Pinguine schlagen auch die „Meisterbärchen“3 Spiele – 3 Siege – 9 Punkte
Vor dem Spiel waren sich die meisten Krefelder einig: Das erste Spielwochenende der aktuellen Saison war schön und mit sechs Punkten auch erfolgreich, aber Siege gegen die nicht zwingend hoch eingeschätzten Düsseldorfer und den Neuling aus Schwenningen kann man durchaus unter „Hausaufgaben gemacht“ verbuchen. Der Freitagabend stellte für die Anhänger und sicherlich auch die Verantwortlichen der Frackträger einen ersten Härtefall da. Diesen wussten die Mannen rund im Kapitän Josh Meyers auch gekonnt zu lösen. Die ersten Minuten des Aufeinandertreffens der verlustpunktfreien Teams gehörten eindeutig den Gästen aus Berlin. Zwingender und durchdachter wirkten ihre Aktionen. Die Abwehr und besonders Torhüter Tomas Duba wehrten aber sämtliche Angriffsversuche der Eisbären ab. Eine fast zweiminütige 5:3-Überzahl konnten die Berliner zudem nicht nutzen. Gegen Mitte des Auftaktdrittels fanden die Hausherren besser ins Spiel und drückten diesem den vielbesagten Stempel auf. Rob Zepp im Kasten der Berliner musste einige Male parieren und tat dies auch mit einer Vielzahl guter Reaktionen. Oftmals ließ er den Puck abprallen, konnte sich aber stets auf seine Vorderleute verlassen, die den Krefeldern keinerlei Möglichkeiten zu Nachschüssen ließen. Torlos ging es in die erste Pause und das obwohl sich die Pinguine in den letzten Minuten Chance zu Führung fast im Sekundentakt erspielten.
Das zweite Drittel begann sehr ausgeglichen. Beide Teams hatten einige gute Chancen sich in Führung zu bringen. Sowohl Tomas Duba wie auch Rob Zepp hielten ihr jeweiliges Tor aber sauber und bewahrten ihre Teams vor einem Rückstand. Phasenweise fand das Spiel primär in der neutralen Zone statt, da beide Abwehrreihen unüberbrückbar waren. Auf Krefelder Seite tat sich besonders der junge Oliver Mebus hervor. Er spielte selbstbewusst auf, traute sich sehr viel zu und war, obwohl er gestern erst sein drittes DEL-Spiel bestritt, ein absoluter Ruhepol in der Pinguinabwehr. In der 37. Minute durften die meisten der 5.737 Zuschauer endlich jubeln. Sinan Akdag und Kevin Clark machten sich auf die Reise zum Führungstreffer. Kurz vor Rob Zepp legte Akdag zu dem freistehen Kevin Clark und dieser verwandelte sehenswert mit der Rückhand. Mit dieser Führung ging es in die zweite Pause.
Auch der Schlussabschnitt begann gleichwertig. Die Pinguine hatten zahlreiche gute Chance, fanden ihren Meister aber oft in Rob Zepp oder verzogen knapp. In der 47. Minute hatte Daniel Pietta den zweiten Treffer auf dem Schläger, sein Schuss war indes viel zu lasch und Rob Zepp konnte parieren. Roland Verwey hatte den Puck zuvor einem Berliner vom Schläger geklaut. Nur zwei Minuten später erarbeitete sich der Berliner Kapitän Andre Rankel eine Einschussmöglichkeit, wurde aber durch die Schiedsrichter zurückgepfiffen . Er hatte in dieser Szene nicht nur seinen, sondern auch den Schläger seines direkten Gegenspielers fest in der Hand. Das anschließend fällige Powerplay nutzen die Pinguine zu ihrem zweiten Treffer. Der wieselflinke Kevin Clark eroberte den Puck und sah den völlig alleingelassenen Adam Courchaine. Dieser beförderte die Scheibe am chancenlosen Gästekeeper vorbei ins Netz. 2:0 für die Pinguine. Abermals jubelten die in schwarz und gelb gekleideten Besucher des König-Palasts. Das Spiel drehte sich in den folgenden Minuten zu Gunsten der Berliner. Der amtierende Meister bekam deutliches Oberwasser. Die Krefelder Abwehr aber stand stabil und es konnten einige gefährliche Konter gefahren werden. Ein weiterer Treffer gelang jedoch nicht. Die Berliner Mannschaft spielte nun wesentlich härter und drängte auf den Anschlusstreffer. Die härtere Gangart bekam in der 54. Spielminute der Krefelder Neuzugang Istvan Sofron zu spüren. Nach einem harten, aber fairen Check gegen Jens Baxmann zeigte James Sharrow ihm deutlich, dass er dies eher nicht so toll fand. Beide mussten wegen übertriebener Härte für zwei Minuten auf die Strafbank. In den letzten Minuten waren die Eisbären drückend überlegen und spielten trotz nummerischer Ausgeglichenheit Powerplay. 1:45 Minuten vor Ende des Spiel nahm Jeff Tomlinson Rob Zepp zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Zählbares sprang dabei nicht mehr heraus. Die Pinguine verteidigten den Zwei-Tore-Vorsprung, die drei Punkte und die Tabellenführung bis zum Ablauf der 60 Minuten. Tomas Duba feierte seinen ersten Shutout im Krefelder Trikot.
DNL-Verteidiger Julius Bauermeister erlebte gestern sein DEL-Debüt. Als sechster Verteidiger, da neben den verletzten Kyle Sonnenburg und Steve Hanusch auch Neuzugang Nick St.Pierre bereits während des Spiels in Schwenningen ausfiel, bekam er einige Minuten Eiszeit. Nach dem Spiel sagte Pinguin-Geschäftsführer Robert Haake, dass dies deutlich zeigt, dass die jungen Spieler in Krefeld ihre Chancen erhalten.
Tore:
1:0 (37.) Kevin Clark (Sinan Akdag, Daniel Pietta)
2:0 (50.) Adam Courchaine (Kevin Clark) ÜZ
Strafen: jeweils 12 Minuten
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