Playoff-Check: Frankfurt Lions
Markus Jocher bleibt ein "Löwe"Von Frank Meinhardt
Die
bisherige Saison
Die Frankfurt Lions waren mit dem Ziel gestartet,
mindestens einen Platz in den Top sechs nach Abschluss der 52
Meisterschaftsspiele zu belegen. Trainer Chernomaz sprach sogar von einem Top
vier Team, welches er und Manager Charly Fliegauf zusammengestellt hatten. Am
Ende fehlten den Lions zwei Punkte und man wäre direkt in die Play-offs
eingezogen.
Während der ganzen Saison hatte die medizinische
Abteilung der Lions sehr viel zu tun. Schon in der Vorbereitung hatte es
Neuzugang Chris Armstrong mit einer Augenverletzung erwischt. Es folgten die
schweren Knieverletzungen der Schlüsselspieler Jason Young, Pat Lebeau und Peter
Podhradsky. Peter Smrek fiel 17 Spiele wegen einer Hirnhautentzündung aus, und
kam danach nie richtig in Tritt. Inzwischen fehlt Smrek auch schon wieder fünf
Wochen wegen Leistenbeschwerden. Auch Michael Hackert plagte sich lange mit
einer Knieverletzung herum, die bis heute noch nicht 100% ausgeheilt ist.
Aktuell erwischte es auch noch Dwayne Norris mit einer Schlüsselbeinverletzung.
So hatte es Lions Trainer Rich Chernomaz schwer einmal Reihen einspielen zu
lassen, da er selten mit der gleichen Mannschaft mal mehrere Spiele in Folge
absolvieren konnte.
Dennoch fand sich die Mannschaft nach einem holprigen
Saisonstart bis Dezember und punktete kontinuierlich. Allerdings nur in
Heimspielen. Auswärts taten sich die Lions die gesamte Saison schwer und es
gelang bis zum Ende kein Auswärtssieg nach regulärer Spielzeit bei den Top sechs
Mannschaften. Das Fehlen der Schlüsselspieler war die Chance der jungen
Deutschen. Die Neuzugänge Sebastian Osterloh, Tobias Wörle und der Rookie des
Jahres Thomas Oppenheimer spielten sich in den Vordergrund.
Von Mitte Dezember bis Anfang Januar blieben die Lions
in acht Spielen in Folge ohne Dreier. Im Hintergrund rumorte es und die
Vereinsführung trennte sich völlig überraschend von Manager Fliegauf. Im Januar
riss sich die Mannschaft zusammen und startete eine Aufholjagd. Man errang sechs
Siege in Folge, darunter ein 6:4 gegen Mannheim, was mit Abstand der bisherige
Höhepunkt der Vorrunde war. Letztendlich hatte man das Endspiel um Platz sechs
gegen Hannover erreicht, was aber verdientermaßen verloren ging.
Stärken
und Schwächen
"Wir brauchen ein gutes Powerplay, gutes Unterzahlspiel
und einen Ian Gordon in Topform", sagte Lions Trainer Rich Chernomaz letzte
Woche. In Überzahl belegen die Lions statistisch gesehen den dritten Platz. In
Überzahl kommt es vor allem auf die Schussstärke von Peter Podhradsky an und die
Spielmacherfähigkeiten des Duos Lebeau/Kelly. Funktionieren die drei, sind die
Lions brandgefährlich. Ansonsten haben es die Gegner nicht schwer sich zu
befreien.
In Unterzahl spielten die Lions zuletzt besser,
kassierten dennoch die entscheidenden Treffer meist in numerischer
Unterlegenheit. Man wird 100% disziplinierter spielen müssen und darf sich keine
dummen Strafen leisten, wie sie leider viel zu oft in der Saison vorkamen. Ian
Gordon spielt eine gute, aber noch keine überragende Saison. In den letzten
Jahren wuchs Gordon in den Play-offs über sich hinaus. Dies wird auch diesmal
von Nöten sein.
So ist
das Team drauf
Nach der Enttäuschung von Hannover brauchte das Team
zwei Tage, um sich zu sammeln. Die Stimmung ist gut, und jeder weiß, was gegen
Berlin zu tun ist. Die Mannschaft ist gefestigter, als noch Mitte der Saison, wo
sie sich durch die kleinste Kleinigkeit aus dem Rhythmus bringen lies.
Die
Bilanz gegen die Eisbären Berlin
Aktuell stehen je ein Heim- und ein Auswärtssieg zu
Buche. Alle vier Spiele waren hart umkämpft. In Frankfurt hat man auch noch im
Kopf, dass man 2004 Deutscher Meister wurde gegen die Eisbären.
Tipp
In einer best of three Serie ist das erste Spiel
unheimlich wichtig und setzt die verlierende Mannschaft für Spiel zwei unter
gehörigen Druck, der kaum auszuhalten ist. Aus diesem Grund: Wer am Freitag
gewinnt, zieht am Sonntag in die Play-offs ein.