Schwache Pinguine können sich nicht absetzenKrefeld - Ingolstadt 1:3

John Laliberte brachte Ingolstadt in Führung. (Foto: Imago)John Laliberte brachte Ingolstadt in Führung. (Foto: Imago)
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Durch die Niederlage der Kölner Haie am Nachmittag war der Zwang des Gewinnen-Müssens von den Pinguinen genommen worden, denn sie würden auch im Fall einer Niederlage ihren zehnten Tabellenplatz mit Pre-Play-off-Zugangsberechtigung behaupten. Ob das Fehlen dieses Ansporns, der kleine Kader von nur drei Blöcken gegen vier Blöcke der Donau-Panther, eine in Fan-Kreisen auch heute wieder kolportierte Unzufriedenheit mancher Spieler mit dem Trainer oder aber schon einige lange zu beobachtende Unzulänglichkeiten im Pinguine-Spiel der Grund für den enttäuschenden Auftritt der Krefelder war(en), sei dahingestellt. Ingolstadts Trainer Larry Huras sagte nach dem Spiel, die Special Teams seien entscheidend für den Spielausgang gewesen, und dem kann man jedenfalls getrost zustimmen.

Zum siebten Mal innerhalb der letzten zehn Spiele wanderte ein Pinguin vor dem Ende von 250 Sekunden Spielzeit auf die Strafbank, wo er dank des 0:1 aber nur acht Sekunden bleiben musste. Dabei gaben die Panther den Pinguinen Anschauungsunterricht, wie man Überzahltore erzielt: ein flacher Schuss auf das lange Eck, der Torwart wehrt mit dem Schoner ab, der bereitstehende „Abstauber“ staubt ab – Tor. Allerdings beherzigten die Pinguine dieses Lehrbeispiel aber nicht: trotz acht Überzahlsituationen – davon allein sechs (!) im zweiten Drittel – erzielten sie keinen Treffer und überboten sich gegenseitig an Harmlosigkeit, Unentschlossenheit und mangelnder Präzision. Auch scheint es eine neue Phobie bei den Pinguinen zu geben, denn die offensichtlich schwierigste Aufgabe beim Überzahlspiel schien zu sein, die blaue Linie mit Puck zu überqueren: häufig standen die Angreifer einander im Weg, verloren die Scheibe entweder direkt an der Linie, so dass der resultierende Break der Ingolstädter nur auf Kosten eines Penalty  gestoppt werden konnte (den Tomás Duba gewohnt sicher vereitelte und damit das 0:4 verhinderte) oder man verlor die Scheibe auf einfachste Weise im Angriffsdrittel, was von Christoph Gawlik in Minute 24 zum vorentscheidenden 0:3-Unterzahltor genutzt wurde. Das machten die Panther zweifelsohne besser: in Minute 19 hatte Brandon Buck  in der dritten eigenen Überzahl das 0:2 erzielt. Die Krefelder Unterzahl zu Ende des ersten Drittels hatte Tyler Beechey durch ein superdummes und überflüssiges Foul in der neutralen Zone verursacht. Dabei war er auch am Freitag in Berlin an der doppelten Unterzahl der Pinguine zu Spielbeginn beteiligt gewesen, die das 1:0 für die Eisbären herbeigeführt hatte.

Dass Beechey am Ende mit einem Scorerpunkt aus der Partie hinausging, weil er die Scheibe in der 50. Minute zu Yared Hagos an der blauen Linie des Ingolstädter Drittels spielte, der seinerseits auf den am kurzen Pfosten völlig ungedeckt stehenden Martin Schymainski passte, der den Puck an Timo Pielmeier vorbei zum 1:3 in die Maschen schoss, stand eigentlich im Gegensatz zu seiner Leistung. Trotzdem schien der Treffer der Weckruf für die Pinguine zu sein: mit Unterstützung der wach gewordenen Fans bliesen sie zur Schlussoffensive, die nach knapp fünf Minuten durch eine Hinausstellung gegen Daniel Pietta wegen „Unsportlichen Verhaltens“ (?) stark behindert wurde. Zwar nahm Rick Adduono 100 Sekunden vor Schluss noch Torwart Duba vom Eis, aber die erfahrene Panther-Abwehr und – wie fast immer – fehlendes Scheibenglück verhinderten weitere Krefelder Tore. Die gute Chance, den Abstand auf den Tabellenneunten Nürnberg, der bis heute nur wegen mehr absolvierter Spiele vor den Pinguinen lag, zu verkürzen und evtl. beim nächsten Spiel am 14. Februar in Nürnberg selbst auf diesen Tabellenplatz zu steigen ist dahin, die Chance, den Abstand zum Tabellenelften Köln auf vier Punkte zu erhöhen, wurde vertan. Coach Rick Adduono’s Kommentar zur Niederlage:  „Wir haben wirklich alles gegeben, was wir hatten, [aber] das war heute nicht genug. Wir müssen besser sein.“

Die Frage ist nur: Wann wird das sein?

Tore: 0:1 (4.) Laliberte (Pèriard, Hahn) PP1 – 0:2 (19.) Buck (Greilinger, Hager) PP1 – 0:3 (24.) Gawlik (Buck) SH1 – 1:3 (50.) Schymainski (Hagos, Beechey)

Schiedsrichter: Haupt / Rohatsch
Strafen: Krefeld 12, Ingolstadt 16
Zuschauer : 5517


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