Pinguine: Martin Hyun hat Deutsche Eishockey Geschichte geschrieben
Pinguine: Martin Hyun hat Deutsche Eishockey Geschichte geschriebenAm letzten Freitag, dem 17. September 2004 um 19:30 Uhr schrieb Martin Jong-Bum Hyun in der Krefelder Rheinlandhalle Deutsche Eishockey Geschichte. Der Deutsch-Koreaner kam in der sechsten Minute zu einem Kurzeinsatz gegen die Kölner Haie. Dieses Ereignis wurde auch von der Koreanischen Presse berücksichtigt. Hyun ist nun offiziell der erste Spieler Koreanischer Abstammung, der jemals das Dress eines DEL-Teams anzog. Im Hockeyweb-Interview spricht Martin Hyun über seine Eindrücke:
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Herr
Hyun bitte schildern Sie uns Ihre ersten Eindrücke von Ihrem Debüt gegen die Kölner
Haie?
Leider
habe ich noch nicht das Vertrauen vom Trainer gewonnen für eine längere
Eiszeit, um meine Fähigkeiten vollends zu zeigen. Mir ist aber bewusst, dass
man in einem Mannschaftssport einige individuelle Ziele dem Kollektiv
unterordnen muss. Ich bin selbstbewusst das ich meine Chance noch bekommen werde
in naher Zukunft.
Denken
Sie das Sie die vereinbarte Probezeit bestehen werden in Krefeld und auf ein
weiteres Engagement hoffen können?
Das
Vertrauen der Gesellschafter von Krefeld habe ich, aber leider noch nicht das
Vertrauen des Trainerstabs, so dass ich nur hoffen kann, das ich irgendwann eine
Chance zum spielen bekomme bevor meine Zeit in Krefeld abgelaufen ist und ich
mich so auf dem Eis beweisen kann.
In
letzter Zeit wurde viel Negatives über die Gesellschafter von Krefeld
berichtet, wie äußern Sie sich dazu?
Ich
habe einige der Gesellschafter persönlich kennen gelernt und kann nur sagen,
dass sie viel für den Krefelder Eissport geleistet haben und mit ihrer Passion
zu dem Eissport Krefeld vor dem finanziellen Aus bewahrt haben. Das darf man
nicht vergessen und muss man sich immer vor Augen halten. Man muss auch
bedenken, dass alle Gesellschafter ihre persönliche Zeit, meist noch neben
einer anderen Tätigkeit, opfern und trotz dieser Doppel- oder manchmal
Dreifach-Belastung immer voll hinter dem besten Interesse der Krefeld Pinguine
stehen. Als Krefelder bin ich diesen Leuten sehr dankbar, denn nur durch deren
aufopferungsvolles Engagement sind die Krefeld Pinguine heute noch erstklassig
und so konnte auch mein Kindheitstraum in Erfüllung gehen.
Wie
haben Sie Ihr erstes offizielles Einlaufen empfunden als die Fans Ihren Namen
gerufen haben?
Für
mich war das etwas ganz Besonderes und ich bin mit einem Klos im Hals und Tränen
in den Augen eingelaufen. Es war ein sehr emotionales Erlebnis für mich, denn
als Kind habe ich immer davon geträumt. Als kleiner Junge bei Spielen war ich
einer von denen die meistens in der Nähe der Kabine standen, um Spieler
abzuklatschen oder einen Blick zu erhaschen. Ich weiß, wie es ist mit dem
Linienbus 057 bei Siegen mitzufahren und eine Ehrenrunde zu drehen am
Friedrichsplatz. Ich kenne die Stimmung auf der Nordtribüne sehr gut, denn dort
durfte ich auch früher einmal die Trommel benutzen, um die Mannschaft
anzufeuern. Ich weiß noch genau wie ich als Jugendspieler aufgeregt war, einmal
mit der ersten Mannschaft zu trainieren. Krefeld hat und wird immer einen ganz
Besonderen Fleck in meinem Herzen haben, egal wo mich die Zukunft hinbringen
wird.
Wie
sind Sie in der Mannschaft aufgenommen worden?
Alle
Jungs haben einen guten Charakter. Man kann viel von meinen Mannschaftskameraden
lernen. Vor allem schätze ich den „Leadership“ von Steffen Ziesche, der
wirklich eine Führungsrolle für uns jüngere Spieler darstellt sowie
Bezugsperson ist. Insgesamt bin ich sehr gut aufgenommen worden in der
Mannschaft und es macht wirklich Spaß mit den Jungs zusammen zu sein.
Vielen
Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg...
Ich
bedanke mich bei Ihnen.
Das Interview führte Gerd Hahn