Red Bull München: Heiß, heißer, MatsumotoMan of the Match in Spiel 3 gegen die Eisbären Berlin
Münchens Jon Matsumoto erzielte in der Finalserie bisher zwei Punkte pro Spiel. (picture alliance / NurPhoto)Alle waren heiß auf Eis(-Hockey): Spieler, Trainer, Verantwortliche und natürlich die 6142 Zuschauer, die die seit Tagen ausverkaufte Eishalle zum Beben brachten und die Stimmung zusätzlich zu den vorherrschenden Außentemperaturen weiter anheizten. Besonders heiß erschienen bei den Red Bulls Jon Matsumoto, der mit filigranen Spielzügen und exzellenten Toren in den Play-offs mehr heraussticht als in der regulären Saison und natürlich Steve Pinizzotto: der Mann fürs Grobe. Nach seiner Sperre kehrte er Sonntag schon wieder zur Mannschaft zurück und erzielte gleich mal einen Treffer.
Auch in Spiel 3 spielte er überwiegend gut auf, erzielte ein Assist und zog in einigen kleineren Scharmützeln Strafzeiten gegen Berliner Spieler. So ließ sich die Mannschaft von Uwe Krupp zunehmend aus der Ruhe bringen. Die Eisbären waren weder berechnend kalt noch heiß wie Frittenfett, sondern irgend etwas dazwischen, weder Fisch noch Fleisch. Ausgenommen von den ersten fünf Spielminuten sah man wenig gefährliche Aktionen der Gäste. "München war schneller an der Scheibe und hat sich in unserem Drittel festgesetzt und war einfach gefährlicher", so Uwe Krupp.
Richtig heiß gelaufen sind dagegen die Red Bulls, die die Eisbären über weite Strecken nur schwer in die Partie kommen ließen. Einzig und allein dank eines mehr als warmgeschossenen Goalies Petri Vehanen blieben die Eisbären in dieser Partie. Besonders gegen Matsumoto war heute kaum ein Kraut gewachsen. "Er ist super stark. In Berlin hat er das Spiel schon mitentschieden und auch heute hat man das gesehen", so Florian Kettemer über Matsumoto.
Er vernarrte die Berliner Defensive beinahe nach Belieben und schoss auch Mittwoch wieder sein fast schon obligatorisches Tor. " Jon ist ein super Spieler. Er hat die Skills im eins gegen eins Duell und behält dann noch die Übersicht. Das macht einen gefährlichen Spieler aus", so Maxi Kastner (Matsumotos Sturm-Partner). Ausgerechnet der wieder erstarkte Matsumoto soll auf der Wunschliste der Iserlohn Roosters stehen und die Red Bulls möglicherweise am Ende der Saison verlassen. Falls es so kommen würde, könnte man diesen Schritt zum jetzigen Zeitpungkt nur schwer nachvollziehen, auch wenn der Kanadier schon 31 Lenzen auf dem Buckel hat.
In der regulären Saison hatte er noch ein bisschen Anlaufschwierigkeiten, erst in den Play-offs läuft er heiß. Rechnet man seine Leistungen auf die Anzahl der Spiele der regulären Saison hoch, so ist er in den Play-offs sogar noch erfolgreicher als in der Hauptrunde. Auch Coach Don Jackson ist von ihm begeistert: "Jon ist schnell, er hat schnelle Hände. Gerade in Kombination mit Kahun und Aucoin können wir sehr zufrieden sein", so Jackson über Matsumoto.
Mit seinem Tor und seinen Spielzügen hat er auch dem dritten Spiel wieder seinen Stempel aufgedrückt - und liegt in der Finalserie nun bei sechs Punkten.
Die Eisbären Berlin mussten sich am Ende geschlagen geben. Entsprechend geknickt war auch Uwe Krupp:
"München war über 40 Minuten die bessere Mannschaft, sie waren gefährlicher und hatten die besseren Chancen. Wir haben dennoch keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen. Unser Job ist es, am kommenden Freitag wieder bereit zu sein“, so Uwe Krupp.
Deutlich zufriedener und erleichtert erschein sein Gegenüber: "Wir sind sehr stolz. Unser Powerplay war sehr stark. Defensiv sind wir gut gestanden, das war der Schlüssel zum Sieg", so Don Jackson.