„Pitbull“ Kevin Clark ist bester DEL-Spieler der SaisonDEL-Gala in Mannheim

Der 27-jährige Stürmer der Freezers besticht dabei nicht nur durch die Zahlen, obwohl diese schon beeindruckend genug sind. 32 Tore und 34 Vorlagen markierte der Kanadier in 52 Hauptrundenspielen und bestätigte damit seine Leistung aus der Vorsaison – damals noch im Krefelder Trikot. Er hat auch ganz andere Qualitäten: „Er hat schon die Tendenz zu einem kleinen Pitbull“, sagte Schubert im Rahmen seiner Laudatio in Mannheim. Clark selbst spricht Englisch. Ob er verstanden hat, was Schubert da gesagt hat. „Ja“, sagte er schmunzelnd, „Pitbull“. Was zeichnet einen Pitbull aus? Er ist klein und bissig. Da nahm sich Clark gleich selbst auf die „Schippe“: „Wow, die Auszeichnung ist ja fast so groß wie ich“, meinte der 1,75-Meter-Mann lachend.
Dass er stolz auf diese Ehrung ist, stand für den Hamburger, der sich zunächst einmal bei den Hamburger Fans bedankte, außer Frage: „Man arbeitet ein ganzes Jahr, um zu den besten Spielern der Liga zu gehören.“ Doch diese Saison soll nach Möglichkeit noch lange andauern. Und Clark träumt durchaus vom ganz großen Wurf. Viele nennen Mannheim, den DEL-Hauptrundensieger, als Top-Kandidaten auf den Meistertitel. „Mannheim bringt immer das Beste aus dir raus“, glaubt Clark, dass sein Team durchaus mit den Adlern mithalten kann. „Immerhin haben wir drei von vier Spielen gegen Mannheim gewonnen.“
Im Viertelfinale wartet nun auch „ganz offiziell“ eine schwere Aufgabe auf die Freezers. Denn Play-off-Gegner Düsseldorfer EG konnte sich über die Auszeichnung von Tyler Beskorowany als bester Torhüter der Saison freuen. „Das bedeutet mir eine Menge“, sagte ein sichtlich stolzer DEG-Goalie. Und auch er hat eine Menge vor. „Alles ist möglich“, sagte er mit Blick auf die Play-offs, die die Düsseldorfer auf direktem Weg erreichten. Vor der Saison hatten wohl nur wenige damit gerechnet. „Wir haben eine junge und hungrige Mannschaft. Vielleicht haben uns auch einige unterschätzt.“
Bester Verteidiger der Saison 2014/15 wurde Frank Hördler von den Eisbären Berlin, der sich mit einem Videogruß bedankte. Aufgrund der laufenden ersten Play-off-Runde konnte er nicht nach Mannheim kommen. „In zwölf Jahren DEL ist das eine ganz besondere Ehre für mich“, so der Berliner Abwehrspieler.
Für einen Lacher sorgte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke bei der Ehrung des besten Trainers: Nominiert waren Geoff Ward von den Adlern Mannheim, Jari Pasanen von den Iserlohn Roosters und Christof Kreutzer von der Düsseldorfer EG. Tripcke öffnete den Umschlag und verkündete: „Und der Gewinner ist – Hans Zach!“ Kurz darauf konnte dann Geoff Ward die Auszeichnung entgegennehmen. „Das ist auch eine Reflektion des Arbeitsethos meiner Mannschaft“, teilte er sozusagen den Preis mit seinen Spielern. „Ein besonderer Dank geht an meine Co-Trainer Craig Woodcroft und Jay Leach sowie unser Management.“
Außerdem wurde Dylan Wruck als Rookie des Jahres, Christoph Ullmann als bester „Cable Guy“ von Servus TV, die Adler Mannheim als Hauptrundensieger sowie der ERC Ingolstadt als fairste Mannschaft geehrt. Bester DEL2-Spieler der Saison wurde wie schon gemeldet Mika Järvinen. Ein Interview mit dem Torhüter der Kassel Huskies folgt in Kürze.
Ein Höhepunkt des Abends war zudem die Aufnahme von Sven Felski und Richard Schütz in die deutsche Hockey Hall of Fame. „Der Regierende Bürgermeister von Berlin geht bald in den Ruhestand – und der Eishockey-Bürgermeister von Berlin kommt ins Museum“, flachste Laudator Klaus Wick. Felski selbst erklärte: „Ich habe immer versucht, für meinen Verein da zu sein.“ Das gelang, denn er spielte schließlich ausschließlich für Dynamo und später die Eisbären Berlin. „Es ging mir immer darum, unseren geilen Sport nach vorne zu bringen und auch Kindern etwas davon mitzugeben.“
Mit Richard Schütz wurde ein Schiedsrichter in die Hall of Fame aufgenommen, der von 1981 – damals als 15-Jähriger – bis 2014 als Unparteiischer tätig war. Rund 1600 Spiele hat Schütz geleitet, davon über 400 in der DEL und rund 200 internationale Spiele. Höhepunkt seiner Karriere war das WM-Finale 2006 zwischen Schweden und Tschechien, das der gebürtige Krefelder, der für den GSC Moers pfiff, leitete. „Bringt den Schiedsrichtern Respekt entgegen“, sagte er bei seiner Ehrung. Außerdem dankte er seinem „Ziehvater“, der Schiedsrichterlegende Jupp Kompalla.
👉 zum Streaming-Pass