Pinguine: Wieder kein Sieg gegen Berlin auf eigenem Eis

Viermal traten die Krefelder in
dieser Saison nach Ablauf der 60 regulären Minuten an, viermal gingen sie als
Sieger vom Eis. Gegen den deutschen Meister musste zum ersten Mal eine
Niederlage quittiert werden. Und da gerade die Statistik bemüht wurde: es war
bereits das achte Mal in Folge, dass gegen die Schützlinge von Pierre Pagé kein
Sieg auf eigenem Eis gefeiert werden konnte.
Das Spiel selbst stand auf hohem
Niveau. Krefeld ging nach einem Überzahl(!)treffer in Führung, wobei der
wiedergenesene Torschütze Ivo Jan sogar noch die Gelegenheit zu einer
„Autogrammstunde“ gehabt hätte. Die Berliner ließen dem Slowenen mehr Platz, als
ihm in einem DEL-Spiel eigentlich hätte zustehen dürfen. Doch die Berliner
konterten und nutzten ihre Überzahlchancen eiskalt aus, obgleich Krefelds
Torhüter Reto Pavoni wieder einen guten Tag erwischte. Es wird das Geheimnis der
Eisbären bleiben, dass sie aus der ersten Pause ohne Konzentration herauskamen.
Zunächst verwertet Herbert Vasiljevs eine Vorarbeit von Alexander Seliwanow;
ganze 59 Sekunden später tanken sich Boris Blank und Seliwanow Richtung Berliner
Tor durch. „Sascha“ vollendet und erzielt endlich wieder einen Treffer. Kaum ein
Mensch hätte geglaubt, dass der Schrägschuss von Denis Pederson schon das Ende
des Torreigens während der regulären Spielzeit bedeuten würde.
In der Verlängerung gewannen die
Gäste aus der Hauptstadt den Zusatzpunkt, als der überragende Roach, selbst
einmal im Pinguinfrack agierend, einen Schuss antäuschte und die Scheibe zu
seinem Kollegen Quint passte. Ein Schuss, Pavoni machtlos, sudden death für
Krefeld und die bittere Erkenntnis für die Schwarz-Gelben, dass es gegen die
Eisbären wieder nix mit einem Sieg wurde.
Ganz optimistisch
Eisbären-Chefcoach Pierre Pagé in der Pressenkonferenz: „Wir haben noch 25 Spiele und 17
Play-off-Spiele. Jetzt ist es Zeit, die Sache anzupacken.“ Ob der
Franko-Kanadier tatsächlich vor 17 Play-off-Spielen steht, werden nicht nur
Pessimisten bezweifeln. Noch ein Wort zum Unparteiischen: Der gebürtige
Weißwasseraner, menschlich ein Vorbild, ist für die DEL einfach zu schwach.
Selbst ihm Wohlgesonnene urteilen, dass der ehemalige Verteidiger besser in der
zweiten Bundesliga aufgehoben wäre. Fast peinlich war sein „Kleinkrieg“ mit dem
Krefelder Stürmer Boris Blank zu nennen.
Tore: 1:0 (9;20) Jan (Seliwanow,
Alinc), 1:1 (11;46) Walker (Beaufait, Roach), 1:2 (19;12) Felski (Walker,
Beaufait), 2:2 (21;46) Vasiljevs (Seliwanow), 3:2 (22;45) Seliwanow (Drury,
Blank), 3:3 (31;21) Pederson, 3:4 (61;10) Quint (Roach). – Zuschauer: 4.187. –
Strafminuten: Krefeld 16, Berlin 14. – Schiedsrichter: Klau
(Griesenbrauck-Sümmern).