Schwache Haie unterliegen Hamburg klar mit 2:5
Das Christkind versprach den Kölner Haien drei
Punkte gegen die Hamburg Freezers, doch es hielt nicht Wort: Die Kölner
unterlagen nach einer ihrer schlechtesten Leistungen in der
laufenden Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit 2:5
(1:2/1:1/0:2).
"Ich bin das Christkind und bringe euch
drei Punkte gegen Hamburg mit", hatte Kölns Verteidiger Lasse Kopitz
vor dem Spiel via Videowürfel versprochen. Seine Teamkollegen waren
anscheinend auch der Ansicht, den Sieg gegen die Freezers bereits im
Sack zu haben, schon das erste Drittel war das langweiligste der
laufenden Saison, beide Teams boten Eishockey-Magerkost anstelle eines
vorweihnachtlichen Festbratens. Der Puck lief nicht flüssig durch die
Reihen, der Einsatz stimmte nicht. Schiedsrichter Heiko Dahle verhängte
im ersten Abschnitt nur drei Strafen: Zwei wegen Spielverzögerung und
eine gegen Hamburgs Torhüter Boris Rousson – ein deutliches Indiz für
mangelnde Intensität auf dem Eis.
Immerhin fielen drei Tore, Hamburg
ging durch Vitalij Aab in Führung, Köln glich durch eine Einzelaktion
von Ivan Ciernik aus, aber nur 15 Sekunden nach dem Ausgleich ließen
die Kölner Hamburgs Stürmer Florian Schnitzer frei vor Adam Hauser
stehen und die erneute Hamburger Führung erzielen. Nach diesem
Schnitzer bemühten sich die Kölner endlich, ihre gewohnte Heimstärke zu
entwickeln, doch Rousson vereitelte gute Chancen von Aaron Gavey und
Henry Martens. Der Hamburger Torhüter sorgte dann aber in der 26.
Minute für den Kölner Ausgleich, als er bei Hamburger Überzahl den Puck
hinter seinem Tor ohne Bedrängnis an Bryan Adams verlor, der mühelos
das 15. Kölner Unterzahltor der Saison erzielte. Diesmal hielt der
Ausgleich fast eine Minute lang, dann gelang den noch immer in Überzahl
spielenden Gästen durch Christoph Brandner die erneute Führung. Das
Spiel blieb weiterhin wenig attraktiv, aber kurios.
In der 32. Minute
checkte Bill Lindsay Hamburgs Verteidiger Alan Letang. Schiedsrichter
Dahle setzte Lindsay auf die Strafbank, Letang blieb verletzt liegen
und Dahle erhöhte auf "Matchstrafe wegen eines Checks von hinten mit
Verletzungsfolge". Die Höchststrafe schien unangemessen hoch. "Der Schiedsrichter hat bei einer Verletzung
keine andere Möglichkeit, als eine Matchstrafe zu verhängen", klärte
der Schiedsrichterbeauftragte der DEL, Holger Gerstberger, auf.
Köln
hatte keine Probleme, die 5 Minuten in Unterzahl zu überstehen, denn
die Freezers brauchten dreieinhalb Minuten, um die Powerplay-Formation
aufzustellen und fingen sich dann ihrerseits eine Strafe ein. Hamburg
spielte nicht überragend, schoss aber immer zum wichtigsten Zeitpunkt
ein Tor, so auch in der 47. Minute, als die Hanseaten gerade eine
doppelte Unterzahl überstanden hatten und Paul Manning überlegt das 2:4
schoss.
Köln bemühte sich weiterhin redlich, brachte
aber nichts Zählbares mehr zustande, Hamburg legte sogar noch das 2:5
durch Francois Fortier nach und gewann letztlich verdient.
Bill Stewart:"Wir haben uns besonders um die Kölner Verteidiger gekümmert, sie sind der Schlüssel im Spiel der Haie."
Doug Mason: "Hamburg hat die neutrale Zone dicht gemacht, dort haben wir das Spiel verloren. Wir hätten 48 Stunden spielen können und nicht gewonnen. Die Matchstrafe gegen Lindsay geht in Ordnung."
Alexander Brandt
Foto: Sportfoto-Cologne
Tore:
0:1 Aab (4.), 1:1 Ciernik (17.), 1:2 Schnitzer (18.), 2:2 Adams (26.),
2:3 Brandner (27.), 2:4 Manning (47.), 2:5 Fortier (57.) Strafminuten: Köln 15+ Matchstrafe Lindsay, Hamburg 14 Zuschauer: 11.335