Pinguine bewiesen Kampfgeist
Es
war aus Kölner Sicht eine Parallele zum Heimmatch gegen die Frankfurt Lions.
Auch dort zeigten sich die Domstädter zunächst als bessere Mannschaft, führten
klar und verließen am Ende trotzdem das Eis als Verlierer. Vor dem Derby daher die große Frage: Wer kam schneller mit
seiner unglücklichen Niederlage vom letzten Sonntag zurecht? Denn die Kölner
Haie führten klar gegen die Frankfurt Lions 4:1 und hatten am Ende nur ein
mickriges Pünktchen verbuchen dürfen, während Krefeld, das in Ingolstadt zwar
ohne den suspendierten Alexander
Seliwanow, aber dafür mit viel Einsatz und Kampfeswillen antrat, mit ebenso
viel Pech alle drei Zähler in Oberbayern
lassen musste.
Genau wie am Vorsonntag erwischten die Domstädter vor
einer endlich einmal zufriedenstellenden Kulisse den besseren Anfang in diesem
spektakulären und hochklassigen Spiel. Die Gäste wirkten vor allen Dingen
torgefährlicher, konzentrierter und zweikampfstärker als die zögerlichen
Pinguine, was auch im Überzahlspiel auffiel. Und zu allem Überfluss aus
Krefelder Sicht mussten die Gastgeber auch noch im eigenen Powerplay ein Tor
hinnehmen: Sebastian Furchner fing eine lasche Aktion der Pinguine ab, versetzte
gar den cleveren Robert Pavlikovsky und ließ auch Reto Pavoni keine
Chance.
Im
Mittelabschnitt zeigte Haie-Torwart Robert Müller, wiederum parallel zum
Sonntag-Match, dass er noch längst nicht wieder der Alte ist. Er ließ sich von
einem harmlosen Schuss von der Bande überrumpeln. Krefeld zeigte in dieser Phase
endlich mehr Biss als zuvor. Boris Blank hatte eine klare Möglichkeit, doch der
Puck prallte von der Unterkante der Latte wieder auf die Eisfläche. Die Gäste
hatten Glück, dass ihnen eine fragwürdige Entscheidung des ansonsten souveränen Unparteiischen zu
einer 5:3-Überzahl verhalf, die zur erneuten Führung ausgenutzt
wurde.
Das
Schlussdrittel begann spektakulär und steigerte noch einmal das Niveau. Die
Seidenstädter, von der Kulisse pausenlos unterstützt, wurden endlich auch
selbstbewusster. Doch nicht Haie-Verteidiger Mirko Lüdemann war mit einem
Eigentor “erfolgreich”, sondern fast im Gegenzug Todd Warriner. Der Center des
Kanadier-Sturms der Gäste schloss eine gelungene Kombination mit einem gar nicht
einmal scharfen Schuss ab; Pvoni ließ die Scheibe zum 3:4 über die Linie
kollern. Dann hatte Brian Maloney seinen Auftritt, der letztendlich das Match
entschied. Zunächst schnappte sich der Mann mit der Rückennummer “9” die Scheibe
im eigenen Drittel, umkurvte alles, was sich ihm in den Weg stellte, und ließ
mit einem gezirkelten Handgelenkschuss Müller keine Abwehrmöglichkeit.
Zweieinhalb Minuten später erhält der Außenstürmer den Puck, wartet bis fast zum
St. Nimmerleinstag und verhilft seiner Mannschaft zur erstmaligen Führung, die
Bestand bis zum Ertönen der Schlusssirene hat. Köln hat durchaus noch Chancen,
das Match auszugleichen, doch Sean Tallaire und Dave McLlwain versagen in der
Endphase vor Pavonis Gehäuse.
Noch ein Wort zum Schiedsrichter: Der Unparteiische aus
der oberbayerischen Kreisstadt ließ sich durch die Kulisse nicht beirren und
machte in diesem nicht einfach zu leitenden Spiel so gut wie alles richtig.
Tore: 0:1 (5;59) Furchner, 0:2 (18;31) Ciernik
(Lüdemann, Rudslätt), 1:2 (24;16) Hager (Ramsay), 2:2 (28;57) Vasiljevs
(Martinovic, Blank), 2:3 (34;40) Julien (Lüdemann, Gogulla), 3:3 (37;45) Pietta
(Andrews, Loyns), 3:4 (41;27) Warriner (Adams), 4:4 (49;56) Maloney (Ramsay).
5:4 (53;22) Maloney (Ramsay, Martinovic). - Zuschauer: 6.713. - Schiedsrichter:
Hascher (Miesbach). - Strafminuten: Krefeld 16, Köln 20.