Schwer getan

Die zweite deutsche Garnitur, ohne die NHL-Cracks sowie die Akteure aus Berlin, Hannover, Köln und Düsseldorf angetreten, tat sich in der alten ungarischen Krönungsstadt Stuhlweißenburg (Székesfehérvár) im ersten von zwei Aufeinandertreffen mit Ungarn gegen einen der Gegner bei der anstehenden „B-WM” im französischen Amiens recht schwer und siegte ein wenig schmeichelhaft mit 3:2 (2:1, 1:1, 0:0). Dmitrij Kotschnew von den Iserlohn Roosters hatte zwischen den Pfosten mehr zu tun, als ihm lieb war. Besonders zu Beginn der zweiten „Halbzeit” drückten die Hausherren mächtig aufs Tempo und düpierten die junge deutsche Verteidigung ein ums andere Mal.
Als sich Martin Walter und Felix Petermann nicht einig waren, startete Daniel Fekete durch und setzte die Scheibe über das Tor. Wenig später tauchte Attila Hoffmann allein vor Kotschnews Kasten auf. Sein Pass auf den völlig freistehenden Imre Peterdi konnten dieser jedoch nicht verwerten. Und als dann nach einem Fehler von Debütant Colin Danielsmeier der von den Zuschauern lang ersehnte Ausgleich fiel, war es kurz danach Kapitän Tomas Martinec, der seine Kaltschnäuzigkeit bewies, vor dem ungarischen Tor am schnellsten reagierte und die erneute Führung herstellte. Vorher hatten die Gäste durch zwei Schlagschüsse aus Nahdistanz den 0:1-Rückstand gedreht. Im letzten Abschnitt tat sich nicht mehr viel. Auch die ungarischen Zuschauer waren mit dem Ergebnis nicht unzufrieden und feierten ihre Lieblinge, besonders die einheimischen, die auch heuer wieder Meister wurden.
DEB-Generalsekretär Franz Reindl: “Es läuft alles nach Plan.” Morgen geht es aus der tristen Umgebung der ungarischen Provinzstadt mit vielen unansehnlichen Plattenbauten und einem nicht gerade anheimelnden Areal um die Eissporthalle, die zwischen Industrieanlagen regelrecht versteckt liegt, in die Weltstadt Budapest. Dort wird es in der deutschen Mannschaft nur eine Änderung geben: Für Kotschnew wird der Ex-Pinguin und Neu-Adler Robert Müller zwischen
den Pfosten stehen.
Noch ein Wort zum Stadionsprecher: Seine Ansagen kamen in Ungarisch und fehlerfreiem Deutsch anstatt in Englisch. So ist es nicht überall, auch nicht bei Freundschaftsspielen, Kompliment!
Tore: 1:0 (3;31) Peterdi (Ocskay), 1:1 (13;38) Kink, 1:2 (19;36) Petermann (Martinec, Kink), 2:2 (36;34) Ocskay (Szelig), 2:3 (37;37) Martinec (Wolf, Ullmann). Zuschauer: 1500. Strafminuten: Ungarn 8, Deutschland 6. Schiedsrichter: Arkovics (Ungarn).
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