Regensburg: Jubelsturm nach 1:0-Sieg gegen Bietigheim

Um 20.43 Uhr lagen sich alle Eisbärenfans in den Armen. Im letzten Spiel der regulären Saison 2007/2008 setzten sich die Regensburger im finalen Showdown vor heimischem Publikum mit 1:0 gegen die Steelers aus Bietigheim durch. Damit gelang den Mannen von Igor Pavlov der noch vor Wochen nicht mehr für möglich gehaltene vorzeitige Klassenerhalt.
Vor der grandiosen Kulisse von 4680 Zuschauern waren die Gäste aus Bietigheim allerdings das spielbestimmende Team. In den Anfangsminuten konnten die Hausherren die Partie aber noch offen gestalten und legten mit dem 1:0 in der 3. Spielminute einen glänzenden Start hin. Dass Niklas Hede`s Treffer der Einzige des Abends bleiben sollte, ahnte zu diesem Zeitpunkt freilich noch niemand. In der 8. Minute hatte Jason Miller das 2:0 auf dem Schläger, passte jedoch in aussichtsreicher Position nochmals auf Niklas Hede zurück, der den Puck nur knapp verfehlte.
Danach war von den Eisbären nicht mehr viel zu sehen, und die Schwaben gaben fortan das Tempo an. Viele gute Einschussgelegenheiten ließen die Gäste im weiteren Verlauf des ersten Drittels ungenutzt, so dass die Eisbären mit dem glücklichen 1:0 Vorsprung in die erste Pause gehen konnten.
Die dünne Regensburger Personaldecke trug ihren Teil zum Chancenübergewicht der Gäste bei. Wieder meldeten die Eisbären nur vier einsatzfähige Verteidiger, doch Chris Heid, Christian Franz, Jan Hemmes und Paul Flache sollten ihre Arbeit glänzend erledigen.
Zu Beginn des Mittelabschnittes gab es dann wieder auf beiden Seiten gute Torgelegenheiten im Sekundentakt zu beobachten. Zunächst verfehlte Alexandre Jaques gegen den eigentlich schon geschlagenen Patrick Couture das Tor und kurz darauf hätte Chris Heid beinahe Gästegoalie Patrick Koslow düpiert. In eigener Unterzahl wuchtete er in der 27. Minute die Scheibe aus dem eigenen Verteidigungsdrittel in Richtung Koslow. Der Torhüter sah diese aber erst sehr spät und hatte Glück, dass der Puck nur knapp über die Latte ging.
Nur zwei Minuten später, als die Regensburger Überzahl hatten, scheiterte Jason Miller freistehend an Koslow. Dass auch vier Bietigheimer Spieler gefährlich sein können, stellte Steve Washburn zwanzig Sekunden später unter Beweis, als er bei seinem Alleingang fast einen Shorthander erzielt hätte.
Danach begann die Abwehrschlacht der Eisbären so richtig und Patrick Couture stand in den restlichen dreißig Spielminuten fast ausnahmslos im Brennpunkt des Geschehens. Mit viel Glück, brachten die Regensburger das 1:0 über die Zeit und bleiben der zweiten Eishockey Bundesliga damit zumindest sportlich erhalten.
Nach der Schlusssirene rissen sich die Eisbärenakteure ihre Ausrüstung vom Leib und feierten den Klassenerhalt ausgiebig. Es spielten sich Szenen ab, wie es sie das treue Regensburger Publikum seit dem Aufstieg in die zweite Bundesliga wohl nicht mehr gesehen hat.
Nun wartet viel Arbeit auf die Verantwortlichen der Eisbären. Die sportlichen Weichen sind gestellt, jetzt müssen auch die finanziellen Rahmenbedingungen erfüllt werden, dann kann bei den Regensburgern die Kaderplanung für die Saison 2008/2009 in der zweiten Bundesliga beginnen.
Von Michael Pohl