Robert Francz: „Die Fans sind wie der siebte Mann“
Markus Jocher bleibt ein "Löwe"Nach der Länderspielpause am 14. November 2003 wird Stürmer Robert Francz nach seiner Verletzung aller Wahrscheinlichkeit nach wieder für die Frankfurt Lions im Einsatz sein.
Derweil hat sich der hünenhafte Deutsche dem Interview für die Homepage der Frankfurt Lions gestellt, und unter anderem verraten, in welchem DEL- Stadion er am liebsten spielt.
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Die Frankfurt Lions sind mit starken
Leitungen in die neue Saison gestartet. Wie erklären Sie sich den Erfolg?
Zum einen liegt das daran, dass uns Rich Chernomaz sehr gut auf die Gegner
einstellt. Und der Charakter der Mannschaft in dieser Saison ist überaus gut.
Wir arbeiten härter als in der Vergangenheit. Vor allem nehmen wir keine Gegner
auf die leichte Schulter, sondern konzentrieren uns auf unsere Aufgaben. Das
macht unseren momentanen Erfolg im Wesentlichen aus.
Sie gehen nun in die dritte Saison mit den Frankfurt Lions. Was hat sich im
Vergleich zu den Vorsaisons verändert?
Wir haben siebzehn neue Spieler im Kader, allein das ist schon ein großer
Unterschied. Es ist ein richtiger Neustart. Das Gesicht der Mannschaft hat sich
dadurch völlig verändert. Eine völlige Umstrukturierung. Wir haben viele jüngere
Spieler, die sehr hart arbeiten. Und die reißen die etwas älteren Spieler mit
ihrem Elan mit und bringen sie an ihr Limit.
Das heißt der Weg viele junge Spieler zu verpflichten, ist der Richtige aus
Ihrer Sicht?
Man muss den Mittelweg finden. Wir haben ja auch viele Spieler, die wie ich,
zwischen 26 und 28 Jahre alt sind. Das ist zwar auch noch jung, aber die haben
doch meist schon mehrere Jahre professionell Eishockey gespielt und wissen
worauf es ankommt. Diese Spieler haben vielleicht noch mehr Willen als Ältere,
aber die erfahrenen Cracks sind als Leitwölfe unverzichtbar.
Wie groß ist der Anteil von Rich Chernomaz am Erfolg? Er gibt ja gerade den
jungen Spielern viel Eiszeit und somit Selbstvertrauen. Ist das ein Schlüssel
zum Erfolg?
Er ist einer, der natürlich auch auf die älteren und erfahrenen Cracks setzt.
Aber die Jüngeren bekommen ihre Eiszeiten, wenn sie bereit sind, hart zu
arbeiten. Er gibt ihnen dann das Vertrauen.
Nach der Genesung von David Gosselin ist der Kader nun komplett. Sie haben
mit ihm und Mike Harder eine Sturmformation gebildet. Was macht diese Formation
aus?
Ich denke, wir sind eine sehr gute, hart arbeitende Reihe. Mal sehen, ob wir
auch zusammenbleiben. Ich hoffe es. Wir müssten noch ein bisschen besser
zueinander finden und an der Feinabstimmung arbeiten. Wir haben bis jetzt ja
noch nicht viele Spiele gemeinsam absolviert und David ist ja auch erst seit gut
zwei Wochen im Training. Es ist natürlich einfacher, wenn man die Laufwege der
anderen kennt. Das macht noch den Unterschied zu den anderen Sturmreihen aus.
Allerdings hat Trainer Rich Chernomaz die Reihen sporadisch, teilweise auch während
der Spiele, verändert und umgestellt. Wird sich jetzt, da den Kader komplett
ist, das ändern und er mehr auf eingespielte Formationen setzen?
Er wird die Reihen nicht verändern, so lange es weiter so gut läuft. Natürlich
mischt er die Reihen in den Überzahl- und Unterzahlsituationen. Aber zurzeit
werden die Reihen so bleiben. Es läuft einfach im Moment.
Die Leistungsdichte der DEL-Teams scheint in dieser Saison noch enger. Würden
Sie dem zustimmen?
Man muss sich ja nur die Tabelle anschauen. Es geht zwischen den Teams so eng
zu. Von Platz eins bis acht beträgt der Punkteunterschied nur wenige Zähler.
Die Situation kann sich von Woche zu Woche verändern. Daher würde ich dem voll
zustimmen.
Liegt es daran, dass die Klubs erneut eine Ausländerlizenz weniger vergeben
durften?
Die Lizenz werden von Klubs sorgfältig vergeben. Die Spieler, die aus
Nordamerika kommen, haben meist viel Spielpraxis. In der Regel spielen sie dort
bis zu 80 Spiele, hier 52. Und gerade die Qualität der Spieler ist gut und
deutlich besser als in der Vergangenheit.
Sie sind wahrscheinlich der einzige Spieler in der DEL, der jetzt sind eigenes
Modelabel hat.
Die „Robert Francz Crew - Asskicker # 39“. Macht Sie das ein bisschen stolz?
Ich finde das eine ziemlich gute Idee. Das muss ich schon sagen. Wir diese Idee
hatte, alle Achtung. Vielleicht gibt das mir auch die Idee, mich selbst etwas
besser zu vermarkten. Ist schon eine irre Geschichte, aber ich finde klasse und
ziemlich cool.
Und der Name „Asskicker“?
Passt, oder?
In welchem Stadion, abgesehen von der Eissporthalle am Ratsweg, spielen Sie
eigentlich am liebsten?
Ganz klar. In Mannheim.
Warum?
Weil ich da immer ganz gut spiele. Das liegt aber nicht unbedingt am Stadion
selbst. Das ist ja nicht gerade der Hit.
Und in welchem am wenigsten gerne?
Da muss ich mal überlegen. Vergangenes Jahr in Ingolstadt, das war unangenehm
und peinlich. Aber die bekommen ja nun ein neues. Dann wird es wohl Hannover
sein, denn die spielen ja wieder in dem alten Ding, dem Ice House, anstelle der
Preussag-Arena.