Pinguine siegen im Spitzenspiel
Die Krefeld Pinguine bauen ihre Tabellenführung aus. Im Spitzenspiel
gegen den Zweiten aus der Hauptstadt sicherten sich die Rheinländer mit einem
3:2-Sieg, der im Schlussdrittel noch in große Gefahr kam, drei Punkte und
verschafften sich somit ein wenig Luft an der Spitze. Der Dauerdruck des
Meisters im Schlussdrittel brachte ihm nur ein Tor, als ausgerechnet der
ansonsten fehlerfreie Dusan Milo überlaufen wurde und André Rankel auch Scott
Langkow im Kasten der Pinguine keine Abwehrmöglichkeit ließ. In der hektischen
Schlussphase, als Gästetrainer Torwart Rob Zepp zugunsten eines weiteren Feldspielers
vom Eis nahm, kassierte Eisbären-Center Denis Pederson noch eine unnötige
Strafe und brachte sein Team vielleicht dadurch um die Früchte ihrer
Bemühungen.
Auch die in dieser Saison bisher zögerlich reagierenden Zuschauer
honorierten zum ersten Mal die guten Vorstellungen der Heimmannschaft. Knapp
7.000 Besucher (Saisonrekord) zeigten, dass es auch in dieser Saison Stadien
gibt, deren Eingangstore von zahlreicheren Fans passiert werden, als es in der
vorigen Spielzeit der Fall war. Die Rheinländer weisen jedenfalls im
Durchschnitt bisher einen höheren Fanzuspruch als in der Vorsaison auf. Die Gastgeber mussten auf Stürmer Boris Blank
und Allrounder Philip Riefers versichten, die beide an Schulterprellungen
laborieren. Als Center der vierten Reihe lief schon, wie in Köln, DNL-Crack
Benjamin Proyer auf. Noch gestern freute er sich mit seinen Teamgefährten über
den ersten Sieg der Saison. Beim 4:2 der Youngsters hieß der Gegner
bezeichnenderweise Eisbären Berlin. Der Champion von der Spree reiste lediglich
ohne Starverteidiger Ritchie Regehr an. Der Ex-Frankfurter laboriert an einem
Fingerbruch.
Das Spiel begann ähnlich wie zwei Tage zuvor in Köln. Die Schützlinge
von Chefcoach Igor Pawlow, der vor dem Match mit Sprechchören gefeiert wurde,
hatten durch Charlie Stephens und den Nachschuss von Dusan Milo bereits nach 14
Sekunden vielversprechende Möglichkeiten, mussten dann aber brenzlige
Situationen überstenden, denn die Eisbären konterten durch Denis Pederson. Doch
auch der Berliner Center hatte kein Glück. Als Lynn Loyns am Tor vorbeischoss
und Shay Stephenson den Abpraller von der Torbande eindrückte und genau 80
Sekunden später Richard Pavlikovsky einen Traumpass von Dusan Milo (hinter der
eigenen Torlinie) verwertete, hatten die Gastgeber eine 2:0-Führung
herausgeschossen.
Im Mitteldrittel, das wesentlich übersichtlicher verlief, hatte zwar
Pinguin-Center Charlie Stevens die erste Möglichkeit, musste dann jedoch dem Meister
das Terrain überlassen. Ein Tor wollte jedoch nicht gelingen. Als nur drei
Berliner gegen fünf Krefelder auf dem Eis standen, hatten die Krefelder kein
Problem, auf 3:0 zu erhöhen. Wie durcheinander die ansonsten cleveren Berliner
waren, zeigte eine Szene in der 36. Minute. Da passte Denis Pederson in
Überzahl völlig unbedrängt auf Milo. Als sich keiner aus der Krefelder
Defensive für Daniel Weiß interessierte, lief dieser allein von links auf das
Tor zu und markierte den ersten Treffer der Berliner.
Verwunderlich nur, dass die Schiedsrichter-Boss Holger Gerstberger zum
Spitzenspiel des Tages den sympathischen, aber oft genug überfordert wirkenden
Ex-Verteidiger einsetzte. Der gebürtige Weißwasseraner machte seine Sache heute
jedoch im großen und ganzen gut.
Tore: 1:0 (4;10) Stephenson (Pavlikovsky, Loyns), 2:0 (5;30)
Pavlikovsky (Milo), 3:0 (32;50) Hager (Milo, Pavlikovsky), 3:1 (37;14) D. Weiß
(McIlvane, Hördler), 3:2 (49;25) Rankel (Felski, A. Weiß). – Zuschauer: 6.637. - Strafminuten: Krefeld 14 Berlin 14. –
Schiedsrichter: Klau (Griesenbrauck-Sümmern)
Foto by City-Press
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