Pinguine kantern Haie
Trikotversteigerung bei den PinguinenDie große Frage, ob die Kölner auch im neunten(!) Spiel in Folge
mindestens einen Punkt (gegen die Außenseiter Straubing und Duisburg gab es nur
einen Zähler, sonst waren “Dreier” an der Tagesordnung) mitnehmen
und/oder die Krefelder nach drei Schlappen hintereinander endlich einmal wieder
siegen würden, war spätestens nach genau 36 Minuten und 13 Sekunden
beantwortet. Da hatte nämlich der Paradestum der Pinguine nach wunderschöner
Kombination für das vierte Tor und damit für die Entscheidung gesorgt. Sekunden
zuvor hatte Haie-Youngster Jerome Flaake das 3:1 auf dem Schläger, als er
mutterseelenallein vor Danijel Kovacic auftauchte und sich die Ecke eigentlich
aussuchen konnte. Doch der Ersatztorwart bewies Klasse und entschärfte mit der
Fanghand den Schlagschuss des U20-Nationalstürmers.
Im letzten Drittel hatten sich die Kölner vollkommen aufgegeben und
ließen die Gastgeber fast schalten und walten, wie sie wollten. Die Fans
forderten den Einsatz von Robert Müller, und tatsächlich betrat der
schwerkranke Ex-Pinguin nach 55;36 Minuten das Eis, wurde allerdings nicht mehr
gefordert. Zuvor verwandelte Pavlikovsky unter freundlicher Mithilfe des heute
neben sich stehenden Frank Doyle einen Penalty, und dem heute wieder guten
Charlie Stephens (wie die ganze Reihe in alter Frische) gelang im zweiten
Versuch, das halbe Dutzend vollzumachen.
Vor dem Match lieferten die Verantwortlichen der Pinguine erneut den
Beweis, dass der Informationsfluss in Krefeld sehr zu wünschen übrig lässt.
Fast beiläufig erwähnte Manager Jiri Ehrenberger auf Anfrage, warum auf dem
Spielberichtsbogen die Namen Kovacic und Bartels vermerkt seien, dass Scott
Langkow, Pinguin-Keeper Nummer eins, an einem “kleinen”
Muskelfaserriss in der Leistengegend leidet. Somit dürfte der Kanadier auch am
Dienstag beim Match in Mannheim ausfallen. Ansonsten bot Chefcoach Igor Pavlov
, weil alle Feldspieler an Bord waren, die “russische Formation”
mit vier Verteidiger-Pärchen und ebenso viele Sturmreihen auf. Doch dies
geschah nur auf dem Papier, denn Youngster Philip Riefers bekam keine Eiszeit.
Pavlovs Kollege Clayton Beddoes musste hingegen weiterhin auf Ersatztorwart
Stefan Horneber (Sprunggelenkfraktur) sowie die Außenstürmer Mike Johnson
(Handverletzung) und Center Kamil Piros (Fingerbruch) verzichten.
Die Gastgeber kam schwer aus den Startlöchern, Köln hatte die ersten Chancen
durch Oldie Dave McLlwain, der jedoch an Daniijel Kovacic scheiterte. Auch ein
Solo von Christoph Ullmann blieb bei dem gebürtigen Rosenheimer hängen.
Zwischendurch hatte lediglich die vierte Krefelder Reihe eine gute Szene. Daher
kam die Führung der Gastgeber ein wenig überraschend. Boris Blank düpierte
Frank Doyle im Haie-Kasten mit einem Handgelenkschuss. Danach kamen die
Krefelder besser ins Spiel. Charlie Stephens verpasste das 2:0, nachdem Blank
mustergültig den Kanadier angespielt hatte. Dann schaffte es der hünenhafte
Center trotzdem, als er in aller Seelenruhe Haie-Verteidiger Mirko Lüdemann
schlecht aussehen ließ und mit einem Rückhandschuss den Puck über die Linie
kollern ließ.
Tore: 1:0 (9;14) Blank (Vasiljevs, Stephens), 2:0 (18;58) Stephens
(Pavlikovsky). 3:0 (24;28) Pietta
(Loyns, Verwey), 4:0 (36;13) Vasiljevs (Blank, Stephens), 5:0 (51;04)
Pavlikovsky (Penalty), 6:0 (52;57) Stephens (Vasiljevs). – Zuschauer:
6.604. – Strafminuten: Krefeld 10, Köln 6 + 10 Warriner. -
Schiedsrichter: Schimm (Waldkraiburg)