Pinguine stürzen ans TabellenendeWolfsburg schlägt Krefeld mit 4:0

Der 3:0-Zwischenstand am Ende des ersten Drittels war etwas irreführend, sagte er doch nichts über die Chancen der Pinguine in den Minuten 4, 5, 7, 14 und 18. Die Art und Weise, wie die Grizzlys ihre Tore erzielten, machte die Probleme der Pinguine in dieser Saison überdeutlich: Gleich der erste Angriff endete nach 34 Sekunden mit dem 1:0 – beim 2:0 hatte Patrick Galbraith überhaupt keine Sicht—beim 3:0 hob Mark Voakes Galbraiths Schläger an, so dass der Schlagschuss von James Sharrow durch Galbraiths Schoner rutschte und Brent Aubin die Scheibe nur über die Linie drücken brauchte. Die Strafzeit von Galbraith, die zum 2:0 führte, war ebenso dumm und überflüssig wie die von Mikko Vainonen in Minute 7 und die von Mike Collins in Minute 22, die nur das Pinguin-Spiel lähmten. Wären Pinguine wegen zu harten Einsteigens gegen die Grizzlys auf die Strafbank gewandert, hätten die mitgereisten treuen Fans sicher den Kampfgeist der Pinguine anerkannt und nicht zum wiederholten Male skandiert, dass es ihnen reicht. Dabei hatten die Pinguine noch das Glück, dass Sebastian Furchner zweimal nach wenigen Sekunden ebenfalls in die Kühlbox wanderte. Völlige Fehlanzeige gab es im Hinblick auf den Körpereinsatz der Pinguine, und so fiel in der 33. Minute der vierte Treffer für die Grizzlys: Im neutralen Drittel griffen zwei Pinguine Furchner an, der trotz leichter Schulterberührung einfach zwischen ihnen durchlief und Fauser anspielte, der dann Höhenleitner bediente. Dabei hatten die Pinguine bis dahin im zweiten Drittel nicht schlecht gespielt, es mangelte aber wie immer an Durchschlagskraft. Nach dem neuerlichen Gegentreffer gab es noch ein paar heikle Situationen in der Abwehr, die ein guter Galbraith mit etwas Glück aber alle entschärfte.
Auch im Schlussdrittel mühten sich die Pinguine und spielten teilweise mit fünf gegen fünf Powerplay im Wolfsburger Drittel, aber zwingende Chancen, geschweige denn Tore sah man nicht. Zwar waren Ansätze von Körperspiel zu beobachten, aber die Pinguine müssen einsehen, dass ihre Art, körperloses Eishockey zu spielen, zumindest dann nicht erfolgreich sein kann, wenn der eigene Sturm das Toreschießen verlernt hat. Obwohl die Grizzlys es relativ locker angehen ließen im Schlussdrittel, zeigten sie den Pinguinen doch bei vielen kleinen Gelegenheiten, dass Eishockey ein körperbetonter Sport ist. Gegen Ende erarbeiteten sich die Pinguine zwar noch ein paar Chancen, aber Vogel hielt seinen ersten Shutout fest. Wenn das Torverhältnis von 5:26 der sieben Niederlagen im Dezember die Pinguine nicht zu einer anderen Einstellung auf dem Eis bringt, wird es vielleicht der Sturz ans Tabellenende sein, der den Spieltag beschloss.
Tore: 1:0 Pfohl (Aubin, Voakes), 2:0 (11.) Sharrow (Voakes) PP1, 3:0 (15.) Aubin (Sharrow, Voakes), 4:0 (33.) Höhenleitner (Fauser, Furchner). Strafen: Wolfsburg 4, Krefeld 10. Zuschauer: 2490.