Pinguine: „Wenn nicht jetzt…“
Trikotversteigerung bei den PinguinenAus den Lautsprechern dröhnte
bezeichnenderweise der Song “Wenn nicht jetzt, wann dann?” Sie müssen wohl erst
das Wasser an der Oberkante der Unterlippe fühlen, bevor sie so richtig Gas
geben, die Akteure in Schwarz-Gelb. Jedenfalls traten die Pinguine zumindest im
ersten Drittel so auf, als hätten sie gar keine Probleme mit dem Gewinnen.
Augsburg, das zugegebenermaßen zunächst eine Statistenrolle spielte, hatte kaum
etwas dem Sturmlauf der Hausherren entgegenzusetzen. Kein Vergleich zum
Freitagspiel, wo die Schützlinge von Chefcoach Jiri Ehrenberger überhaupt nicht
aus der Kabine kamen, vielmehr sang- und
klanglos die Hamburg Freezers im Anfangsdrittel fast nach Belieben agieren
ließen.
Der zuvor vielgescholtene Keeper
Nathan Marsters hielt im Gegensatz zu seinem Kollegen Patrick DesRochers alles
fest, was nur festzuhalten war. Der Panther-Schlussmann war schon beim ersten
Tor nicht auf dem Posten, als er sich bei Pavlikovskys Pass in Erwartung eines
Schusses nach unten orientierte. So hatte er überhaupt keine Möglichkeit mehr,
auf Verweys Abstauber zu reagieren. An der Direktabnahme zum 2:0 und der
Verwertung eines wunderschönen Zuspiels von Kapitän Vasiljevs hatte der
Bedauernswerte allerdings keine Abwehrchance.
Das Mitteldrittel verlief
wesentlich ausgeglichener. In Unterzahl hatte das Augsburger Duo Brigley
/Wrigley eine vielversprechende Konterchance. Travis Brigley setzte die Scheibe
neben das Tor. Auf der anderen Seite scheiterte Daniel Pietta an DesRochers.
Gegen Mittel des Spiels hatte Pinguin-Goalie Marsters, der im Vergleich zu den
ersten drei Spielen nicht wiederzuerkennen war, erneut mehrfach Gelegenheit,
sich auszuzeichnen. Der komplette Olimb-Sturm konnte sich davon überzeugen, dass
der Mann zwischen den Pfosten bei den Gastgebern durchaus ernstzunehmen ist.
Nach dem 3:1, wobei die Scheibe offensichtlich von Pinguin-Verteidiger
Pavlikovsky unhaltbar für Masters abgeprallt war, machte Krefeld wieder Druck
und kam durch eben diesen Pavlikovsky und Dusan Milo, der wunderbar von Jan
Alinc in Szene gesetzt wurde, zu seinen Chancen.
Das Schlussdrittel gestalteten
die Augsburger überlegen. Nur gut aus Krefelder Sicht, dass dem heute sehr
offensiven Pavlikovsky das 4:1 zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt
gelang. Schade nur, dass Youngster Patrick Hager zu seinen kanadischen
Sturmpartner nicht immer auf Verständnis stieß, sonst wäre mehr Zählbares
herausgesprungen. Es musste noch einmal kurz gezittert werden, als Lynn Loyns
unbeabsichtigt Panther-Verteidiger Arvids Rekis mit hohem Stock verletzte und
dadurch „Fünf plus Spieldauer“ kassierte, doch mehr als ein Treffer sprang nicht
mehr für die unter dem Strich zu undisziplinierten Fuggerstädter heraus.
Tore: 1:0
(2;54) Verwey (Loyns, Pavlikovsky), 2:0 (10;03) Hager (Maloney, Ramsay), 3:0
(19;11) Kunce (Milo, Vasiljevs), 3:1 (37;04) Brigley (Gordon, Tölzer), 4:1
(48;44) Pavlikovsky (Pietta, Loyns), 4:2 (59;47) Gordon (Chartier, Joseph). –
Zuschauer: 2.509. – Strafminuten: Krefeld 12 + 5 + Spieldauer
Loyns, Augsburg 22 + je 10 Kreitl, Mann und Murphy. - Schiedsrichter: Hascher
(Miesbach).