Rob Collins' unverhoffte TitelchanceVon Brampton nach Köln
Der Flügelstürmer schloss sich Brampton Beast an, einem neuen Team in der Central Hockey League, einer der Minor Leagues in Nordamerika. „Brampton kommt als einziges Team der Zehner-Liga nicht aus den USA. Es macht Spaß, den Jungs auf und neben dem Eis zu helfen. Zudem kann ich auch in meinem eigenen Haus wohnen, das mit dem Auto nur 40 Minuten entfernt ist“, sagte Collins.
In der kanadischen Provinz mag er aus den Augen sein, aus dem Sinn ist er es nicht. Zumindest nicht bei Lance Nethery. Der Geschäftsführer der Kölner Haie hatte Collins 2006 als Manager der Düsseldorfer EG geholt und erinnerte sich nun an den Mann, dem in 312 Spielen für die DEG 129 Treffer und 175 Torvorlagen gelangen. „Rob hat technisch herausragende Fähigkeiten“, sagte Nethery. Der 56-Jährige sollte den Kader der Haie für die Play-offs ergänzen, um für den Fall von verletzungsbedingten Ausfällen breiter aufgestellt zu sein. „Ich bekam eine E-Mail von Lance und habe keine Sekunde gezögert. Plötzlich lebt mein Traum wieder. Nun kann ich doch noch deutscher Meister werden“, sagte Collins.
Dafür gibt er derart mächtig Gas, dass er beim KEC vom Back-up sofort zum Stammspieler wurde. Mal muss Kranjc als überzähliger Ausländer auf die Tribüne, mal Ticar. Collins aber steht auf dem Eis. Weil er ein Spiel lesen kann, weswegen ihn die Düsseldorfer Fans einst „Professor“ tauften. „Rob kann eine Partie ganz allein entscheiden“, sagte sein früherer DEG-Trainer Jeff Tomlinson.
Was die Adler Mannheim in der Viertelfinal-Serie bereits zweimal leidvoll erfahren mussten. In Spiel zwei gelang Collins nach einem Solo das 2:1, am vergangenen Sonntag bereitete er mit einem Schlagschuss den Siegtreffer von Minard vor. Keine Spur von Lust aufs Rentnerleben in Ontario also, im Gegenteil: Heute will Collins Adler-Trainer Hans Zach in den Ruhestand schießen. Und damit seinen Traum vom späten und völlig unverhofften Titel-Glück weiter leben.
Am vergangenen Mittwoch war DEG-Kapitän Daniel Kreutzer in der KölnArena, um Rob Collins im Trikot der Haie zu bestaunen. „Ich habe mich sehr gefreut, ihn mal wieder zu sehen“, sagte Collins, der seinen früheren Klub noch immer ein wenig verfolgt. „Es ist schon sehr befremdlich, die DEG nur noch am Ende der Tabelle zu sehen. Das haben die tollen Fans nicht verdient. Aber vielleicht geht es ja schon nächstes Jahr wieder aufwärts. Dazu müsste es der neue russische Gesellschafter jedoch schaffen, den finanziellen Spielraum zu vergrößern. Denn gute Spieler kommen auch zu einem Traditionsverein wie es die DEG ist nicht für umsonst.“