Playoffs: Last Minute Treffer bringt die Lions in Führung

Der Deutsche Meister hat vorgelegt. In einem bis zuletzt spannenden Viertelfinalspiel bezwangen die Frankfurt Lions die Hamburg Freezers mit 3:2 (1:0, 1:2, 1:0). Lions Manager Lance Nethery hatte bereits vor dem Spiel kein gutes Gefühl: „Seit dem feststeht, dass wir gegen Hamburg spielen, geht’s mir nicht so gut“, sagte Nethery 15 Minuten vor dem Anpfiff. Und er sollte Recht behalten. Die Hamburg Freezers zeigten eine starke Leistung und waren fast über die gesamte Spielzeit ebenbürtig.
Beide Mannschaften gingen mit sichtbarem Respekt voreinander ins Spiel. So ergaben sich in der Anfangsphase kaum Torchancen. Selbst aus einer frühen Überzahl konnten die Lions keine gefährliche Aktion herausspielen. Man merkte beiden Teams an, dass keiner den ersten Fehler begehen wollte. Hamburgs Trainer Mike Schmidt hatte sich entschieden im Tor mit Jean-Sebastian Giguere zu beginnen. Dieser erhielt trotz zehntägiger Verletzungspause den Vorzug vor Boris Rousson. In der 14.Spielminute konnte man diese Entscheidung erstmals anzweifeln, weil Giguere einen halb hohen Schuss von Peter Ratchuk nicht festhalten konnte, den Puck fallen ließ und Joe Murphy zum 1:0 für die Lions abstauben konnte. Im Gegenzug besaß Brandon Reid die erste ernstzunehmende Chance für Hamburg, als er klasse um das Tor der Lions kurvte, Ian Gordon aber aufmerksam den durchaus möglichen Ausgleich verhinderte.
Das Mitteldrittel begann noch zurückhaltender wie die ersten 20 Minuten. Diese Zurückhaltung sollte sich aber genau zur Hälfte des Spiels legen. Aus heiterem Himmel kamen die Freezers zum Ausgleich. Sehr schön von Brad Purdie vorbereitet konnte Shane Peacock zum 1:1 aus kurzer Distanz verwandeln. Beide Teams lockerten nun für 10 Minuten ihre Defensiveinstellung und dadurch ergaben sich Torchancen auf beiden Seiten. Für die erneute Führung benötigten die Lions eine fünf gegen drei Überzahl. Diese spielten sie dann super aus, bis Pat Lebeau die schwarze Hartgummischeibe nur noch ins leere Tor einschieben musste. Kurz vor Drittelende kassierte Michael Bresagk eine unnötige zwei Minutenstrafe, welche die Hamburger konsequent durch Plachta zum neuerlichen Ausgleich verwerten konnten.
Ins letzte Drittel kamen die Hamburg Freezers mit Boris Rousson aufs Eis. Nachdem sich Giguere bereits im Mitteldrittel auf dem Eis hatte behandeln lassen, wollte Schmidt in den letzten 20 Minuten kein Risiko eingehen, und schickte den nicht minderstarken Rousson zwischen die Pfosten. Doch zunächst wurde auf der anderen Seite Ian Gordon geprüft. Erst rettete Gordon gegen Bobby House, ehe er in höchster Not bei einem Reid Konter seine Lions vor einem Rückstand bewahrte. Boris Rousson musste lange Zeit nicht ernsthaft eingreifen, was daran lag, dass die Lions zwar bemüht waren Druck aufzubauen, doch auch nicht um jeden Preis nach vorne, womöglich ins verderben, rennen wollten. So wurde mehr und mehr klar, dass das nächste Tor das spielentscheidende Tor sein würde.
Als sich die meisten Zuschauer dann wohl bereits auf eine Verlängerung eingestellt hatten, starteten die Lions in den letzten Spielsekunden noch einen letzten Angriff, in dem Pat Lebeau mustergültig den mitgelaufenen Francois Bouchard bediente, und dieser neun Sekunden vor Spielende den vielumjubelten 3:2 Siegtreffer markierte. (Frank Meinhardt)
Zum Mainova Spieler des Tages wählten die Fans Pat Lebeau.
Tore:
1:0 (13:58) Murphy (Ratchuk)
1:1 (28:52) Peacock (Purdie)
2:1 (33:27) Lebeau (Norris, Weight) 5-3 PP
2:2 (37:42) Plachta (House)
3:2 (59:51) Bouchard (Lebeau, Norris)
Strafminuten: Lions 10 Minuten - Hamburg 14 Minuten
Schiedsrichter: Petr Chvatal
Zuschauer: 6.600