Rankel und Busch schießen Eisbären zum Sieg
Spannend ging es zu am Donnerstagabend vor 4000 Zuschauern im
Wellblechpalast bei der Neuauflage des DEL-Playoff-Finales der
Vorsaison zwischen den Eisbären Berlin und den Adler Mannheim. Am Ende
hatten die Hauptstädter beim knappen 2:1-Heimsieg (1:0; 0:1; 1:0)
glücklich die Nase vorn. Mit dem achten Erfolg hintereinander stellte
die Truppe von EHC-Coach Pierre Pagé zudem einen neuen Klubrekord auf
und festigte den zweiten Tabellenplatz.
Der erste Spielabschnitt stand ganz im Zeichen des Meisters, der
die krisengeschüttelten Gäste von Beginn an ordentlich unter Druck
setzte und dafür sorgte, dass Adler-Keeper Chabot reichlich zu tun
bekam. Erst in der 8. Spielminute prüfte Devin Edgerton Eisbären-Goalie
Tomas Pöpperle, der aber wie noch oft im weiteren Spielverlauf blieb
Sieger. Langsam wurde es aber Zeit, dass die Berliner eine ihrer
zahlreichen Gelegenheiten nutzten, sind die Mannheimer doch trotz ihres
Absturzes auf Rang 9 dennoch nicht zu unterschätzen und immer für ein
schnelles Kontertor gut. Besonders erfreulich, dass der Treffer zum 1:0
für die Eisbären in der 13. Spielminute mit André Rankel einem der
jungen Deutschen gelang. Zudem handelte es sich dabei um einen
sehenswerten Rückhandschuss ins linke Dreiangel, den Adler-Keeper
Chabot passieren lassen musste. Weitere gute Gelegenheiten den
Vorsprung noch vor der ersten Pausensirene auszubauen, vergaben unter
anderem Beaufait, Weiß und Walker.
Wie schon am vergangenen Dienstag gegen Krefeld, kamen die
Hauptstädter im Mittelabschnitt nicht recht in Tritt. Offensichtlich
führt ein überlegen geführtes erstes Drittel bei den Eisbären zu einer
gewissen Arroganz. Brachte es die Mannschaft von Adler-Coach Stephane
Richer zuvor auf ganze fünf Schüsse, so konnten sie diese Ausbeute in
den zweiten zwanzig Minuten gleich verdreifachen. Nun stand EHC-Goalie
Pöpperle allzu oft im Mittelpunkt des Geschehens. Bei einem Break durch
den Mannheimer Blank hatte er noch Fortune, da der Puck am rechten
Pfosten landete und er den Nachschuss im Liegen parieren konnte. In der
27. Spielminute war jedoch auch der junge Tscheche machtlos, da
Edgerton freistehend einen Pass von Shantz zum 1:1-Ausgleich direkt im
Netz des Berliner Gehäuses versenkte. Gut vier Minuten später stockte
dem Eisbären-Anhang der Atem, da der Puck wieder im Netz ihrer
Mannschaft zappelte. Dem Treffer von Kink versagte der slowakische
Schiedsrichter Minar wegen hohen Stocks jedoch zu Recht die
Anerkennung. Berliner Chancen in Überzahl, der wiedergenesene
Adler-Stürmer Corbet brummte auf der Strafbank, von Busch, Mueller und
Pederson blieben ungenutzt.
Dass die Eisbären, obwohl oft zu kompliziert agierend, derzeit
das erfolgreichste Powerplay in der DEL spielen, stellten sie im
Schlussabschnitt unter Beweis. Ullmann hatte den Puck ohne
Zwischenberührung über die Bande befördert (46.), wanderte daher wegen
Spielverzögerung in die Kühlbox. Nur wenig darauf passte der nach
Verletzung ins Eisbären-Team zurückgekehrte Fairchild von hinter dem
Tor direkt auf Busch und der Jung-Nationalspieler verwandelte sicher
zur erneuten Berliner Führung -2:1 (47.). Trotz weiterer Gelegenheiten
gelang weder Adlern noch Eisbären ein weiterer Torerfolg. Die
Schlussoffensive der Gäste fiel aus, da sich Corbet zum Ende der
vorletzten Spielminute eine Strafe wegen hohen Stocks einfing - dumm
gelaufen für den in dieser Saison eh nicht vom Glück verfolgten
Vizemeister. In Mannheim wird die Luft nun immer dünner, der Abstand zu
den Playoff-Rängen größer; in der Hauptstadt herrscht dagegen eitel
Sonnenschein, da der Meister sportlich im Soll liegt. (mac/ ovk)
Stimmen zum Spiel
Stéphane Richer: Im ersten Drittel waren wir schlecht, hätten aber im
zweiten und dritten Drittel das Spiel gewinnen können. Schlecht war die
Strafzeit wegen Spielverzögerung, wo wir das entscheidende Tor bekamen.
Im Moment fehlt uns auch einfach das Glück.
Pierre Pagé: Wir haben gut gespielt und in den letzten beiden
Spielen für uns wichtige sechs Punkte geholt. Vor allem die vierte
Reihe mit Schenkel, Weiß und Fischer war heute gut. Sie haben die
anderen Spieler gut entlastet. Wir sind insgesamt konstanter geworden.
Vor drei Monaten haben wir mal ein Spiel gewonnen und dann wieder eins
verloren, das ist jetzt anders.
Eisbären Berlin – Adler Mannheim 2:1_: (1:0;0:1;1:0)
1:0 Rankel (Mueller, Jarrett) 12:20
1:1 Edgerton (Shantz) 26:26
2:1 Busch 46:40 (Beaufait, Fairchild) PP1
Strafminuten:
Eisbären: 6 (2,4,0)
Adler: 12 (6,2,4)
Hauptschiedsrichter: Milan Minar
Foto (City-Press): Schoss das entscheidende Tor - Florian Busch