Putzmuntere Pinguine fegen flügellahme Adler vom Eis Krefeld feiert 6:2-Erfolg über Mannheim

Die Zuschauer im Krefelder König-Palast durften gespannt sein, wie sich der aktuelle Tabellenzwölfte Krefeld mit 22 Punkten auf der Habenseite gegen den erklärten Mitfavoriten und Tabellenvierten aus Mannheim schlagen würde, der zwar 13 Punkte mehr eingefahren hatte, dessen Torverhältnis von 55:55 aber nicht so viel besser war als das der Pinguine mit 57:66 Toren. Beim Nachholspiel am Mittwoch in Köln, über dessen Terminierung sich prima diskutieren ließe, hätten die durch Verletzungen arg gebeutelten Frackträger einen Punkt verdient gehabt, aber drei grobe Schnitzer in der Defensive einer Mannschaft, die so noch nie zusammen gespielt hatte, schenkten den Haien quasi den Sieg. Allen musste klar sein, dass der Schlüssel zum Erfolg in der Defensive liegen würde. Pinguine-Coach Rick Adduono konnte wieder auf Christoph Gawlik zurückgreifen, musste aber weiterhin auf die bekannten Verletzten inclusive Andrew Engelage verzichten, wodurch Patrick Klein eine weitere Chance erhielt, an seine überzeugenden Leistungen aus den letzten Spielen anzuknüpfen.
Das Spiel begann mit zehn Minuten Verspätung, da eine Scheibe hinter dem Mannheimer Tor beim Aufwärmen zu Bruch gegangen war. Die Pinguine spielten zwar von Anfang an nach vorne und mussten bei einigen Mannheimer Kontern, die aus Fehlpässen der Krefelder im Angriffsdrittel resultierten, auf der Hut sein, konnten sich aber auf einen sicheren Patrick Klein verlassen. In Minute sieben schickten die Schiedsrichter kurz hintereinander gleich zwei Pinguine auf die Strafbank, so dass sich 95 Sekunden lang eine doppelte Unterzahl ergab, die allerdings durch das 0:1 durch Chad Kolarik in eine einfache umgewandelt wurde, die die Pinguine dann ohne weiteres Gegentor überstanden. In der 16. Minute drehten die Niederrheiner das Spiel: zuerst erzielte Mikko Vainonen mit seinem ersten Saisontreffer für die Pinguine den Ausgleich, und 33 Sekunden später führte eine herrliche Kombination der ersten Reihe zum 2:1-Führungstreffer durch einen feinen Rückhandschlenzer von Daniel Pietta. In der nächsten Minute äußerten die Zuschauer energisch ihren Unmut über die dritte Strafzeit gegen die Krefelder, wohingegen ähnliche Situationen bei den Adlern bis dato ungeahndet geblieben waren. Die Pinguine überstanden mit Kampf und Geschick die Unterzahl und nahmen ihre Führung mit in die Pause.
Ab dem zweiten Drittel bestimmten die Pinguine das Spielgeschehen. Als die Adler erstmalig in Unterzahl gerieten, schloss Adrian Grygiel eine Puckstafette mit einem schönen Schuss von der blauen Linie ab, bei dem Justin Feser Chet Pickard die Sicht versperrte. Nur drei Minuten später erhöhte Kevin Orendorz auf 4:1, der damit seine dreijährige Torflaute bei den Pinguinen beendete. So ging es in die zweite Pause.
Fast wie aus dem Nichts konnte Andrew Desjardins zwar in Minute 45 auf 4:2 verkürzen, aber die Pinguine schlugen schon 63 Sekunden später durch Marcel Müller zurück und legten genau wie 30 Minuten vorher noch in der gleichen Minute mit dem 6:2 durch Justin Feser nach. Damit waren alle Zweifel am Spielausgang beseitigt, obwohl noch eine Viertelstunde zu spielen war. Krefeld spielte nicht mehr mit der letzten Konsequenz – so vergab die erste Reihe das 7:2 trotz einer 3:0-Situation -, und Mannheim „verwaltete“ seinen Rückstand, ohne auf eine Ergebnisverbesserung zu drängen. So konnten die Pinguine sich für die 1:4-Auswärtsniederlage in Runde 1 revanchieren.
Torschütze Kevin Orendorz resümierte: „Mir ist ein Riesenblock von den Schultern gefallen, obwohl im Endeffekt nur die drei Punkte zählen. Ich hoffe, wir können den Schwung für das Spiel in Berlin am Sonntag mitnehmen.“ Mikko Vainonen erklärte den Krefelder Sieg so: „Wir sind nach dem Kölner Spiel großartig zurückgekommen und haben eine gute Leistung in der Verteidigung abgeliefert.“
Adler-Coach Sean Simpson gab einen rekordverdächtig kurzen Kommentar zum Spiel ab: „Krefeld hat super gespielt und verdient gewonnen.“ Der zufriedene Rick Adduono erklärte die Elemente des erfolgreichen Spiels seiner Pinguine: „Wir sind sehr schnell gelaufen, haben in der Verteidigungszone gut gekämpft und die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Patrick Klein hat super gehalten, die Unterstützung unserer Fans war zwei Tore wert.“
Tore: 0:1 (8.) Kolarik (Setoguchi, Plachta), 1:1 (16.) Vainonen (Grygiel, Gawlik), 2:1 (16.) Pietta (Müller, Davis), 3:1 (30.) Grygiel (Nordlund), 4:1 (34.) Orendorz (Kunekath, Ness), 4:2 (45.) Desjardins (Festerling, Kink), 5:2 (46.) Müller (Pietta, Faber), 6:2 (46.) Feser (Gawlik, Nordlund). Strafen: Krefeld 6, Mannheim 4. Schiedsrichter: Bauer – Hunnius. Zuschauer: 4061.