Playoff-Check: Krefeld Pinguine
Trikotversteigerung bei den PinguinenVon Werner Nieleck
Die
bisherige Saison
Die bisherige
Saison verlief ziemlich genau den Erwartungen bzw. Wünschen sowohl seitens der
Verantwortlichen als auch der Fans. Dass es letztlich viel weniger Besucher als
erhofft und kalkuliert waren, hatte mehr als einen Grund. Hier sind zuvörderst
die schlechte Vermarktung (sowohl vom KönigPALAST als auch von den Pinguinen
selbst) und der Zwangsumzug in die traditionsbeladene, aber trotzdem marode
Rheinlandhalle zu nennen. Das Ziel, die Qualifikation für die Play-offs, wurde
erreicht. Das heißt im Klartext, dass auch Cheftrainer Jiri Ehrenberger seiner
Aufgabe gerecht wurde und sicherlich bleiben darf. Damit haben die Pinguine zum
zweiten Mal hintereinander in bezug auf Findung eines Übungsleiters einen
Glückgriff getan. Irritiert waren (und sind) nicht nur die Verantwortlichen über
die Launenhaftigkeit des Teams. Schließlich begannen die Schwarz-Gelben die
Saison mit einer beeindruckenden Siegesserie, um die ersten vier Punktspiele
dann allesamt in den Sand zu setzen.
Nach einem
miserablen Start kamen Kapitän Ted Drury & Co. langsam in die Gänge und
schafften im Monat November tatsächlich im Durchschnitt zwei Punkte pro Spiel.
Der Absturz folgte einen Monat später, wo genau ein Zähler pro Match eingefahren
wurde. Nach einer erneuten Steigerung und einem vermeintlich sicheren Rang in
den ersten Zehn kam nach der zweiten Länderspielpause der Flop schlechthin. Vier
Schlappen in Folge (und das gegen Außenseiter wie Duisburg und Straubing) ließen
die Anhänger bis zum vorletzten Match zittern.
Stärken und
Schwächen
Die Stärken des
Teams bestehen in der Fähigkeit, bei entsprechender Konzentration jeden Gegner
in der Liga zu schlagen. Dazu verhelfen vor allem die individuellen Künste von
Toptorjäger Herberts Vasiljevs, die Routine (an guten Tagen) von „Gummiwand“
Reto Pavoni, die Ideen von Verteidiger Richard Pavlikovsky und nicht zuletzt die
immer noch vorhandene Torgefährlichkeit von Alexander Seliwanow. Die Schwächen
sind vor allen Dingen in der lax absolvierten Anfangsphase zu sehen, die dem
Gegner nicht nur einmal zu einer frühen Führung verholfen hat. Nicht selten
kommen die Pinguine verschlafen aus der Kabine.
So ist das Team
drauf
Bei Goalie Reto
Pavoni ist das Wort Konstanz nicht angebracht. Der Schweizer lässt viel nach
vorn abprallen und verhilft somit dem Gegner zu zahlreichen
Nachschussmöglichkeiten. Auf der anderen Seite ist seine Routine unbezahlbar.
Pavoni weiß, wo er zu stehen hat. Manchmal macht eine kurze Schulterbewegung
eine Chance zunichte. In der Verteidigung mangelt es mit Ausnahme von Daniel
Kunce an Leuten, die richtig zur Sache gehen. Genau aus diesem Grund kassiert
die Abteilung Defensive, recht offensiv ausgerichtet, relativ wenig Strafzeiten.
Absolut
top ist das Slowaken-Duo Richard Pavlikovsky/Dusan Milo. Für ein Tor gut
sind auch Alexander Dück und Rainer Köttstorfer, wobei Letzterem zu viele
Flüchtigkeitsfehler unterlaufen. Der Schwachpunkt ist neben Köttstorfer ohne
Zweifel Ray DiLauro. In der Offensive ist viel auf das Duo Herberts
Vasiljevs/Ivo Jan zugeschnitten. Jesse Niinimäki, der einen phantastischen
Einstand feierte, hat schnell gemerkt, dass er auch mit halber Kraft Eiszeit
bekommt. Er ist nur nach ein Schatten seiner selbst. Im Aufwind dagegen
Alexander Seliwanow und der neue Slowake Miroslav Skovira. Insgesamt ist die
Offensivleistung zufriedenstellend.
Die Bilanz gegen
die Hamburg Freezers
Bemerkenswerterweise
haben die Pinguine alle vier Partien gegen die Hanseaten gewonnen. Mit 5:1 und 3:0 behielten die Pinguine daheim die
Oberhand, während in Hamburg mit 3:2 gewonnen wurde. Das letzte Spiel, bereits
am 19. Dezember 2006 ausgetragen (welch ein Spielplan!), ging ins
Penaltyschießen. Hier gewannen ebenfalls die Schwarz-Gelben mit
4:3.
Tipp
Der Schreiber
dieser Zeilen kann sich, schon allein aus Gründen der „Tradition“, durchaus
vorstellen, dass es auch in der Qualifikation für die Krefelder gut
aussieht.