Roosters geben die rote Laterne an Hannover ab
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Einen letztlich glanzlosen 4:1 Sieg feierten die Iserlohn Roosters am Sonntagabend gegen die Hannover Scorpions. Iserlohns Headcoach Doug Mason hatte eine sachliche Leistung nach dem Desaster von Nürnberg gefordert und genau mit einer solchen Leistung gewannen die Sauerländer auch in der Höhe verdient gegen das neue DEL-Schlusslicht aus Hannover.
Ohne Matt Higgins (Hand), dafür aber mit den angeschlagenen Martin Knold und Brett Lysak, die sich beide in den Dienst der Mannschaft stellten, gingen die Roosters ins Match. Für Hannovers Coach Gunnar Leidborg, der am Freitag von einem Schuss am Kopf verletzt wurde, stand Co-Trainer Jari Pasanen an der Scorpions-Bande.
Es war das Duell der „Looser“ vom vergangenen Freitag. Iserlohn hatte sich in Nürnberg beim 2:9 blamiert und Hannover hatte auf eigenem Eis gegen Mannheims Topteam mit 2:7 den Kürzeren gezogen. Beide Teams begannen sichtlich nervös und hatten bedingt durch einige Hinausstellungen erste Torchancen, die sie aber vergaben. Iserlohn fand über den Kampf besser ins Spiel und wurde in der 9. Spielminute mit dem 1:0 belohnt. Sven Gerbig erzielte im Powerplay – Steingroß saß ganze 15 Sekunden draußen – seinen ersten Saisontreffer. Martin Knold und Mike York hatten für ihn aufgelegt. In der zehnten Minute vergab Defender Mitchell die größte Chance des Drittels. Nach einem Traumpass von Mike York tauchte er völlig frei vor Hannovers Keeper Künast auf und schoss Zentimeter über das rechte Lattenkreuz. Wenig später musste Torschütze Gerbig wegen Beinstellens dann auf die Sünderbank. Außer einigen Wilson-Schlagschüssen, die aber für Kotschnew im Iserlohner Tor kein ernsthaftes Problem darstellten, lief aber zunächst wenig im Scorpions-Powerplay zusammen. Lars Brüggemann, im letzten Jahr noch Kapitän in Iserlohn fiel übrigens wenig auf, kassierte aber nach einer unnötigen Rangelei mit Iserlohns Brian White ebenfalls zwei Minuten wie sein Kontrahent. Dann rückte Schiedsrichter Langer in den Mittelpunkt. Durch Hinausstellungen gegen Mitchell und Knold eröffnete er den Niedersachsen die Chance bei fünf gegen drei zum Ausgleich. Außer einer guten Gelegenheit durch Soccio und einem gefährlichen Lambert-Knaller ging aber wenig Gefahr von den Pasanen-Schützlingen aus. Gegen Ende des Drittels schickte Langer dann binnen acht Sekunden mit Abstreiter und Wilson zwei Hannoveraner auf die Sünderbank.
Die fünf gegen drei Überzahl nutzten die Sauerländer nach 41 Sekunden im zweiten Drittel zum 2:0 aus. Mike York hatte nach schönem Pass von Mitchell am rechten Pfosten lauernd eingeklinkt. Und die Roosters blieben weiter am Drücker. Kapitän Bryan Adams erhöhte in der 24. Minute auf 3:0. Franz Fritzmeier war gemeinsam mit Adams auf das Hannoveraner Tor zugestürmt und hatte herrlich für Adams aufgelegt. Nach dem Treffer ließen die Roosters nach, Hannover witterte seine Chance und konnte in der 29. Minute durch den jungen Röthke verkürzen. Die Roosters hatten durch Gordon, Lysak und York weitere Chancen, die aber Künast nicht sonderlich in Bedrängnis brachten. Der Anfangsschwung des Drittels war bei den Roosters verpufft. Trainer Doug Mason zeigte sich mit dem kämpferischen Element in seinem Team nicht zufrieden und setzte in der 34. Minute durch eine Auszeit ein Zeichen. Die klare Linie war aber dahin. Hannovers Chancenverwertung ließ weiter zu wünschen übrig und bestand meist nur aus Schlagschüssen. Die Roosters zeigten sich zwar nach der Auszeit wieder etwas einsatzfreudiger, erspielten sich aber bis zur Drittelpause keine klaren Chancen mehr.
Gleich zu Beginn des letzten Drittels überstanden die Roosters eine Unterzahl, als Fritzmeier auf der Sünderbank saß. Als er gerade von der Strafbank kam, hatte Lambert, der völlig frei vor Kotschnew stand, die Chance zu verkürzen. Vielleicht hätte das noch einmal eine Wende gebracht. Als Brüggemann dann in der 44. Minute die nächste Strafe für Hannover absitzen musste, machte Mitchell mit seinem Treffer zum 4:1 alles klar. In der Folgezeit Chancen hüben und drüben. Beide Teams agierten teilweise mit offenem Visier, ohne jedoch wirklich hochkarätige Chancen herauszuspielen. In einem weiteren Powerplay für die Scorpions sorgte lediglich Hlushko mit seinen Pässen und Schüssen für Gefahr. In der Schlussphase nahmen die Nickeligkeiten beider Teams zu. Cipolla und Nemirovsky für Hannover und Goldmann für Iserlohn kassierten noch einmal Strafen, während Etz an Künast einmal mehr scheiterte. Iserlohn brachte den Vorsprung sicher über die Zeit und kletterte damit auf Rang 12. Hannover übernahm durch die Niederlage die rote Laterne. (MK)