Schlüsselspiel für den ERC IngolstadtAufbaugegner Mannheim: Ingolstadt arbeitet gegen den Trend
Die Ausbeute aus den fünf Spielen über die Weihnachtspause fiel mäßig aus: Einer Gala-Vorstellung beim 7:1-Sieg gegen die Eisbären Berlin am zweiten Weihnachtsfeiertag folgten im alten Jahr noch eine Niederlage im Penaltyschießen gegen Bremerhaven und ein Overtime-Sieg in Düsseldorf bei jeweils ausbaufähigen Leistungen. Im neuen Jahr hatte man sich viel vorgenommen – mit zwei Heimspielen gegen Nürnberg und Krefeld durchaus eine gute Ausgangslage. Doch statt „Attacke“ mit zwei Siegen setzte es beim 3:4 und 1:3 zwei bittere Niederlagen – „the trend is not your friend“.
Gegen Nürnberg scheiterte man trotz großen Engagements und Einsatzes an der gnadenlosen Effizienz der Franken, die einerseits ihre Chancen und jeden kleiner Fehler der Panther eiskalt nutzten, während die Ingolstädter insbesondere während ihrer Drangphase im letzten Drittel beste Gelegenheiten zum 4:4-Ausgleich liegen ließen. Gegen das Schlusslicht folgte dann einer der schlechtesten Saisonleistungen, in der man es nicht verstand, „im ersten Drittel den richtigen Ton zu setzen“, wie sich ERCI-Trainer Tommy Samuelsson ausdrückte. Keine Intensität, wenig Tempo – „wir sind einfach nicht richtig Schlittschuh gelaufen“ (Thomas Greilinger).
Gegen Krefeld mag vielleicht ein bisschen Frust über die unglückliche Niederlage im Derby gegen Nürnberg mitgespielt haben, aber festzuhalten bleibt: Gegen die Großen, wie eben das aktuell heißeste Team der DEL aus Franken, spielen die Schanzer meist gut bis sehr gut, gegen Mannschaften aus den hinteren Tabellenregionen tut man sich schwer. Warum sich das durch diese Saison zieht, konnten weder Thomas Greilinger noch Bene Kohl erklären – die beiden einzigen, die sich nach der Niederlage gegen die Pinguine den Fragen stellten. Selbst Patrick Köppchen, der regelmäßig Rede und Antwort steht, stapfte erkennbar übel gelaunt an den Journalisten vorbei. Es ist allgemein ein bisschen Ratlosigkeit zu beobachten, selbst bei der Frage, ob die Pause von sechs Tagen nach dem Krefeld-Spiel gut oder schlecht ist.
So gesehen sind die beiden kommenden Aufgaben optimal: Heute Abend geht es gegen das Spitzen-Team aus Mannheim, das nach dem Sieg im eiskalten Winter-Game gut in Fahrt ist, am Freitag geht es – vielleicht schon mit einem neuen Stürmer nach den Verletzungen der beiden wichtigen Angreifer John Laliberte und Petr Pohl – zu Hause gegen den derzeitigen Tabellenfünften aus Wolfsburg, die neun Punkte Vorsprung auf die Schanzer haben. Zwei große Mannschaften also, gegen die das Team von Tommy Samuelsson eigentlich gut aussehen sollte. Aus beiden Spielen müssen die Schanzer zumindest vier Punkte holen, wenn sie nochmal in den Kampf um die direkte Play-off-Qualifikation eingreifen wollen.
Und es geht dabei um mehr, als „nur“ die Saisonziele zu retten. Denn eines ist zumindest für die Fans, die trotz der Ergebniskrise der letzten Wochen fest zu ihrem ERC halten und das Team unterstützen, noch schmerzhafter als derzeit Platz sieben: die neun Punkte Rückstand auf die anderen Panther aus Augsburg, die zur Zeit über dem Strich auf Rang sechs stehen.
Aber aufgepasst: Kommenden Sonntag geht es zum Vorletzten nach Schwenningen – für die Panther nach dem bisherigen Saisonverlauf die schwerste Aufgabe in dieser Woche.