Playoff-Check: Kölner Haie
Die "Alex Hicks Initiative"Die bisherige
Saison
Köln stand vom ersten bis zum letzten Spieltag konstant
unter den ersten Sechs, das war auch die Vorgabe für die Saison. Man beendete
die Vorrunde mit einem Schnitt von 1.8 Punkten, wollte eigentlich näher an die
2.0 heran. Die fehlenden Punkte verspielte man gegen die Kellerkinder Augsburg
und Straubing, gegen die man jeweils dreimal verlor.
Stärken
und Schwächen
Köln war die beste DEL-Mannschaft in Unterzahl, kassierte
die wenigsten Gegentreffer mit einem Mann weniger und schoss dabei noch 18 Tore.
Für die Play-offs wäre eine Fortsetzung dieser Bilanz enorm wichtig. Die
Schwächen lagen in der fehlenden Konstanz, man trat oft zu unmotiviert gegen
vermeintlich schwächere Gegner auf. Ein mögliches Problem: Köln gewann als
einziges DEL-Team in der Vorrunde nicht ein einziges Spiel in der Overtime.
„Vier gegen Vier ist nicht unser Ding“, sagt Doug Mason. Das könnte sich in den
engen Play-off-Spielen negativ auswirken, vor einem Jahr gewannen die Haie zwei
wichtige Play-off-Spiele jeweils nach Verlängerung.
So ist
das Team drauf
Tor: Hauser und Jonas spielten eine gute Saison, sind
statistisch das beste Gespann der DEL. Hauser war im Herbst überragend, griff
zuletzt aber auch einmal daneben. Hauser ist die Nummer Eins, Jonas wird nicht
mehr spielen, wenn alles normal verläuft.
Verteidigung: Köln hat mit Julien, Marshall, Lüdemann,
Kopitz und Trygg gleich fünf Verteidiger, die von der blauen Linie treffen
können.
Der sechste Verteidiger ist DEL-Rekord-Spieler Andreas Renz,
die Kölner Abwehr ist folglich offensiv und defensiv sehr stark. Jason Marshall
hat sich in den vergangenen Wochen aufs Eishockeyspielen konzentriert, er wird
seiner Mannschaft wohl nicht mehr mit Strafzeiten
schaden.
Sturm: Dave McLlwain ist der Topscorer der DEL, Ivan
Ciernik und Daniel Rudslätt gehören zu den technisch besten Spielern der Liga.
Auf diese drei Stürmer wird sich das Ingolstädter Trainergespann besonders gut
vorbereiten, daher könnte wie so oft in Play-offs die Stunde der „Hinterbänkler“
schlagen. Bill Lindsay und Aaron Gavey (Einsatz fraglich) müssen produktiver
werden, auch die deutschen Stürmer wie Tino Boos, Sebastian Furchner, Kai
Hospelt oder Philip Gogulla müssen öfter als bisher für ihre Stars in die
Bresche springen. Insgesamt hat Köln sehr laufstarke Stürmer, die manchmal daran
scheitern, dass sie etwas zu kompliziert spielen.
Die
Bilanz gegen...
Köln hat gegen Ingolstadt je zwei Spiele gewonnen und
verloren, darunter war auch das legendäre 10:0 mit einer Massenschlägerei, die
es bis in die Abendnachrichten der großen Fernsehsender schaffte. Doch die
Erfahrung lehrt, dass Vorrunden-Ergebnisse keine Rückschlüsse für die Play-offs
zulassen, ihr Wert ist eher statistisch.
Tipp
Köln hat das Potenzial, in den Play-offs weit zu kommen, wenn man von
weiteren Verletzungen verschont bleibt. Der Erfolg der Haie hängt nicht zuletzt
davon ab, ob das Team Lösungen findet, wenn die erste Sturmreihe nicht zum Zuge
kommt. Besonders auf der wichtigen Mittelstürmer-Position war das Gefälle
zwischen McLlwain und den anderen Centern (Gavey, Boos, Müller) bisher zu groß,
Ingolstadt hatte zumindest der Statistik nach in der Vorrunde die größere
Leistungsdichte und wäre damit schwerer auszurechnen als Köln, falls sich dieser
Trend in den Play-offs fortsetzen sollte.