Rheinischen Tage der Eisbären enden sieglos - aber nicht kampflos
Einmal mehr ersatzgeschwächt mussten die Eisbären ins Spiel gehen. Zu den schon länger verletzten Mads Christensen, Jeff Friesen und Jimmy Sharrow gesellte sich nach dem Spiel am Sonntag gegen Köln auch noch Verteidiger Richie Regehr mit einem Teilabriss des Innenbandes. Als Begründung für den insgesamt wiederum nicht sonderlich überzeugenden Auftritt der Hauptstädter kann diese Misere indessen wohl nur teilweise herhalten. Schon länger läuft es für die Mannschaft von Chefcoach Don Jackson sportlich alles andere als rund. Obwohl sich auch die Gäste vom Niederrhein nicht sonderlich mit Ruhm bekleckerten, reichte es für sie im ersten Abschnitt zumindest zum Führungstreffer durch Patrick Hager. Allerdings leistete Eisbärentorsteher Rob Zepp in der 13. Spielminute im wahrsten Sinne des Wortes Schützenhilfe, als er den haltbar erscheinenden Schuss Hagers ins rechte untere Eck passieren ließ.
Das Prädikat Spitzenspiel verdiente die Partie zwischen Berlin und Krefeld auch im Mittelabschnitt nicht, ereignisreicher wurde es jedoch alle Mal. Die Fans der Eisbären durften etwa den Ausgleichstreffer von Derrick Walser bejubeln. Der Kanadier, sowieso einer der ganz wenigen Lichtblicke der vergangenen Wochen, hämmerte den Puck im Powerplay von der blauen Linie zum 1:1 (29.) in die Maschen. Gerade noch rechtzeitig hatte der aktuelle Eisbären-Topscorer seinen Arbeitsnachweis auf dem Spielberichtsbogen untergebracht. Nachdem Krefelds Daniel Pietta kurz darauf Berlins Denis Pederson per Kniecheck niedergestreckt hatte und sich so seinerseits eine Spieldauerstrafe abholte, kassierte Walser wegen Stockstichs diese bei der anschließenden handfesten Diskussion zwischen Blau und Gelb. Mit den hoch kochenden Emotionen kamen die Rheinländer besser zurecht und gingen durch Richard Pavlikovsky (1:2 - 18.) wieder in Führung.
Im Schlussabschnitt hatten sich die Gemüter zunächst wieder einigermaßen beruhigt. Die Anzahl qualitativ hochwertiger Chancen blieb beiderseits überschaubar. Eine davon nutzte Eisbärenverteidiger Frank Hördler gleich zu Beginn, als er erst Krefelds Justin Kelly aussteigen und bei seinem Schuss ins rechte untere Eck KEV-Torsteher Scott Langkow keine Abwehrmöglichkeit ließ (2:2 - 43.). Klärungsbedarf gab es plötzlich nach Ablauf der regulären Spielzeit wieder, was sogleich auf die gute alte Art ausgetragen wurde: Boris Blank für Krefeld und Stefan Ustorf für die Eisbären ersparten sich so die Teilnahme an der Verlängerung. Die mussten die Hausherren, da auch André Rankel zuvor tatkräftig mitgemischt hatte und zum Zusehen verdammt war, in Unterzahl beginnen. Florian Busch hätte bei einem Break für den Berliner Siegtreffer sorgen können, scheiterte jedoch an Langkow. Es ging ins Penaltyschießen, was Richard Pavlikovski zugunsten der Krefeld Pinguine entschied.