Pinguine mit Geduld zum ErfolgBerlin – Krefeld 3:4 n.V.
Das Finalduell um den Stanley-Cup, hier mit Canucks-Verteidiger Christian Ehrhoff, steht unentschieden. (Foto: imago)Bevor es ernst wurde auf dem Eis, durften Florian Busch und Frank Hördler die Ehrung für ihr 500. DEL-Spiel im Eisbärentrikot entgegen nehmen. Ebenso bemerkenswert wie der Umstand, dass Chefcoach Don Jackson erstmals in dieser Spielzeit beinahe auf den kompletten Kader zurückgreifen konnte. Nur Torhüter Rob Zepp (Magen-Darm) und Verteidiger Dominik Bielke (kommt nach langer Verletzungspause zunächst beim Kooperationspartner FASS zum Einsatz) fehlten im Aufgebot, in das Darin Olver und Florian Busch zurückkehrten. Doch nach dem Spiel sieht es danach aus, dass es sich mit diesem Luxuszustand bereits wieder erledigt hat: NHL-Star Claude Giroux verließ im zweiten Drittel nach einem Bully das Eis. Verdacht auf Überdehnung der Halswirbelsäule. Ob, und wenn ja, wie lange der Kanadier ausfällt, müssen genauere medizinische Untersuchungen in Erfahrung bringen.
Die Pinguine zeigten sich von Beginn an putzmunter. Ganz anders die Eisbären: Fehler vorm eigenen Tor von Julian Talbot, Krefelds Andreas Driendl nimmt dankend an und netzt zur Gästeführung ein. Die Berliner in der Defensive danach weiter im Tiefschlaf. Folge: Herberts Vasiljevs erhöht nur vierzig Sekunden später für die Pinguine auf 2:0. In der Vorwärtsbewegung lief es besser für die Eisbären: T.J. Mulock (9. Spielminute) besorgte in Überzahl den Anschluss. Am Ausgleich strickten die Eisbären bis Mitte des zweiten Abschnitts: Ausgerechnet Pechvogel Julian Talbot verwertete freistehend einen Abpraller zum 2:2. Kurz nach Beginn des Schlussdrittels brachte Berlins Top-Scorer T.J. Mulock (43.) mit seinem zweiten Treffer sein Team erstmals in Führung. Die Pinguine waren da schon länger nicht mehr gefährlich vor Elwing aufgetaucht. Alles schien nun aus Sicht der Hauptstädter nach Plan zu laufen.
Wären da nicht die wiederkehrenden Schaltpausen der Eisbären-Defensive: Zunächst scheiterte Joshua Meyers noch am bravourös reagierenden Elwing. In der 51. Minute jubelten die Krefelder, glaubten den Ausgleich erzielt zu haben. Das Schiedsrichtergespann war nach Videostudium anderer Meinung. „Den Ausgleich hatten wir eigentlich schon vorher gemacht“, haderte Christian Ehrhoff noch nach Spielschluss mit der Entscheidung der Schiedsrichter. „Das Tor nicht zu geben war für mich eine klare Fehlentscheidung. Der Puck war vor dem Spieler im Torraum, kam vom Torwart zurück zum Spieler. Von daher ein reguläres Tor. Absolut unverständlich, dass so etwas einfach zu oft vorkommt. Aber wir haben uns dann zusammengerissen, noch einmal den Ausgleich erzielt und in der Verlängerung letztendlich den Zusatzpunkt gemacht.“ Boris Blank (55.) traf zum 3:3 und Francois Méthot erzielte in der letzten Minute der Verlängerung Krefelds Siegtreffer. Doppeltorschütze T.J. Mulock war sauer: „Es ist frustrierend. Wir hätten das Spiel gewinnen müssen. Chancen dazu hatten wir genug, haben aber zu viele Fehler gemacht. Wir müssen das gesamte Spiel über fokusiert sein und auch konzentriert nach hinten arbeiten.“ Am Sonntag geht es für die Eisbären zu Spitzenreiter Köln. Besser, die Kollegen befolgen Mulocks Mahnung.
Eisbären Berlin – Krefeld Pinguine 3:4 n.V. (1:2; 1:0; 1:1; 0:1)
Tore: 0:1 (5.) Driendl – Blank/Vasiljevs; 0:2 (6.) Vasiljevs – Blank/Driendl; 1:2 (9.) Mulock, TJ – Rankel/Hördler PP; 2:2 (29.) Talbot – Braun, C./Rankel; 3:2 (43.) Mulock, TJ – Braun, L./Sharrow; 3:3 (55.) Blank – Driendl/Milo; 3:4 (65.) Méthot – Ehrhoff/Courchaine
Schiedsrichter: Bauer/Lenhart
Strafen: 2/10
Zuschauer: 14.100