Roosters gelingt erster Heimsieg in der DEL gegen Hamburg
Roosters: Fünf Tore im Schlussdrittel lassen die Fans jubelnManche Dinge brauchen manchmal etwas länger. So auch der erste „Dreier“ der
Iserlohn Roosters vor eigenem Publikum gegen die Hamburg Freezers. Am Sonntagabend
war es endlich soweit: Mit 4:2 schlugen die Roosters vor 2651 Zuschauern
erstmals in der DEL die Hanseaten. Der Sieg war verdient, wenngleich das Spiel
eher selten begeistern konnte.
Bei den Freezers stand Rekonvaleszent Tobias Güttner für den verletzten Roman
Cechmanek im Tor. Güttner und seine Teamkollegen wurden auch gleich eiskalt
erwischt. Schon nach 76 Sekunden stand es 2:0 für die Hausherren. Knold mit
einem Schuss ins linke Eck nach 50 Sekunden und Greig aus dem Slot nach 1:16
Minuten hatten die Roosters blitzartig in Führung gebracht. Danach war aber ein
wenig die Luft aus dem Spiel. Iserlohn ließ beim Spiel fünf gegen fünf wenig
Torchancen der Gäste zu. Hamburg brauchte ein wenig, um den schnellen Rückstand
zu verdauen. Im Powerplay agierten beide Teams zu umständlich.
Ähnlich, wie im ersten Drittel ging es auch im zweiten Abschnitt weiter. Beide
Teams im Spielaufbau bemüht, aber im Abschluss nur selten zwingend. „Körperspiel“
fand zumeist auch nur an der Bande statt. Hamburger Chancen (Hinterstocker und
Walter; beide 26.) waren eine sichere Beute von Iserlohns Torsteher Kotschnew,
aber auch eher eine Seltenheit. Seinem Gegenüber konnte man beim 3:0 durch
Intranuovo in der 27. Minute keinen Vorwurf machen. Aab hatte seinen
Sturmkollegen mustergültig angespielt und der ließ Güttner gekonnt
aussteigen. Den „schwarzen Peter“ durfte man bei diesem Gegentreffer getrost
dem Hamburger Abwehrblock zuschreiben. Danach folgte eine hervorragende
Gelegenheit für die Roosters ihre bekannten Schwächen im Powerplay zu
verbessern. Ulmer, Schnitzer und Peacock gingen der Reihe nach auf die Hamburger
Strafbank, aber auch bei 5-3 Überzahl lief in Sachen Torabschluss zu wenig bei
den Roosters zusammen. „Schießen, einfach schießen“ skandierten die 2651
Zuschauer ein wenig erbost über das verspielte Auftreten der Sauerländer.
In Drittel Nummer drei durften sich dann die Freezers nach einigen umstrittenen
Strafen gegen Iserlohn mal in Überzahl versuchen. Durchaus mit Erfolg. Barta in
der 46. Minute und Ulmer (50.) mit einem sehenswerten Schuss vom Bullykreis in
den Torwinkel stellten mit ihren Powerplaytreffern den fast schon sicher
geglaubten Iserlohner Sieg noch einmal in Frage. Die Roosters behielten
allerdings die Nerven, überstanden die Hamburger Drangphase und konnten erneut
durch Intranuovo zum 4:2 Endstand einnetzen. Die Freezers brachten sich durch
zum Teil unnötige Strafen in der Schlussphase selbst darum noch einmal
heranzukommen.
Hamburgs Trainer Mike Schmidt zollte den Roosters nach dem Spiel Respekt. Sein
Team sei trotz des 5:1 Hinspielerfolgs gewarnt gewesen. Sein Gegenüber Doug
Mason war stolz auf sein Team. Die Roosters hätten bei 5-5 nur wenig Torchancen
zugelassen und nach dem Hamburger Treffer zum 3:2 die Nerven behalten.
Mit einem Trikot wurde in der ersten Drittelpause übrigens der 500000.
DEL-Zuschauer am Seilersee geehrt Ein erfreulicher Punkt in mittlerweile fast
sechs Jahren DEL am Seilersee.
Den nächsten Auftritt haben die Roosters vor eigenem Publikum bereits am
kommenden Freitag gegen die Kassel Huskies. Wirft man einen Blick auf die
Tabelle, dann kann man fast schon von einem „Sechs-Punkte-Spiel“ sprechen.
Mit einem Sieg können die Roosters Kassel weiter auf Distanz halten. Bei einer
Niederlage stecken die Sauerländer wieder tiefer im Existenzkampf. Erstes Bully
ist am Freitag um 19:30 Uhr. (MK)
Iserlohn Roosters - Hamburg Freezers 4:2 (2:0/1:0/1:2)
Tore: 1:0 (00:50) Knold (Purdie/Fagemo), 2:0 (01:16) Greig (Higgins/Furey),
3:0 (26:17) Intranuovo (Aab/Karabin), 3:1 (45:31) Barta (Letang) 5-4PP, 3:2
(49:53) Ulmer (Letang) 5-4PP, 4:2 (55:12) Intranuovo (Karabin/Aab)
Strafen: Iserlohn 14 - Hamburg 18
Schiedsrichter: Stefan Breiter
Zuschauer: 2651