Pinguine besiegen Haie mit 3:1
Die große Frage vor dem
Spiel war, ob die Kölner ihrem Überraschungssieg einen zweiten gegen die
Pinguine anhängen könnten oder ob die Gastgeber aus ihrer kleinen Krise
herausfinden würden, wurde relativ schnell zugunsten der Krefelder beantwortet.
Köln musste kurz vor dem Spiel auf seinen Kapitän Dave McLlwain verzichten, der
nach dem Aufwärmen wegen Probleme im Adduktorenbereich passen musste. Für ihn
rückte Bryan Adams in die Centerposition des ersten Sturmes.
Wohlweislich hatte
Pinguin-Chefcoach Igor Pawlow seine erste Reihe nicht als Startformation
aufgestellt. Zu sehr lagen ihm die drei Schüsse noch im Magen, die Scott
Langkow bereits in der ersten Minute beim 1:3 gegen Ingolstadt am letzten
Freitag halten musste. Diesmal war es nur ein Schuss, der von Haie-Verteidiger
Torsten Ankert nach bereits 15 Sekunden abgegeben wurde, doch damit erschöpften
sich die Kölner Aktivitäten in der Anfangsphase. Trotz zahlreicher
Überzahlsituationen der Haie hatten die diesmal wesentlich konzentirerter
aufspielenden Pinguine mehr vom Spiel. Verteidiger Jean-Francois Fortin
verpasste die Führung nach vorbildlicher Vorarbeit von Boris Blank in der
sechsten Minute, und drei Minuten später war es Kapitän Herberts Vasiljevs, der
kanpp vorbeischoss, nachdem er von Charlie Stephens mustergültig bedient wurde.
Beim 1:0 ließ Stephens den jungen Alexej Dmitrijew wie einen Anfänger stehen. Mit
einem Schrägschuss machte der Ex-Düsseldorfer alles klar. Ein Tor erzielten die
Domstädter auch, doch wegen Torraumabseits wurde der Treffer von Marcel Müller
korrekterweise nicht anerkannt.
Auch im Mittelabschnitt
beherrschten die Krefelder das Szenario. Wie im ersten Drittel kamen die Kölner
nur zu ganz wenigen Chancen, so zum Beispiel in der 26. Minute, als, ausgehend
von Christoph Ullmann, ein vielversprechender Angriff inszeniert wurde. Doch
Marcel Müller war erneut erfolglos. Als der heute erneut agile Shay Stephenson
abdrückte und Haie-Keeper Frank Doyle gerade noch parierte, war Patrick Hager
zur Stelle und setzte den Nachschuss in die Maschen. Das 3:0 hatte das gleiche
Strickmuster: Wieder erarbeitete sich der lange Stephenson eine gute Chance,
und wieder war es der junge Rosenheimer, der seinen Torinstinkt bewies. Wie ein
ausgebuffter Routinier versetzte er auch noch Doyle und sorgte so für die Vorentscheidung.
Trotz des Gegentores, als
„Eisen“ Renz am langen Pfosten stand und einen Pass von Marcel
Müller verwertete, spielte sich im Schlussdrittel nicht mehr viel ab. Die
Krefelder hatten wohl eine interne Wette gestartet, wer denn das schönste Tor
schießt. Statt ´mal draufzudonnern, wurde auch in bester Position noch dem
Teamgefährten das Spielgerät angeboten. Spektakulär noch die 55. Minute, als
Youngster André Huebscher nach einer energischen Einzelleistung beinahe das 4:1
gelang und der nie aufgebende Philip Gogulla die letzte Chance für die
Domstädter hatte, die von Langkow vereitelt wurde.
Mit einem Blick auf das Tabellenende
höhnten die Krefelder Fans: „Seid froh, dass es Duisburg gibt!“ Applaus
aus beiden Lagern, als der Duisburger 1:0-Sieg gegen Düsseldorf bekannt gegeben
wurde. Denn Düsseldorf ist sowohl für „schwachz-jelb“ als auch für „ruut
und wiiß“ ein rotes Tuch.
Was es sonst noch zu
berichten gab: Sinan Akdag präsentierte sich in bester Verfassung und hat die
bösen Tage der U20-WM wohl auch mental weggesteckt, Benedikt Schopper ist im
“Kommen”, und Patrick Hager (Foto by City-Press) zeigte (endllich) mal wieder, dass er
vom Toreschießen einiges versteht. Köln, das von rund 100 Fans begleitet wurde,
hatte im Trio Marcel Müller/Christoph Ullmann und Philip Gogulla wieder die
besten Akteure. Gefallen konnte auch noch mit Abstrichen ”Notnagel”
Bryan Adams und Keeper Frank Doyle.
Tore: 1:0 (14;56)
Stephens (Milo, Vasiljevs), 2:0 (28;03) Hager (Driendl), 3:0 (39;06) Hager
(Fahey, Loyns), 3:1 (46;24) Renz (Ullmann, Marcel Müller). - Zuschauer: 4.184.
- Strafminuten: Krefeld 12, Köln 6. - Schiedsrichter: Jablukow (FASS Berlin).