Ron Kennedy stolz auf seine Panther
Das Vorbereitungsprogramm des ERC IngolstadtVom einstigen DEL-Schlusslicht zum Halbfinalteam. Die derzeitige Erfolgsstory des ERC Ingolstadt fand am Sonntagnachmittag eine eindrucksvolle Fortsetzung, was Coach Ron Kennedy mit Stolz erfüllte. „Jeder Spieler hat sich ein Lob verdient“, sagte er nach dem 2:0-Erfolg gegen die Nürnberg Ice Tigers, der den sensationellen Semifinaleinzug besiegelte.
Dabei wurden die Nerven der ERC-Fans in der bis zur 56. Minute torlosen Partie allerdings arg strapaziert. Nürnbergs Coach Greg Poss hatte noch einmal alle Register gezogen, Umstellungen in der Formation vorgenommen und Alfie Michaud für den zuletzt schwachen Frederic Chabot ins Gehäuse geschickt. Doch trotz einem immensen Kraftakt reichte es für die Ice Tigers nicht. Jede noch so riesige Chance wurde von Ingolstadts Schlussmann Jimmy Waite, der eine phänomenale Partie ablieferte, zunichte gemacht.
Günther Oswald meinte später anerkennend: „Wir müssen uns bei Jimmy bedanken, er hat uns im Spiel gehalten.“ Für ihn gab am Ende der bessere Goalie den Ausschlag für das Überstehen des Viertelfinalbrockens Nürnberg, immerhin Zweiter der Punkterunde.
Dieser These schloss sich auch Ron Kennedy an: „Jimmy gibt uns immer eine Möglichkeit auf den Sieg. Aber wenn er einen schwachen Tag hat, finden wir einen anderen Weg.“ Das bewies insgesamt auch die nun zu Ende gegangene Serie, dessen Ende die Nürnberger Cracks einschließlich ihrem Trainer Greg Poss in das Tal der Tränen stürzte.
Die Panther kämpften sich hingegen nach zwei Auftaktniederlagen eindrucksvoll zurück, was Ron Kennedy vor allem am Charakter seiner Truppe festmacht. „Darauf haben wir im Sommer bei der Zusammenstellung der Mannschaft besonderen Wert gelegt und lange gesucht.“ Es zahlt sich scheinbar aus.
Bei dem aktuellen Erfolg darf auch ein wenig gefeiert werden. Ein, zwei freie Tage versprach der Coach seiner Mannschaft, die unmittelbar nach Sieg vier in der Kabine für ordentlich Trubel sorgte. Auch er selbst will sich erst am Dienstag mit dem nächsten Gegner, den Eisbären Berlin, beschäftigen.
Trotzdem umriss Ron Kennedy, der auf die Rückkehr des verletzten Cameron Mann hofft, schon die Ausgangsposition für das Halbfinale: „Berlin will unbedingt Meister werden und ist auf dem Papier stärker, wir sind dagegen nicht unter Druck und müssen einfach nur clever spielen. Die längere Pause ist für Berlin sicherlich gut, aber es fehlt damit auch ein bisschen Spielpraxis.“
Orientiert man sich an den Ergebnissen der Punkterunde, braucht dem ERC Ingolstadt auch vor dem vermeintlichen Klassenprimus nicht bange zu sein. Nur einmal hat man in dieser Saison klar den Kürzeren gezogen, zuhause setzten sich zweimal die Panther durch, eine weitere Partie entschied nur eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters zu Ungunsten der Oberbayern. Trotzdem liegt die Bürde des Favoriten klar bei den Hauptstädtern. fc
(Foto: hockey-press.de)