Schlitzohriger Seliwanow
Trikotversteigerung bei den PinguinenKrefeld Pinguine - Frankfurt Lions 4:1 (1:0, 1:1, 2:0)
“Meine Mannschaft hat nicht hungrig genug gespielt. Super Ratchuk, jetzt fehlt er uns wenigstens am
Sonntag gegen Hamburg”, wurde Lions-Manager Lance Nethery nach der Überraschungsniederlage
seiner Mannschaft auch noch ironisch. Der Meistercoach und -manager hatte allen Grund, sauer auf
seine pomadige Truppe zu sein, denn bei aller Überlegenheit im ersten Abschnitt vergaß der
Champion das Wichtigste, nämlich Tore zu schießen. Ab dem zweiten Drittel merkte der Gastgeber,
der seine erste Torchance bei einer 5:3-Überzahl nutzte, dass am heutigen Abend der Favorit vom
Main zu schlagen ist. Der Dauerdruck der Lions, die, ebenfalls in Überzahl, zum Ausgleich kamen,
ließ erstaunlicherweise merklich nach. Wer trotzdem nach dem 1:1 dachte, dass die Startruppe aus
“Mainhattan” die Pinguine mit Frack und Schnabel fressen würde, hatte nicht mit dem schlitzohrigen
Alexander Seliwanow gerechnet. Der Moskowiter profitierte in Unterzahl von einer allzu
schlampigen Aktion von NHL-Defender Stéphane Robidas vor dessen eigenem Tor, brachte sich in
Scheibenbesitz und düpierte mit einem trockenen Schuss auch noch Ian Gordon. Der Treffer
erinnerte irgendwie an eine gelungene Karambolage beim Billard. Als Pinguin-Verteidiger Shayne
Wright auch noch in Überzahl einen gescheiten Pass auf Steve Brulé zustande brachte, dieser sofort
abzog und auf 3:1 erhöhte, bebte die alte Rheinlandhalle in ihren Grundfesten. Jetzt war endgültige
alle Scheu vor dem Meister abgefallen, jetzt waren die Pinguine am Drücker. Das schönste Tor dann
Treffer Nummer vier, an dessen Zustandekommen, erneut in numerischer Überlegenheit, alle auf dem
Eis befindlichen Krefelder Akteure beteiligt waren. Schade nur, dass anschließend der Gast aus Frust
keine Diszplin mehr zeigte und sich mit einigen Fouls in sein Schicksal fügte.
Tore: 1:0 (19;21) Jan (Seliwanow, Herperger), 1:1 (25;30) Lebeau (Ratchuk, Norris), 2:1 (36;10)
Seliwanow, 3:1 (42;11) Brulé (Wright, Dyck), 4:1 (46;13) Scott (Brulé, Guillet). - Zuschauer: 3.002.
- Strafminuten: Krefeld 10, Frankfurt 18 + 10 Bresagk + 2 x 10 = Spieldauer Ratchuk. -
Schiedsrichter: Oswald (Bad Wörishofen)