Schlappe Panther müssen blechen - 3:5 gegen Krefeld
Panther präsentieren HauptsponsorFür einiges Aufsehen hatte die Aktion der Panther, im Falle einer
Niederlage den Zuschauern das Eintrittsgeld zurückzuerstatten, ja
durchaus gesorgt, doch ob sich auf diese Art an einem Dienstagabend
mehr Leute als sonst ins Stadion locken lassen würden, blieb
abzuwarten. Um es kurz zu machen, das mit den volleren Rängen klappte,
doch die Krefeld Pinguine erwiesen sich als unangenehme Gäste, so dass
die Augsburger Spieler am Ende doch den eigenen Geldbeutel aufmachen
mussten, standen sie doch selbst für die Hälfte der Rückzahlungskosten
in der Pflicht.
Langsam entspannt sich dafür die Personalsituation bei den Panthern,
denn mit Rainer Suchan kehrte zum heutigen Abend ein weiterer Angreifer
in den Kader zurück. Bei den Krefeldern hatte sich dafür Ted Drury
krank gemeldet. Weil die Panther-Verteidigung noch schlief, kam
Alexander Selivanov nach etwas mehr als einer Minute zu einem
Alleingang, den Rolf Wanhainen mit viel Mühe stoppen konnte. Immerhin
gab erst der Videobeweis darüber Aufschluss, dass die Scheibe nicht im
Tor war. Überhaupt waren die Hausherren in der Anfangsphase sichtlich
nervös, doch konnte man sich mit ordentlich Glück der Angriffe der
Pinguine selbst in Unterzahl erwehren. Gegen die schnellen und
kombinationssicher agierenden Gäste taten sich die Augsburger auch im
weiteren Spielverlauf ziemlich schwer und konnten von Glück sagen, dass
sie nicht frühzeitig in Rückstand gerieten. Die wenigen eigenen
Offensivaktionen bleiben zumeist im aggressiven Forechecking der Gegner
hängen. Doch irgendwann war dieses Glück eben aufgebraucht und so
verwandelte Herberts Vasiljevs nach seinem Solo sicher zum 0:1.
Angesichts der Überlegenheit der Krefelder und dem weitgehend
unmotiviert wirkenden Auftritt der Heimmannschaft war diese Führung
auch zweifelsohne verdient.
Man merkte den Panthern zwar an, dass sie nach der ersten Pause
versuchten, das Spiel in den Griff zu bekommen, doch viel mehr als
einige Einzelaktionen sprangen dabei zunächst nicht heraus. Kapitän
Craig Darby, der grippegeschwächt in die Begegnung gegangen ist, war
zudem in der Kabine gebleiben. Vom neuen Schwung und Selbstbewusstsein
vor der Deutschland-Cup-Unterbrechung war nicht mehr viel zu sehen. Als
dann Manuel Kofler für vier Minuten auf die Strafbank musste, waren
alle Bemühungen dahin. Allerdings gelang den Pinguinen auch nicht viel
mehr in dieser Phase als ein Lattenkracher von Selivanov. Um so schöner
herausgespielt war dann das 0:2 durch Jan Alinc, der völlig unbedrängt
aus der Halbdistanz einschießen konnte. Roland Mayr hatte kurz darauf
den Anschluss auf dem Schläger, doch kam er an Reto Pavoni nicht
vorbei. Auch im ersten Powerplay hätte es schließlich Chancen genug
gegeben, doch der Krefelder Schlussmann war auch jetzt nicht zu
überwinden. Dafür stand Alinc ein weiteres Mal goldrichtig und
vollstreckte erneut. Etwas glücklich, aber immerhin, gelang Kevin
Bolibruck noch vor der zweiten Pause der Anschlusstreffer zum 1:3.
Eigentlich konnten die Panther nun nur noch alles auf eine Karte setzen
und dann schlimmstenfalls mit wehenden Fahnen untergehen. Und genau so
rannten sie nach dem Wiederanpfiff gegen das Krefelder Gehäuse an. Doch
die Gäste wehrten sich mit viel Cleverness und so scheiterten die
Augsburger selbst in Überzahl ein um das andere Mal. Sieben Minuten vor
Schluss kam dann noch einmal richtig Spannung in die Sache, denn Travis
Brigley verkürzte auf 2:3. Fast komplette zwei Minuten in doppelter
Überzahl reichte für die Hausherren sogar noch zum Ausgleich durch
Harlan Pratt. Doch letztlich sollte die erfolgreiche Drangperiode für
einen Punkt zu wenig sein. In der Schlussphase ihrerseits mit einem
Mann mehr auf dem Eis ließ aber Ivo Jan erneut die Pinguine jubeln. Mit
einem Schuss ins verlassene Augsburger Tor machte Vasiljevs die
schmerzliche - und teure - Niederlage der Panther perfekt.
„Eine Viertelstunde ordentlich zu spielen reicht einfach nicht, um zu
gewinnen“, zog der enttäuschte Panther-Coach Paulin Bordeleau Bilanz,
während in langen Schlangen die Fans an den Kassenhäuschen ihr Geld
wieder im Empfang nahmen. „Auch wenn die Mannschaft nach dem 0:3 noch
einmal zurückgekommen ist.“ Wie viel man an Einnahmen erstatten musste,
konnte Manager Max Fedra zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht
abschätzen. Zufrieden äußerte sich dagegen Gäste-Trainer Jiri
Ehrenberger, der seine Mannschaft völlig zurecht als den verdienten
Sieger sah.
(mor)
Tore: (0:1 / 1:2 / 2:2)
0:1 (17:27) Vasiljevs ( Selivanov ; Martinovic )
0:2 (30:55) Alinc ( Pavlikovsky ; Blank )
0:3 (36:55) Alinc ( Blank ; Jan )
1:3 (37:26) Bolibruck ( Buzas ; Joseph )
2:3 (52:57) Brigley ( Tölzer ; Menauer )
3:3 (56:29) Pratt ( Buzas ; Brigley ) 5:3
3:4 (58:47) Jan ( Selivanov ; Kunce ) 5:4
3:5 (59:35) Vasiljevs (Kunce ; Alinc ) 4:5 ENG
Zuschauer: 4284
Strafzeiten: Augsburger Panther 14, Krefeld Pinguine 14
Schiedsrichter: Daniel Piechaczek