René Kramer: Es gibt Frisöre in StraubingSpielerplausch

Damit spielte Gawlik natürlich auf die momentan etwas längere Haarpracht des Neu-Straubingers an. „Klar gibt es in Straubing Frisöre“ lacht Kramer „aber bei Christoph weiß man dass der gerne mal einen Spruch raushaut.“ beantwortet Kramer Gawliks Frage und weiter: „Er redet viel auf und neben dem Eis, aber das braucht man nicht alles so ernst nehmen.“
Kramer, gebürtiger Berliner, hat die Eishockey-Ausbildung der Eisbären durchlaufen. Gawlik, der aus Deggendorf stammt, wechselte mit 15 Lenzen ins Jungadler-Team der Mannheimer. 2003/04 spielten die beiden erstmals zusammen für die U17-Nationalmannschaft. Für den Hauptstadtclub hat Kramer im folgenden Jahr die ersten DEL Spiele bestritten. Teamkamerad damals, der zu den Eisbären gewechselte Christoph Gawlik. Stürmer Gawlik und Verteidiger Kramer kennen sich also schon eine ganze Weile.
René Kramer wechselte vor der Saison von der Düsseldorfer EG nach Niederbayern. Für die Rheinländer spielte er nur ein Jahr. Das Jahr zuvor ging er für den EHC München auf Puckjagd. Der Beginn der kleinen Deutschlandtour war jedoch noch etwas früher „Angefangen hat alles in Kassel. Dort hatte ich eigentlich einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben, aber Kassel ging Pleite und wurde dann ja aus der Liga ausgeschlossen. Seither war es immer schwer. Als ich in München war, hatte ich ein Angebot aus Düsseldorf. Man versucht sich halt immer weiter zu entwickeln. Ich versuche immer das zu machen, was mir mein Herz sagt.“
Die Clubs bei denen René Kramer in letzter Zeit spielte verbindet die Tatsache dass alle Großstädte waren. Einige davon waren gar Metropolen. Auch wenn Straubing den Beinamen „Gäubodenmetropole“ führt, so bleibt es doch eine niederbayrische Kleinstadt. Der ein oder andere mit selber Vorgeschichte, würde sicher Gefahr laufen einen Kulturschock zu erleiden. Bei Kramer ist das nicht so „Nein, überhaupt nicht. Es ist eine Kleinstadt und die Leute sind sehr nett hier. Ich muss ganz ehrlich sagen dass ich mich sehr wohl hier fühle.“
Der häufige Clubwechsel bringt zwangsläufig auch einen häufigen Trainerwechsel und damit verbunden auch einen Wechsel im System mit sich. „Auf jedem Fall komme ich immer besser zurecht. Der Coach redet viel mit mir. Auch als Team verbessern wir uns, denke ich, von Spiel zu Spiel.“ Vor dem Spiel gegen Ingolstadt stellte Coach Ratushny etwas die Reihen um, was auch etwas weniger Eiszeit für René Kramer bedeutete. „Wenn der Coach sagt, dass ich aufs Eis soll, geh ich aufs Eis und versuche mein Bestes zu geben. Ob ich da etwas mehr, oder etwas weniger Eiszeit bekomme ist nicht wichtig.“
Mit Prognosen über den möglichen Saisonverlauf hält er sich bedeckt und hat das Clubcredo schon verinnerlicht „Ich denke, wir haben einen guten Kader, aber wir würden gut fahren wenn wir nur von Spiel zu Spiel denken, was wir auch machen. Aber wir müssen uns auch noch weiter steigern, dann wird das auch was.“
René Kramer zeigt im Training Einsatz und einen ordentlichen Schlagschuss von der blauen Line. Vielleicht ist das die herausstechende Eigenschaft um den Tigers zu helfen. Kramer zeigt sich selbst bescheiden: „Es ist immer schwer sich selbst zu beurteilen, da sollte man vielleicht die Mitspieler und Trainer Fragen. Ich versuche einfach auf dem Eis alles zu geben. Hauptsache wir holen als Team drei Punkte.“
Wenn es der Spieler schon vorschlägt, dann muss man das auch machen und den Trainer Fragen. Tigers Coach Dan Ratushny über René Kramer: „Ich denke, er ist ein talentierter Spieler. Er kommt zu einem neuen Team und muss ein neues System lernen. René arbeitet jeden Tag hart. Wenn er auf dem Eis nicht versucht besonders schön zu spielen, sondern einfach spielt, kann er ein richtig guter Spieler werden.“