Roosters schaffen ersten Saisonsieg gegen Ingolstadt
Roosters: Fünf Tore im Schlussdrittel lassen die Fans jubelnWenn die Iserlohn Roosters auf Ingolstadt treffen, dann ist das nicht nur das Wiedersehen mit Doug Ast und Justin Harney. Es ist auch bei den Goalies das Duell Lehrmeister gegen Lehrling. Sprich Ingolstadts Jimmy Waite gegen Iserlohns Dimitrij Kotschnew.
Nach zwei Niederlagen im bisherigen Saisonverlauf sollte nun endlich der erste Saisonsieg gegen die Panther herausspringen. 4500 Zuschauer sorgten in der ausverkauften Eissporthalle am Seilersee zudem für eine prächtige Kulisse.
Zunächst taten sich die Roosters mit dem frühen Forchecking der Panther schwer. Sturm, Oswald und Polaczek hatten die ersten Chancen für die Panther. Iserlohn kam nur langsam in Schwung. Während Mann gleich zwei Mal (4. / 7.) an Kotschnew scheiterte, brachte Knolds tückischer „Aufsetzer“ Jimmy Waite im ERC Tor ernsthaft in Bedrängnis. Kurz darauf „tankte“ sich Justin Harney durch die Iserlohner Abwehr, aber auch er scheiterte frei vor Kotschnew.
In der zehnten Minute schickte Hauptschiedsrichter Dahle dann Intranuovo auf Seiten der Roosters in die Kühlbox. In Unterzahl hatte Alexandrov die Führung auf dem Schläger, aber auch er scheiterte völlig freistehend an ERC Zerberus Waite. Nun kamen die Roosters immer besser ins Match. Und auch die bis dahin nicht immer sicher wirkende Abwehr ließ weniger Chancen zu. Adams scheiterte in der 16. Minute an Waite. Als Sturm die nächste Strafe für den ERC kassierte nutzten die Roosters ihr Powerplay zur nun verdienten 1:0 Führung. Knolds Schlagschuss knallte links neben dem Tor an die Bande. Sein Verteidigerkollege Mitchell reagierte am schnellsten, als er den Abpraller an Waite in die Maschen zirkelte. Mit diesem Spielstand ging es auch in die erste Pause.
Im zweiten Drittel knüpften beide Teams da an, wo sie im ersten aufgehört hatten. Alexandrov scheiterte schon nach 45 Sekunden nach schöner Kombination an Waite. Brett Lysak kassierte in der 23. Minute zwei Strafminuten wegen Stockschlagens, aber die Iserlohner Defensive ließ mehr als eine Chance von Mann nicht zu. Nun gewannen die Roosters ein leichtes Übergewicht. Mitchell prüfte in der 26. Minute Waite gleich zwei Mal. Aber auch Adams (28.) Intranuovo, Lysak (beide 30.) und Knold (31.) brachten die Scheibe nicht unter. Mike York machte es dann wieder einmal besser. In der 31. Minute, Sekunden zuvor war er auch noch gescheitert, hatte er wieder einmal das gute Auge für seinen Mitspieler Rhett Gordon, der keine Mühe hatte ins lange rechte Eck einzunetzen. In dieser Phase wurde den 4500 Zuschauern in der ausverkauften Eishalle ein tolles Offensivhockey geboten. Daran änderten auch die jeweils zwei Strafminuten gegen Mitchell (IEC) und Sturm (ERC) nichts. Als es in der 34. Minute dann jedoch Erich Goldmann auf Seiten der Sauerländer traf, kam die Antwort der Bayern prompt. Armstrong verkürzte mit einem knallharten Schlagschuss zum 2:1. Ein weiteres Überzahlspiel, Mann saß draußen, brachte den Roosters nicht viel ein. Lediglich Gordon und Goldmann prüften Waite mit Schlagschüssen. Igor Alexandrov vergab in der 40. Minute die letzte Chance des Drittels. Die Spannung blieb also erhalten.
Auch im letzten Drittel hielten beide Teams das gute Niveau. Bei den Roosters fehlte allerdings Matt Higgins wegen Adduktorenproblemen. Sturm hatte die erste Chance im Drittel für Ingolstadt, während Knold und Martin mit ihren Schlagschüssen für die Roosters verzogen. Besser machte es dann Intranuovo, der bei einem Break von Alexandrov mustergültig bedient wurde und keine Mühe hatte in die freie Torecke zum 3:1 einzunetzen.
Hauptschiedsrichter Dahle schickte wenig später Melischko von den Panthern auf die Sünderbank. Mehr als ein Alexandrov-Schuss ans Außennetz sprang aber nicht heraus. Als die Strafe gerade abgelaufen war, scheiterte Geburtstagskind Mark Etz mit einem Drehschuss am Ingolstädter Abwehrbollwerk. Auch Kapitän Adams scheiterte eine Minute später aus ähnlicher Situation. Die Roosters hatten nun Oberwasser, wobei die wenigen Ingolstädter Angriffe immer brandgefährlich waren. Wenn es hinten mal brenzlig wurde, dann war Kotschnew mit guten Reflexen zur Stelle. Die Fans honorierten das mit Sprechchören in Richtung Ingostädter Bank: “Ihr habt Jimmy, wir die Nummer 1!“, schallte es durch die Halle. Auf dem Eis kassierte Sutton die nächste Ingolstädter Strafe, die aber nichts für die Roosters einbrachte. Die wenigen Chancen in den Folgeminuten machte Kotschnew zunichte. Unter Beschuss geriet er nochmals, als Lysak (57.) wegen Stockchecks auf die Strafbank musste. Bravourös brachten die Roosters die Strafzeit über die Runden. Panther-Coach Kennedy nahm noch eine Auszeit und brachte für Waite einen sechsten Feldspieler aufs Eis. Es half aber alles nichts. Iserlohn brachte den Vorsprung trotz des Ingolstädter Feuerwerks über die Zeit und hatte sich den ersten Saisonsieg gegen die Panther redlich verdient. (MK)
Am Rande der Bande: Überschattet wurde der spannende Hockeyabend von einer Bombendrohung am Ende des Spiels. Glücklicherweise bewahrten die meisten Zuschauer die Ruhe und blieben, genau wie die Verantwortlichen, besonnen. Die Ermittlungen liefen bei Redaktionsschluss noch.