Roosters im freien Fall: Kampf und Moral stimmten, das Ergebnis nicht

Nein, man kann nicht alles mit Pech erklären. Die Iserlohn Roosters
fallen seit einigen Spielen in der Tabelle immer mehr ab und auch gegen
die Straubing Tigers unterlagen die Sauerländer am Samstagabend mit 2:3
nach Penaltyschießen. In erster Linie waren es die mangelnde
Chancenverwertung und kleine Unkonzentriertheiten, die den Iserlohnern
das Leben schwer machten. 4500 Zuschauer in der ausverkauften
Eissporthalle am Seilersee waren am Ende tief enttäuscht. Einzig
positiv stimmte sie, dass Publikumsliebling Jimmy Roy seinen Vertrag
gleich um zwei Jahre verlängert hat. Auch die Tatsache, dass der
Rückstand auf Platz zehn nicht noch größer wurde, darf als
„Trostpflaster“ betrachtet werden.
Die Roosters begannen engagiert, ermöglichten in den Anfangsminuten den
Gästen aber durch diverse kleinere Fehler die besten Gelegenheiten.
Erst Dmitrievs Führungstreffer (10.) nach schönem Bauerntrick brachte
den Hausherren die erhoffte Sicherheit. Roosterkeeper Kotschnew hatte
bis dahin bereits einige gute Gelegenheiten der Gäste vereitelt. Die
erste Strafe gegen Straubing in Person von Peter Abstreiter brachte den
Gastgebern nichts ein.
Besser lief das Powerplay der Roosters dann im Mitteldrittel. Zunächst
erhöhte Greig bei doppelter Überzahl mit einem platzierten Schuss in
die rechte Torecke auf 2:0. Glück hatten die Tigers, dass Goldmanns
Schuss zwar unter Keeper Bales hindurchrutschte, aber nicht den Weg ins
Tor fand. Alles schien für die Roosters nach Plan zu laufen. Wie man
aus fast nichts ein Tor erzielt, demonstrierte in der 30. Minute
Christian Retzer für die Tigers. Sein Schlenzer von der blauen Linie
rutschte zum 2:1 Anschlusstreffer ins linke Eck von Kotschnew.
Iserlohn hatte weitere Chancen, u.a. durch Purdie und Wolf, aber im
Abschluss haperte es bei den Roosters. Wie man mit viel Zug zum Tor
erfolgreich ist zeigte Gallant in der 35. Minute. In Überzahl nahm er
Lehners Zuspiel auf, ließ Iserlohns Verteidigerstrategen allesamt
stehen, um dann zum 2:2 Pausenstand ins linke Eck einzunetzen.
Im Schlussdrittel waren die Roosters weitestgehend tonangebend, aber
letztendlich waren die meisten Torchancen nicht zwingend genug, um
Bales zu überwinden, der zweifelsohne auch einen seiner besseren Tage
am Seilersee erwischt hatte.
Nach torlosem Schlussdrittel ging es in die Verlängerung. In dieser
überstanden die Roosters sogar eine Strafe gegen Kapitän Greig. Im
anschließenden Penaltyschießen trafen zunächst Trew und Jocher für die
Tigers. Roy und Greig waren für die Roosters erfolgreich. In der
nächsten Runde traf erneut Trew für Straubing. Das bedeutete den Sieg
für die Niederbayern. Für die Roosters war es die siebte Niederlage in
den letzten acht Begegnungen.
Nach der Schluss-Sirene verabschiedeten die Iserlohner Fans ihr Team
mit Pfiffen. Obwohl das Team kämpferisch zu gefallen wusste, durchaus
verständlich nach solche einer „Durststrecke“.
Schon am zweiten Feiertag steht das nächste wichtige Spiel an. Dann
reisen die Roosters zum alten Westrivalen nach Duisburg. Die
Montanstädter gehen mit der Empfehlung eines Penaltysieges gegen
Ingolstadt ins Match.
Nach dem aktuellen Spieltag hat sich der Abstand zu Platz zehn nicht
vergrößert. Wollen die Sauerländer aber dauerhaft „dran bleiben“, dann
ist ein Sieg an der Wedau Pflicht. Erstes Bully ist um 18:30 Uhr.