Saurer Apfel statt GeburtstagstorteMünchen - Iserlohn 0:2
Am 19. Januar 1998 wurde der EHC München (damals noch HC München 98) gegründet. Am 16. Geburtstag des Vereins zeigten die Red Bulls nicht gerade eine Meisterleistung. Dennoch warf Bulls-Coach Pagé noch nicht die Flinte ins Korn: „Wir sind immer noch im Rennen um die Play-offs.“ Ein wenig utopisch erscheint diese Aussage nach dem, was der EHC Red Bull München gezeigt hatte. Das erste Drittel war wie fast immer eine Demonstration des Potenzials der Münchner. Das einzige, was fehlte, waren zwingende Torchancen.
Die Roosters standen in der Defensive über weite Strecken mehr als unsicher, wurden aber durch die gute Leistung ihres Torhüters Erik Ersberg sowie das Unvermögen des Münchner Angriffs lange im Spiel gehalten. „Erik hat heute eine überragende Leistung gezeigt und war der Garant für den Sieg“, so ein zufriedener Coach der Roosters Jari Pasanen.
Die Red Bulls haben es den Roosters am Sonntag auch nicht schwer gemacht, das Heft des Spiels in die Hand zu nehmen. Querpässe im eigenen Drittel landeten bei den Gegnern, das Angriffsspiel war über weite Strecken zu harmlos. Das Spiel der Hausherren glich zum Geburtstag des Vereins eher einem Armutszeugnis als ernsthaftem Eishockey. Auch wenn sich Pagé noch nicht sicher über den Ausgang der Saison ist, der Ärger und der Unmut der Fans ist ihm gewiss. Während des Spiels tönten aus der Fankurve schon „Pagé raus“-Rufe. Auch das zweite Geburtstagskind des EHC, Uli Maurer, zeigte Verständnis für die Wut der Fans: „Wenn man so viel Geld für ein Eishockey-Spiel bezahlt und die Mannschaft eine derartige Leistung zeigt, wie wir heute, dann sind Pfiffe für die Mannschaft mehr als berechtigt.“
Elementare Bausteine im Aufbauspiel, die ein Eishockeyspieler normalerweise schon in seinem Nachwuchstraining lernt, machten Red Bulls heute falsch. Am Ende des Spiels war es wieder einmal nur Jochen Reimer zu verdanken, dass das Spiel nur 0:2 ausging.