Schon wieder 4:3 n.P.
Trikotversteigerung bei den PinguinenWas überwiegt eigentlich bei diesem Sieg? Die Enttäuschung, dass es nur
zu zwei Zählern gegen die Iserlohner langte, oder die Freude, dass aus
einem 0:3, wo keiner mehr die berühmte Pilzsorte für die Pinguine gab,
noch ein 3:3 gemacht wurde?
Krefeld, dessen Sportleiter Franz Fritzmeier vor der Saison einen
„Play-off-Platz ohne Probleme“ versprach, agierte nach der Gästeführung
wie ein Hühnerhaufen, in welchem (wie es der Realität entsprach) die
Hähne schalten und walten konnten, wie sie wollten. Vor allen Dingen
war eine ansehnliche Anzahl sogenannter Leistungsträger dermaßen von
der Rolle, dass sich bei einigen Beobachtern der Verdacht aufdrängte,
als hätten sie sich schon anderswo verdingt. Iserlohn hatte es noch
nicht einmal schwer, zu einer ansehnlichen 3:0-Führung zu gelangen.
Die runde 250 Schlachtenbummler aus dem tiefverschneiten Sauerland
hatten Spaß (oder sagt man jetzt: „fun“?) an ihrer Truppe, die mit
einfachen Spielzügen die meist konfuse Abwehr der Gastgeber aus den
Angeln hob. Als gar Publikumsliebling Robert Müller einen haltbaren
Schuss kassierte, schienen alle Dämme gebrochen. Bezeichnenderweise war
es dem smarten Richard Pavlikovsky vorbehalten, die Aufholjagd in Gang
zu setzen. Iserlohn spielte jetzt das Kaninchen, die Pinguine mutierten
zu Schlangen.
Der von der U20-WM frustrierte Daniel Pietta („der Trainer hat seine
Lieblinge“) sorgte mit einem beherzten Schuss für den Anschluss, und im
letzten Drittel schaffte der bis dahin mehr als dezent auftretende
Andrew Hedlund den Ausgleich. Auf Iserlohner Seite war es eigentlich
nur noch der starke Ralph Intranuovo, der für Gefahr vor Robert Müller
sorgte. Und als der souveräne Mann aus Oberbayern die Partie beendete,
stand es zum dritten Mal in Folge bei einem Pinguin-Match 4:3 nach
Penaltyschießen, nur diesmal mit dem besseren Ende für Krefeld.
Tore:
0:1 (9;12) Adams, 0:2 (16;18) Intranuovo (Karabin), 0:3 (22;06) Aab
(Pöttinger), 1:3 (27;53) Pavlikovsky (Seliwanow), 2:3 (31;51) Pietta
(Köttstorfer), 3:3 (45;32) Hedlund (Drury, Blank), 4:3 (60;00) Drury
(Penalty)
Zuschauer: 4.602
Schiedsrichter: Schimm (Waldkraiburg)
Strafminuten: Krefeld 14, Iserlohn 14