Roosters ziehen an Grizzlys vorbei

Mit 3:2 gewannen die Iserlohn Roosters am Freitagabend das wichtige Duell gegen den Aufsteiger EHC Wolfsburg. Bis sechs Minuten vor Spielende deutete alles darauf hin, dass die Grizzlys mindestens einen Punkt vom Seilersee entführen können. Dann jedoch riss John Michael Liles die Niedersachsen aus allen Träumen. „Ich hatte gedacht, dass die Mannschaft das Ergebnis halten könnte“, gestand auch Wolfsburgs Trainer Stefan Mikes nach dem Spiel. Sein Gegenüber Doug Mason lobte den Kampfgeist seiner Mannschaft.
Im ersten Abschnitt hatten die Roosters mehr vom Spiel, brachten sich aber immer wieder durch eigene Unsicherheiten in der Abwehr unnötig in Bedrängnis. Die erste Strafe gegen Wolfsburgs Samendinger nutzten die Roosters durch Mitchells Schlagschuss von der blauen Linie prompt zur 1:0 Führung (5.). Der ansonsten stark spielende Conklin hatte den links neben ihm einschlagenden Schuss offensichtlich total falsch eingeschätzt und sah alles andere als gut dabei aus. Besser wurde das Spiel der Niedersachsen ab der neunten Minute. Ciernik (13.), verzog zwei Mal knapp vorbei. Besser machte es Zurek in der 16. Minute. Er war der Torschütze des Wolfsburger Ausgleichtreffers. Allerdings geschah dies unter gütiger Mithilfe von Bryan Adams, der die Scheibe unglücklich abfälschte.
Das zweite Drittel war aus Iserlohner Sicht ein Wechselbad der Gefühle. Beide Teams wurden nun etwas „giftiger“. Iserlohn wirkte zunächst durch zwei Wolfsburger Strafen bedingt überlegen. Zählbares sprang aber nicht dabei heraus. Gordon und Liles, der im Fallen die Scheibe nicht mehr in die Maschen bekam (beide 26.) scheiterten einmal mehr an Conklin. Die Grizzlys kamen anschließend wieder stärker auf. Ciernik (28.) und Simon in der 31., der den am Boden liegenden Kotschnew schon ausgespielt hatte, vergaben aus besten Positionen. Keineswegs unverdient und ein echtes „Sahneschnittchen“ der Wolfsburger Führungstreffer durch Ciernik in der 38. Minute. Trotz starker Bedrängnis zog er allen auf und davon und schloss sein Break eiskalt zum 1:2 Pausenstand ab.
Hitzig ging es im letzten Drittel weiter. Iserlohn blies zur Offensive und Wolfsburg beschränkte sich auf einige wenige, aber äußerst gefährliche Konter. Die Torhüter rückten mehr und mehr in den Blickpunkt. Genau 16 Sekunden vor Ablauf der Strafzeit gegen Wolfsburgs Karabin gelang Intranuovo in der 45. Minute auf Zuspiel des starken Liles der umjubelte Ausgleich. Fortan wachte auch das Publikum aus seinem „Tiefschlaf“ auf. Die Roosters drückten immer mehr auf Conklins Tor, der seine Farben jedoch glänzend im Spiel hielt. Wolfsburg war bei seinen Vorstößen stets gefährlich. Ciernik, Musial und Paepke scheiterte allesamt in der 49. Minute an Kotschnew. Die Chance in Überzahl, als Iserlohns Martin auf die Sünderbank musste, bot sich den Niedersachsen in der 53. Minute. Der Schuss ging allerdings nach hinten los. Zwei Sekunden vor Ablauf der Strafe brachte Liles nach schöner Vorarbeit von Lysak die Roosters mit 3:2 in Führung. Die Grizzlys mussten diesen Schock erst mal verdauen. Auch eine Auszeit und die Herausnahme von Conklin zu Gunsten eines sechsten Feldspielers brachte in der Schlussphase keine Wende mehr im Spiel. Am Ende war es zwar ein glücklicher, aber dennoch verdienter Erfolg der Roosters, die nun im Abstiegskampf wieder ein wenig durchatmen können. (MK)