Pinguine: Schlechte Generalprobe, gute Premiere?
Trikotversteigerung bei den PinguinenDa kann man einiges an Statistik
und Phrasen bemühen, um sich, so man denn Krefelder ist und dem Verein
nahesteht, Mut für die Quali-Play-offs zu machen. Das Sprichwort, dass auf eine
schlechte Generalprobe eine gute Premiere folgt, muss wieder einmal herhalten.
Auch die Tatsache, dass der Gegner Hamburg Freezers in der gesamten Saison nicht
ein einziges Spiel gegen die Schwarz-Gelben gewann, sollte die Rheinländer froh
stimmen. Die Verantwortlichen indes zeigten lange Gesichter und hielten sich mit
negativen Kritiken kaum zurück. Einer aus dem Kreis der fleißigen
Ehrenamtlichen: „Da haben wir endlich einmal eine volle Bude, und dann spielt
die Mannschaft so einen Sch…! Hoffentlich hat das keine Auswirkungen auf die
nächste Woche.“
In der Tat: Was die Pinguine
boten, war nicht einmal biedere Hausmannskost, sondern, der Jahreszeit
entsprechend, karges Fastenessen. Leid tun konnte einem beispielsweise Keeper
Reto Pavoni, der schon nach wenigen Sekunden einsehen musste, dass seine
Teamgefährten noch immer in Gedanken beim Auswärtstriumph in Augsburg
schwelgten, wo sie die Qualifikation zumindest für das nächste Wochenende
schafften. Auch der nie aufsteckende Lynn Loyns fühlte sich offensichtlich im
falschen Film. Es waren nur wenige Schwarz-Gelbe, die sich den spielfreudigen
Haien entgegenstemmten. In den allgemeinen Trubel der rund 1.000 Kölner
Schlachtenbummler stimmten letztendlich auch die Pinguin-Fans nach dem 1:7 mit
höhnischen „Ausgleich, Ausgleich!“-Rufen ein.
Unter dem Strich: Obwohl es nur
ein Spiel der endlosen Reihe von 52 Begegnungen war, hätten sich die Hausherren
nicht so schlecht verkaufen dürfen. Wenn die Kulisse stimmt, muss man das auch
von den „Akteuren“ auf dem Eis verlangen können. Bleibt aus Krefelder Sicht zu
hoffen, dass es Jiri Ehrenberger als „Mann der langen Leine“ gelingen wird, die
Pinguine wieder auszurichten und auf die Partien gegen Hamburg einzustimmen.
Tore: 0:1 (0;31) Marshall (Adams,
Hospelt), 0:2 (4;10) Lüdemann (Ciernik), 0:3 (25;42) Lüdemann (Rudslätt,
McLlwain), 1:3 (27;16) DiLauro (Niinimäki), 1:4 (31;39) Intranuovo (Adams), 1:5
(46;10) Boos (Rudslätt), 1:6 (46;32) Rudslätt (Ciernik), 1:7 (56;59) Furchner
(Hospelt, Gogulla). - Zuschauer: 7.144. - Strafminuten: Krefeld 10, Köln 6 -
Schiedsrichter: Looker (Thief River Falls/USA).