Rekord-Vertrag für Daniel Pietta bei den Krefeld PinguinenErster Zehn-Jahres-Kontrakt der DEL-Geschichte
Daniel Pietta bleibt langfristig in Krefeld. (Foto: Imago)Damit wird der 1,84 Meter große und 92 Kilogramm schwere Topscorer der Schwarz-Gelben seine Karriere aller Voraussicht nach in Krefeld beenden und somit seine gesamt aktive Zeit nur bei seinem Heimatverein unter Vertrag gestanden haben. Trotz zahlreicher bestens dotierter Angebote aus der halben Liga entschied sich der Linksschütze zum langfristigen Verbleib in seiner Geburtsstadt, obschon das Damoklesschwert eines noch fehlenden Mietvertrages mit der Halle den Fortbestand des Teams ernstlich bedroht. Der Stürmer aber möchte mit seiner Unterschrift nicht nur seine Verbundenheit und Liebe zum Team, den Fans und den Sponsoren dokumentieren, sondern auch den festen Glauben daran, dass in der Seidenstadt auch im kommenden Jahrzehnt nicht nur auf DEL-Niveau gespielt wird, sondern man auch stets konkurrenzfähige Mannschaften wird stellen können.
„Die Pinguine sind das Team meines Herzens. Ich habe immer für Krefeld gespielt und möchte hier auch meine Karriere beenden. Ich habe großes Vertrauen in die Verantwortlichen, dass sie nicht nur den Fortbestand des Teams in der DEL sicherstellen, sondern auch für gute Mannschaften sorgen, mit denen ich etwas erreichen kann“, äußerte sich der aktuelle Topscorer des Teams nach erfolgter Vertragsunterschrift.
Nie zuvor in der Ligageschichte der Deutschen Eishockey-Liga gab es einen ähnlichen Vertrag, was nicht zuletzt die tiefe Verbundenheit zwischen dem am 9. Dezember 1986 in der Seidenstadt geborenen 28-Jährigen und seinem Heimatclub eindrucksvoll demonstriert.
In den letzten Monaten schossen die Spekulationen ins Kraut. Immerhin war der Nationalstürmer als im Sommer „freier“ Spieler der gefragteste Akteur der DEL und der gefragteste deutsche Spieler überhaupt auf dem Markt. Die halbe Liga buhlte um die Dienste des gebürtigen Krefelders. Doch auch die Pinguine arbeiteten an einem Paket, mit dem man die mit Abstand größte Identifikationsfigur der Pinguine in der Seidenstadt würde halten können. Auch Pietta selbst betonte stets, dass er sehr gern bleiben würde und mit ganzem Herzen an den Schwarz-Gelben hängt. Kein Wunder, begann er doch seine Karriere bei den KEV-Bambini und erlernte in seiner Heimatstadt den schnellsten Mannschaftssport der Welt. Stets gefördert von seinem großen Mentor, der viel zu früh verstorbenen Krefelder Legende Lothar „Lola“ Kremershof, der sein Talent schon in jungen Jahren erkannte, wurde Daniel Pietta zu einem der bestimmenden Nachwuchsspieler des Landes und gewann unter anderem die Deutsche Schülermeisterschaft 2001 – gemeinsam mit seinem heutigen Mannschaftskameraden und Publikumsliebling Martin Schymainski, mit dem ihn seit Kindertagen eine enge Freundschaft verbindet. Bereits im Alter von 16 Jahren debütierte Pietta im Herbst 2003 im DEL-Team und wusste vom Start weg zu überzeugen. Die folgende Saison 2004/05 verbrachte er mit Krefelder Förderlizenz im Kader des Kooperationspartners EV Duisburg, wo er sich im Alter von 17 Jahren bald zu einem der Leistungsträger des damaligen Zweitligisten entwickelte. Es wird wohl die einzige Gelegenheit seiner Karriere bleiben, zu der er Eishockey in einem anderen Trikot, als dem der Krefeld Pinguine bzw. des KEV 81 oder eines Auswahlteams spielte – und das mit einem Vertrag in Krefeld. Aufgrund seiner starken Leistungen stand er bereits ab Sommer 2005 wieder fest im Kader der Schwarz-Gelben und entwickelte sich stetig weiter. Von einem Jugendspieler in der vierten Reihe konnte sich der junge Center langsam zum Leistungsträger entwickeln und als vor gut fünf Jahren Rick Adduono und Reemt Pyka das Gespann an der Bande bildeten, da schlug seine Stunde. Fortan war der Linksschütze der Center der ersten Reihe und dominierte fortan mit verschiedenen Partnern die Liga. Ob mit Vasiljevs und Blank oder im letzten Jahr zwischen Clark und Courchaine im „Zirkus Krone“ – Daniel Pietta war stets ein wichtiger Teil der schwarz-gelben Topreihe. Damit wurde er zum offensivstärksten deutschen Center der Liga und schaffte natürlich auch den Sprung in die deutsche Nationalmannschaft. Bis heute absolvierte der 28-Jährige 62 Länderspiele, wobei er drei Tore und 14 Punkte erreichte. In der DEL kommt das Eigengewächs bis heute auf 531 Einsätze mit 127 Toren und 370 Punkten, die er natürlich alle im schwarz-gelben Dress verbuchte. Kein Wunder also, dass fast jedes finanzstarke Team der Liga von seiner Verpflichtung träumte.
Entsprechend euphorisch waren auch die Verantwortlichen der Pinguine nach erfolgter Vertragsunterschrift einer der wichtigsten Spieler des Teams. „Es ist fantastisch, dass es uns gelungen ist, einen der besten deutschen Spieler unserer Zeit bis an sein Karriereende in Krefeld zu halten. Daniel wird auch für das kommende Jahrzehnt die zentrale Figur der Krefelder Mannschaften sein“, ließ sich der sportliche Berater Rüdiger Noack ein. Und auch der Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Schulz war begeistert: „Daniel ist das Gesicht der Pinguine seit vielen Jahren. Er ist nicht nur sportlich der vielleicht beste Spieler der Mannschaft, sondern ist auch die perfekte Identifikationsfigur für die Pinguine, was ihn für uns unglaublich wertvoll macht. Um ihn und Martin Schymainski, die mit Krefeld schon in der Jugend gemeinsam Titel gewonnen haben, wollen wir eine Mannschaft aufbauen, die vielleicht irgendwann noch einmal um die Meisterschaft mitspielen kann,“ gab der „starke Mann“ der Pinguine von seiner Geschäftsreise in China zu Protokoll.
Den Fans der Pinguine wurde die Nachricht in der Drittelpause des gestrigen DEL-Spiels gegen die Hamburg Freezers übermittelt und sorgte für wahre Begeisterungsstürme auf den Rängen. Und das sicher auch, weil sie als klares Signal verstanden wird, dass die Verantwortlichen fest daran glauben, auch in den kommenden Jahren DEL-Eishockey in Krefeld anbieten zu können.