Quo vadis, Colonia?
Vergangene Woche fragten wir die Leser von Hockeyweb.de per Onlineabstimmung „Wie lange darf Bill Stewart noch bei den Kölner Haien bleiben?“. Das Ergebnis war eindeutig.
Über 56% sagten „Bis zum nächsten Wochenende!“,
fast 29% glauben „Bis Weihnachten!“
nd nur magere 15% denken „Bis mindestens Saisonende!“
Nach der überzeugenden Leistung in Düsseldorf glaubten schon viele dass der erste Schritt aus der Krise gemacht wurde. Im Heimspiel gegen Straubing war man, auch wenn die Schuss-Statistik etwas anderes sagt, im ersten Drittel das überlegene Team und führte bereits mit 2:0. Doch nach zwei späten Gegentoren im ersten und zweiten Drittel mussten die Domstädter den Schlussabschnitt mit 0:3 schlucken und verloren unterm Strich mit 3:6.
Auf der Suche nach möglichen Problemen fällt einem als erstes die offenbar suboptimale Transferpolitik der Haie auf. Der als kommender DEL-Star angekündigte Ross Lupaschuk ist genauso wieder weg, wie der bereits zuvor aussortierte Torwart Adam Dennis. Und die reinen Zahlen von Dennis-Ersatz Wade Dubielewicz sind nicht besser. Mit einem aktuellen Schnitt von 3,78 greift er sogar noch um 0,5 mal häufiger hinter sich als sein Vorgänger. Momentaner Hoffnungsträger ist Nationalspieler John Tripp der in seinen drei Spielen für die Haie bereits fünf Punkte sammeln konnte. Doch ob ein Tripp alleine reicht um das Ziel Play-offs zu schaffen ist fraglich.
Fraglich auch das teilweise überzogene Auftreten von Chefcoach Bill Stewart. Auch wenn er mit Aktionen wie Gestern, als Stewart in der zweiten Drittlpause auf Eis stürmte und sich mit dem Schiedsrichter anlegte, bei den Kölner Fans für Jubelstürme sorgt, so erntet er mit diesem Verhalten im Rest der Eishockeywelt immer mehr kopfschütteln.
Genauso fraglich ist die Aussage von Haie Gesellschafter Peter Schönberger. Dieser sagte der Zeitung Kölnische Rundschau : „Jetzt ist es keine eishockey-technische Entscheidung, ob man einen Trainer entlässt, sondern eher eine Frage der Philosophie. Will man frischen Wind bringen, oder setzt man auf Kontinuität? Wir sehen, dass das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft stimmt, deswegen haben wir uns entschlossen, weiter auf Bill Stewart zu setzen, obwohl der Tabellenplatz für die Haie nicht akzeptabel ist.“
Auch wenn Bill Stewart zurzeit noch Trainer in Köln ist, bei solchen Aussagen hat man immer ein merkwürdiges Gefühl und ist versucht zu Übersetzten „Wir stehen hinter unserem Trainer – damit wir ihn besser schubsen können“.
Bisher gab es keine Pfiffe gegen Team oder Trainer. Wenn das aber dazukommt wird man wohl nur noch schwer an Bill Stewart festhalten können. Es bleibt also spannend in Köln.