Roosters erkämpfen sich einen Punkt gegen Köln

Kampf und Spannung pur wurde den 4500 Zuschauern in der ausverkauften Eissporthalle am Seilersee beim Westschlager
zwischen den Iserlohn Roosters und den Kölner Haien geboten. Nach
großartigem Kampf unterlagen die Roosters zwar mit 3:4 nach
Penaltyschießen, wurden aber am Ende mit viel Applaus in die Kabine verabschiedet.
Durch die Niederlage der Hannover Scorpions in Hamburg konnten die Sauerländer den Abstand zu den Scorpions und damit zu den Play-down Rängen auf sechs Punkte ausbauen.
Von Beginn an boten sich beide Teams einen tollen Kampf. Schiedsrichter
Sander und seine Linesmen hatten im mit 4500 Zuschauern restlos
ausverkauften Iserlohner Hexenkessel alle Hände voll zu tun. Die technisch
versierteren und in ihrem Spiel mit sehr viel Übersicht ausgestatteten Haie
erspielten sich zwar eine Reihe guter Chancen, scheiterten aber immer wieder
am großartig aufgelegten Dimitrij Kotschnew im Tor der Roosters. Obwohl sie
die Roosters bei einer fünf gegen drei Überzahlsituation in deren Drittel
regelrecht einschnürten, gelang den Haien zunächst nicht der
Führungstreffer. Schlegels "Geschosse" von der blauen Linie verfehlten
knapp das Ziel. Als Henderson, als Letzter der beiden Iserlohner "Sünder",
gerade seine Strafe abgesessen hatte, gelang den Haien dann doch die
Führung. Morczinietz passte aus halbrechter Position schön auf den am linken
Pfosten lauernden Leo Stefan, der zur 0:1 Führung einklinkte.
Köln zeigte Eishockey auf technisch sehr hohem Niveau, musste sich aber
dem unbändigen Kampfgeist der Sauerländer erwehren. Die wiederum hatten das
Glück und wohl auch Schiedsrichter Sander auf ihrer Seite, als dieser in der
14. Spielminute Hendersons Treffer zum 1:1 aus sehr stark Torraumabseits-verdächtiger Position anerkannte.
Auch im zweiten Drittel ein ähnliches Bild. Beide Teams kämpferisch top,
Köln aber mit technischen Vorteilen. Dennoch konnten die Roosters in der 23.
Minute durch Blacks herrlichen Handgelenksschuss in den linken Winkel mit 2:1
in Führung gehen. Die altehrwürdige Eishalle glich danach einem Tollhaus.
Die Freude währte allerdings nicht lange. Nur 38 Sekunden später schafften
die Haie durch Roy den Ausgleich. Und ganze 83 Sekunden später kam es noch
schlimmer für die Roosters. Als Cooper auf der Strafbank saß, nutzten die
Haie ihr prima Powerplay zur erneuten Führung. Schlegels "Hammer" von der
blauen Linie konnte selbst der furios haltende Dimitrij Kotschnew nicht parieren.
Wer nun geglaubt hatte, dass die Roosters geschockt wären, hatte sich geirrt. Mit unbändigem Kampfgeist boten sie dem Favoriten aus der Domstadt
die Stirn. Verdienter Lohn war der Ausgleich 45 Sekunden vor Drittelende,
den Henderson mit seinem zweiten Treffer im Powerplay besorgt hatte. Eine wenig später folgende Rauferei zwischen mehreren Akteuren beider
Teams wurde von Schiedsrichter Sander großzügig beurteilt. Lediglich Kölns Roy musste mit 2+10 Strafminuten etwas länger "brummen", als die anderen
Streithähne.
Hatten die Haie zwei Drittel lang das Spiel "gemacht", so agierten sie
für viele überraschend im letzten Drittel etwas defensiver ausgerichtet. Die
Roosters kauften den Haien von Minute zu Minute immer mehr den Schneid ab.
Cooper, Henderson und Higgins hatten die Führung auf dem Schläger,
verpassten das "erlösende" Tor aber knapp. Bei den Haien scheiterten Boos
und McLlwain knapp am immer wieder mit super Saves aufwartenden Dimitrij Kotschnew.
Nach sechzig packenden Minuten musste der Sieger also im Penaltyschießen
ermittelt werden. Dabei hatten die Haie die besseren Torschützen auf ihrer
Seite. Roy, Blank und McLlwain trafen für die Haie. Bei den Roosters konnte
lediglich Henderson Haie Keeper Rogles überwinden. Am Ende stand ein hart
erkämpfter Punktgewinn bei den Iserlohnern auf der Habenseite, der im
Abstiegskampf vielleicht noch ganz wichtig sein kann.
Kölns Trainer Hans Zach, ohnehin kein Mann der großen Worte, reagierte
auf der Pressekonferenz selbst für seine Verhältnisse sehr wortkarg und
barsch. Er sei unter den gegebenen Umständen in Iserlohn mit den zwei
gewonnenen Punkten sehr zufrieden. Was er mit den Umständen in Iserlohn
meinte wollte der "Trainer-Titan" nicht verraten. (MK)
Tore:
0:1 (7:25) Stefan (Morczinietz, Dessner)
1:1 (13:01) Henderson (Adams, Higgins)
2:1 (32:27) Black (Cipolla, Goldmann)
2:2 (33:05) Roy (McLlwain)
2:3 (34:28) Schlegel (Roy, McLlwain) 5-4PP
3:3 (39:15) Henderson (Sandrock, Cooper) 5-4PP
3:4 (60:00) Blank - Penalty
Schiedsrichter: Axel Sander
Strafminuten: Iserlohn Roosters 24 - Kölner Haie 30
Zuschauer: 4500 (ausverkauft)