Pinguine halten Rennen um Platz zehn offenKrefeld besiegt Berlin in der Verlängerung

Zwar ging es für die Pinguine um nichts mehr, aber sie wollten den Fans den ersten Heimsieg über die Eisbären seit dem 2. Januar 2015 schenken. In dieser Saison hatten sie in allen Spielen drei Tore geschossen und damit fünf Punkte aus der Hauptstadt entführt. Die Eisbären mussten angesichts der Aufholjagd der Düsseldorfer EG in Richtung Platz zehn natürlich darauf bedacht sein, ihren neuen Besitzer, den NHL-Club Los Angeles Kings, nicht durch das Verfehlen der Play-offs zu enttäuschen. Sie hatten mit Charles Linglet und Louis-Marc Aubry zwei Neuzugänge im Aufgebot.
Schon in der ersten Minute musste es eigentlich 1:0 für Krefeld heißen, als Nick St. Pierre die komplett leere linke Torhälfte aus kurzer Distanz verfehlte. Fortuna entschädigte die Krefelder in Minute elf, als Daniel Fischbuch auf der Gegenseite das gleiche Missgeschick ereilte. Die Eisbären erspielten sich die besseren Chancen, und es war Niklas Treutle zu verdanken, dass sie erfolglos blieben. Insbesondere seine Rettungstat in Minute 13 gegen Florian Busch und Fischbuch, die völlig allein vor ihm standen, war sehenswert. Das Spiel war ohne Biss und Feuer, Krefeld überstand eine Strafzeit und beendete das torlose Drittel in Unterzahl.
Nach wiederum überstandener Strafe war es Dragan Umicevic, der in Minute 24 die nächste gute Chance hatte. Zwei Minuten später wanderte Herberts Vasiljevs überflüssigerweise auf die Strafbank, wohin ihm 69 Sekunden später auch noch Martin Schymainski folgte. Die Pinguine überstanden 40 Sekunden doppelte Unterzahl, ehe die erste Strafe für Berlin das Kräfteverhältnis wieder ausglich. Besser machten es die Niederrheiner ab der 36. Minute: Nach 50 Sekunden doppelter Überzahl spielten sie Mark Mancari frei, gegen dessen satten Handgelenksschuss Petri Vehanen chancenlos war. Am Drittelende gerieten die Pinguine wieder in Unterzahl, konnten die knappe Führung aber behaupten.
Sie waren nur kurze Zeit wieder komplett, als Marco Rosa in Minute 42 in einer unübersichtlichen Situation mit Hilfe eines Berliner Schlittschuhs das 2:0 erzielte. Das war für die Eisbären Ansporn genug, ihre Anstrengungen zu erhöhen. Knapp zwei Minuten später verkürzte Marcel Noebels auf 1:2, als er sträflich allein gelassen von rechts auf Treutle zufuhr und die Scheibe im Dreieck versenkte. Als die Pinguine sich in Minute 49 eine Bankstrafe wegen zu vieler Spieler einhandelten, nutzten die Berliner ihre sechste Überzahl zum Ausgleich durch Frank Hördler, der seinen eigenen Abpraller aufnehmen und einnetzen konnte. Kurz vor Spielende wanderte der nächste Pinguin auf die Strafbank, aber es waren die Krefelder, die die Chance auf drei Punkte hatten, als sie einen 3:1-Konter fuhren und die Scheibe vertändelten. So ging es in die Verlängerung, und wie in den vorausgegangenen Partien schossen die Pinguine ihr drittes Tor und hielten damit den Kampf um die Platz zehn offen.
Niklas Treutle , der eine tadellose Leistung zeigte, antwortete auf die Frage, ob sich im Spiel der Pinguine etwas geändert habe oder ob sie einfach nur mehr Glück hätten, so: „Es ist ein Aufwärtstrend zu erkennen, wir spielen disziplinierter, entschlossener und mit mehr Selbstvertrauen. Was wir vorher gezeigt haben, war wirklich teilweise katastrophal, so langsam sieht es jetzt nach Eishockey aus. Deswegen ist es schade, dass wir erst so spät anfangen, etwas zu zeigen. Mit Leistungen wie heute und wie gegen Augsburg und Köln wären wir sonst woanders in der Tabelle.“ Siegtorschütze Mike Little begründete den Pinguin-Erfolg so: „Wir haben zusammengehalten. Es ist nicht die einfachste Zeit im Jahr, wir stehen nicht dort, wo wir sein wollten, aber jeder kämpft; wir sind eine Menge Spieler mit gutem Charakter. Wäre das nicht so, würden wir ein Spiel gegen eine Mannschaft, die um die Play-offs kämpft, nicht gewinnen.“
Tore: 1:0 (36.) Mancari (Collins, Rosa), 2:0 (42.) Rosa (Umicevic, Collins) PP2, 2:1 (43.) Noebels (Talbot, Gervais), 2:2 (50.) Hördler (Linglet, Vehanen) PP1, 3:2 (65.) Little (Pietta, Umicevic). Strafen: Krefeld 14, Berlin 10. Schiedsrichter: Iwert / Hurtik. Zuschauer: 3633.