Rückstand, Ausgleich, Sieg!Nürnberg – Iserlohn 2:1
„Das wird heute nichts mehr“, resignierten einige Nürnberger Fans zu Beginn des Schlussabschnitts – bis sie eines Besseren belehrt wurden. „Wie aus heiterem Himmel“ kam das 1:1 der Ice Tigers, fand Roosters-Trainer Jari Pasanen. Der Torschütze: Steven Regier (46.). „Das hat er sich verdient“, freute sich Yasin Ehliz für seinen Stürmerkollegen, „er ist in der Kabine so ein cooler Typ, ich gönne es ihm.“ Die „Ausgleich“-Rufe von den Rängen hatten sich also gelohnt. Aber wieso ließ der erste Treffer der Gastgeber so lange auf sich warten? „Wir hatten viele Chancen, doch es ist einfach nichts reingegangen“, erklärte Ehliz, der in der Schlussphase den Pfosten traf. „Manchmal ist es einfach besser, gleich abzuziehen“, gab er zu. Und auch Cheftrainer Tray Tuomie erkannte: „Mehr Schüsse aufs Tor“ – das ist es, was die Ice Tigers bräuchten. „Daher werden wir das im Training jetzt verstärkt üben.“
Erst Frust, dann Jubel
Alleine an der komplizierten Spielweise lag es allerdings nicht, dass die Mannschaft, die am Dienstag zudem auf Topscorer Steven Reinprecht verzichten musste (geplatzter Schleimbeutel im Ellbogen), ihre Fans auf die Geduldsprobe stellte. 1:6 verloren die Nürnberger am Sonntag in Berlin. Es war eine Klatsche, welche die Jungs auf dem Eis noch nicht so ganz verdaut hatten – ebenso wenig wie die vergebenen Chancen gegen Iserlohn. „Wir waren alle frustriert“, erklärte Tuomie, „und die Pfiffe der Fans steckt man auch nicht so einfach weg.“ Nach einem etwas unsicheren Start in das Duell mit den souverän spielenden Roosters gewannen die Franken zwar zunehmend an Selbstvertrauen, allerdings wussten die Sauerländer mit den „Tigern“ umzugehen und kamen ihnen immer wieder in die Quere. Als die Nürnberger bereits ihre ersten guten Möglichkeiten verspielt hatten, nutzte Rooster Marty Sertich schließlich die Gelegenheit zum 1:0 (10.).
[AD_MRECT]Die Ice Tigers machten weiter Druck auf Iserlohns Keeper Erik Ersberg, auch zu Beginn des Mittelabschnitts – doch vergebens. Erst im Schlussdrittel konnte Regier Torhüter Ersberg überwinden (46.). Und siehe da: Plötzlich war richtig Pfeffer im Spiel. Die Zuschauer erlebten einen spannenden Schlussspurt. Beide Teams kamen immer wieder gefährlich vor den gegnerischen Kasten, aber nur eine Mannschaft sollte ein weiteres Mal treffen. Letztendlich war es Lasse Kopitz, der den Puck im Tor platzierte – allerdings im eigenen. Der Roosters-Verteidiger fälschte einen Pass von Ice-Tigers-Stürmer Evan Kaufmann ab, der damit den Siegtreffer für die weiterhin zweitplatzierten Franken erzielte (56.).
Optimismus pur
„Wir haben zurzeit einfach kein Glück“, seufzte Jari Pasanen. „Da wir uns aber erneut gut präsentiert haben, werden wir in dieser Liga sicher noch eine Rolle spielen“, ist der Iserlohner Coach zuversichtlich. Der „Roten Laterne“ sind die Sauerländer ja dank der DEG-Pleite in Schwenningen (4:5) noch einmal entkommen.
Ebenfalls optimistisch: Yasin Ehliz, der die gesamte Partie über an sein Team und einen Heimsieg geglaubt hat. Jetzt strebt er drei weitere Zähler am Freitag an, wenn es bei der „Ladies Night“ in der Arena Nürnberger Versicherung gegen das Schlusslicht aus Düsseldorf geht. Der 20-Jährige ist heiß: „Wir hoffen auf ein geniales Spiel und auf eine volle Hütte!“