Pinguine verschenken Punkt im KellerduellKrefeld besiegt Ingolstadt in der Verlängerung
Robin Weihager lief im Sturm auf - und erzielte das 1:0 für die Krefeld Pinguine. (Foto: Imago)Franz Fritzmeier konnte sich freuen: Beim 3:2 (1:1, 1:1, 0:0, 1:0) nach Verlängerung gegen den ERC Ingolstadt seinen ersten Sieg als Trainer der Krefeld Pinguine freuen. Doch auch ein „Dreier“ wäre möglich gewesen.
Schon nach 13 Sekunden waren die Pinguine in Überzahl, aber das war offensichtlich zu früh. Sie wussten nichts damit anzufangen, und erst an deren Ende kam der erste Schuss auf das Tor von Timo Pielmeier. Davon abgesehen sprühten die Krefelder vor Spielfreude, während der Vizemeister fast gar nicht stattfand. Die erste Großchance vergab Daniel Pietta in Minute sieben, aber noch in der gleichen Minute konnte Robin Weihager, den Franz Fritzmeier, der neue Cheftrainer der Niederrheiner, anstelle des verletzten Frederik Eriksson in den Sturm beordert hatte, mit einem fulminanten Schuss aus halblinker Position das 1:0 erzielen. Im weiteren Drittelverlauf spielte nur eine Mannschaft: die der Gastgeber. Die Pinguine konnten es sich sogar leisten, bei fünf gegen fünf fliegend zu wechseln, weil der Vizemeister nicht aus seinem Drittel herauskam. Krefeld spielte auch mit viel sauberem Körpereinsatz, vergaß aber, den zweiten Treffer nachzulegen. So wurde in Minute 20 der Spielverlauf auf den Kopf gestellt: die erste – vollkommen unnötige – Krefelder Strafzeit nutzten die Donau-Panther zum absolut unverdienten Ausgleich. Mit 1:1 ging es in die Pause.
Im zweiten Drittel ging es mit der Dauerbelagerung des Ingolstädter Tores weiter, bis in Minute 26 Herberts Vasiljevs wegen Hakens auf die Strafbank wanderte. Die Niederbayern konnten aber kaum Druck aufbauen, und danach setzte sich die Krefelder Dominanz fort. In Minute 32 zog Brian Lebler eine Strafzeit, und diesmal waren die Pinguine wacher: wiederum war es Robin Weihager, der im Ingolstädter Verteidigungsdrittel die Scheibe eroberte und mustergültig zu Mike Collins passte, der im Slot aufs Tor lief und Pielmeier keine Chance ließ. Diese hochverdiente Führung hatte aber nur 50 Sekunden Bestand: wie aus dem Nichts fiel der erneute Ausgleich, als Tomás Duba nach einem schönen Schuss der Puck zwischen Arm und Oberkörper durchrutschte und auch der Rettungsversuch eines Pinguins zu spät kam. Jetzt kamen die Ingolstädter besser ins Spiel und konnten den Rest des Drittels ausgeglichen gestalten.
Das Schlussdrittel begann mit einer weiteren Überzahl für Krefeld, die wie schon so oft in dieser Saison eine sehr schwache Phase im Pinguinspiel war und mit einem Überzahl-Icing endete. Die Spielanteile danach blieben verteilt, wobei die Chancen des Vizemeisters etwas zwingender waren als die der Pinguine, die sich kaum klare Chancen erarbeiten konnten. In Minute 59 verhängten die Schiedsrichter die vierte Strafzeit gegen Ingolstadt, aber trotz Krefelder Auszeit mit Beratung stand am Ende nur ein guter Schuss von Robin Weihager auf der Krefelder Habenseite. So ging es in die Nachspielzeit, in der Scott Valentine mit einem entschlossenen Schuss an seinem Gegenspieler und Pielmeier vorbei den vielumjubelten und mehr als verdienten Siegtreffer der Pinguine erzielte.
Der Krefelder Neu-Stürmer Robin Weihager, der eine sehr solide Leistung zeigte, bewertete das Spiel wie folgt: „Wir hatten unsere Höhen und Tiefen im Spiel, aber insgesamt haben wir ein gutes Spiel gezeigt wie auch in Hamburg. Ich habe in meiner Karriere noch nicht viel im Sturm gespielt, aber ich spiele gerne offensiv. Wenn der Trainer mich in den Sturm beordert, versuche ich dort, mein Bestes zu geben. Ich denke, ich habe heute ein klein wenig zum Sieg beigetragen.“
Kapitän Daniel Pietta sagte, dass die Pinguine den zweiten Punkt verdientermaßen erhalten hätten. Ingolstadts Interimstrainer Pepi Heiß meinte: „Unser Spiel war gefestigter als im letzten Spiel. Wir haben viel zu kämpfen in letzter Zeit. Es geht auch um Selbstvertrauen, Selbstsicherheit für die Mannschaft, und wir haben heute ein Stück davon zurück erkämpft. Krefeld hat sehr gut gekämpft, sehr gut gespielt.“
Krefelds Cheftrainer Franz Fritzmeier kommentierte sein erstes Heimspiel wie folgt: „Ich bin sehr, sehr stolz, nicht nur auf meine Mannschaft, sondern alles, was die Woche passiert ist, wie die Leute um den Verein herum gearbeitet haben. Die Mannschaft hat voll mitgezogen. Wir hatten eine sehr gute Woche, hatten am Freitag schon ein sehr gutes Spiel. Wir haben in Hamburg sehr gut gekämpft, hätten da vielleicht schon den einen Punkt mehr mitnehmen können. Heute haben wir darauf aufgebaut, hatten in der Offensive etwas mehr, waren auch etwas überlegen – und haben uns mit dem superschönen Tor von Scott Valentine die zwei Punkte wirklich verdient.“
Torfolge: 1:0 (7.) Weihager (Sofron, Driendl), 1:1 (20.) Ross (Salcido, Kohl) PP1, 2:1 (33.) Collins (Weihager, Kretschmann) PP1, 2:2 (34.) Taticek (Kubalik, Salcido), 3:2 (64.) Valentine (Vasiljevs, Driendl). Strafen: Krefeld 4, Ingolstadt 8. Schiedsrichter: Brüggemann / Hascher. Zuschauer: 4161.