Pinguine: Genau dort weitergemacht
Die Pinguine machten genau dort weiter, wo sie vor der Länderspielpause aufhörten. Viermal verließen die Krefelder jetzt schon in Folge als Sieger das Eis; somit geht die Aufholjagd weiter. Eindrucksvoll war der Auftritt der Gastgeber, die mitunter sogar zauberten. Die Lions wirkten nicht wie der Tabellenzweite, der im erneut dünn besetzten KönigPALAST vor allen Dingen im ersten Drittel dem Zwölften der Hitliste in spielerischer Hinsicht kaum Paroli bot. Und dass Pinguin-Kapitän Herberts Vasiljevs besonders motiviert ist, wenn er Lions-Trikots vor sich sieht, braucht gar nicht extra erwähnt zu werden. Der 31-jährige Lette schien im Anfangsabschnitt gar auf Rekordkurs, als er an den ersten drei Treffern der Schwarz-Gelben beteiligt war. Wie erinnerlich, produzierte der Linksaußen just gegen diese Frankfurter in der Vorsaison eine DEL-Bestmarke mit acht Scorerpunkten in einem einzigen Match.
Frankfurt wehrte sich gegen die spielerische Überlegenheit der Krefelder, aber leider zu häufig mit unfairen Mitteln. Ob zum Beispiel Michael Bresagk, Jason Marshall oder Jay Henderson…Sie alle traten besonders in Aktion, wenn sich die Scheibe weit genug vom „Tatort“ befand oder wenn der Schiedsrichter das Match bereits unterbrochen hatte. Ob es von der Leitung weise war, den sympathischen, aber leider nicht immer den DEL-Ansprüchen gerecht werdenden gebürtigen Weißwasseraner gegen Frankfurt einzusetzen, ist mehr als fraglich.
Wer weiß, ob die Mainstädter das Match noch einmal spannend gemacht hätten, wenn der Mann in Schwarz-Weiß die faire Attacke von Benedikt Schopper gar nicht geahndet hätte. Denn in Überzahl kamen die Lions zu ihrem ersten Treffer und ließen einen bitteren Tropfen in den Pausentee des Heimteams fallen. Um beim „hätte“ zu bleiben… Wenn Simon Danner zu Anfang des Mittelabschnitts, als Frankfurt endlich Eishockey spielte, anstatt Metall das Tor getroffen hätte, wäre es vielleicht ganz eng geworden.
Als nach langem Probieren und zahlreichen Schüssen in 5:3-Überzahl das 4:2 fiel, war die Partie, die stets von unliebsamen Begleiterscheinungen geprägt war, entschieden. Dass Daniel Kunce beim 5:2 Sonderapplaus einheimste, zeigte nur, wie hoch der Oldtimer mittlerweile in der Publikumsgunst steht.
Bemerkenswert, dass Krefeld auch in Unterzahl zu seinen Chancen kam. Wenn hier noch mehr geschossen wird, dürfte auch die Anzeigetafel hiervon nicht verschont bleiben.
Tore: 1:0 (14;20) Vasiljevs (Alinc, Milo), 2:0 (16;15) Seliwanow (Vasiljevs, Alinc), 3:0 (18;25) Pavlikovsky (Vasiljevs), 3:1 (19;07) Worobjew (Young), 3:2 (49;55) Danner (Reichel, Smrek), 4:2 (51;42) Alinc (Seliwanow), 5:2 (55;29) Kunce (Blank, Ramsay). - Zuschauer: 3.271. - Schiedsrichter: Klau
(Foto by City-Press)