Red Bull München schlägt die Kölner Haie mit Ex-EHC-Spieler Steve PinizzottoPeter Draisaitl: „Haben noch einige Baustellen“
Steve Pinizzotto (Mitte) war mit den Kölner Haien beim EHC Red Bull München zu Gast. (Foto: GEPA pictures/Marcel Engelbrecht)
Diese brachten in dieser Saison bislang aber noch kein Glück, denn seit Beginn der „fünften Jahreszeit“ in München musste die Mannschaft von Trainer Don Jackson gegen Iserlohn und Krefeld merklich Federn lassen und rutschte auf den sechsten Tabellenplatz ab. Gegen die Kölner Haie gab es aber einen 2:1 (0:0, 1:0, 0:1, 1:0)-Sieg nach Verlängerung.
Das Spiel gegen den KEC bot besonderes Aufeinandertreffen – mit Münchens ehemaliger Nummer 14 und Kölns jetziger Nummer 41: Steve Pinizzotto.
Noch in der vergangenen Saison mischte er im wahrsten Sinne die Liga mit seinen teils unnötigen und überharten Aktionen auf. Am Sonntag traf er auf seinen ehemaligen Club und ehemaligen Teamkollegen.
Alle Augen waren schon beim Aufwärmen auf Pinizzotto gerichtet. „Wir kommen aus dem gleichen Ort. Man kennt sich. Er spielt so, wie er spielt. Er ist effektiv“, so Matt Stajan über Pinizzotto. Als die 60 Minuten zu laufen begannen, stand fest: Der Deutsch-Kanadier machte dort weiter, wo er zuletzt in München aufgehört hatte. Er ging hart in die Zweikämpfe, schlug aber bisweilen nur selten über die Strenge und wenn dann nur, wenn es ums Protestieren bzw. Provozieren ging. Bei diskussionswürdigen Entscheidungen zu Ungunsten der Haie war Pinizzotto meistens der Erste, der seine Meinung kundtat, wie beim Verbüßen einer zweiminütigen Strafzeit, als er die Tür der Penaltybox selbst öffnete und ein paar Worte in Richtung der Offiziellen schickte. Doch auch diese emotionale Eskapade blieb ungeahndet. „Ich habe nicht so auf ihn geachtet. Er hatte einen Schuss von der Seite und hat sich körperlich in die Partie eingebracht“, so Jackson über Pinizzotto.
Eishockey wurde nebenbei auch noch gespielt, wobei Pinizzotto von KEC-Trainer Peter Draisaitl mit erstaunlich viel Eiszeit bedacht wurde. Außer in der Unterzahlformation sah man ihn sehr oft auf dem Eis. „Er hat sein Spiel gemacht heute“, so Jackson. Genauso motiviert sah man aber auch die Red Bulls, die eine deutliche Überlegenheit wieder einmal kaum in zählbaren Erfolg ummünzen konnten. Stattdessen blieb es ein kampfbetontes Spiel, in dem die Schiedsrichter so ihre liebe Mühe hatten, damit die Partie nicht ausartete.
München ging sehr verschwenderisch mit seinen Chancen um und konnte sich glücklich schätzen, diese Partie nicht noch aus der Hand gegeben zu haben. Patrick Hager sorgte in der Verlängerung für die Entscheidung zu Gunsten der Red Bulls. „Es war ein wichtiger Sieg für uns. Wir wollten eine Reaktion nach der Niederlage zeigen und haben das wichtige Tor geschossen“, so Red-Bulls-Coach Don Jackson.
Haie-Coach Draisaitl war trotz der Niederlage nicht gänzlich unzufrieden: „In den 60 Minuten hatten beide Teams die Möglichkeit, das Spiel zu gewinnen. Den Punkt nehmen wir gerne mit. Trotzdem haben wir noch einige Baustellen, an denen wir arbeiten müssen.“