Pietta sorgte für die Entscheidung
Was für ein Spiel! Drei Tore am Stück für die Hausherren, dann vier in Folge
zugunsten des Gastes. Zum Schluss durch zwei Treffer von Daniel Pietta einer
erneute Wende der turbulenten Partie. Nachdem Charlie Stephens clever abwartete,
bis der junge Pinguin-Keeper Danijel Kovacic die Ecke freimachte und für die
Gästeführung sorgte, hatte der 21-jährige Pietta seinen „Auftritt“. Beim 4:4
spitzelte er eine abprallende Scheibe ins Tor, und kurz vor Schluss, als sich
alle schon auf die Verlängerung einrichteten, rannte der kantige Bursche los,
hatte Glück, dass ein DEG-Verteidiger stürzte, und schloss die Aktion mit dem
Endstand ab. Krefeld, das nach 40 Minuten am Boden bzw. auf dem Glitzerparkett
lag, hatte noch einmal Glück, während es für den Erzrivalen immer düsterer wird.
Und die Fans, sie sollten jetzt endlich einmal in den KönigPALAST strömen, auch
wenn nicht Köln oder Düsseldorf auflaufen.
Kaum zu glauben, dass das eine
Mannschaft sein soll, die um einen Platz “kämpft”, der zumindest zur
Qualifikation für die Play-offs berechtigt. So dachten wohl alle in den ersten
20 Minuten. “Wir woll´n euch kämpfen seh´n”, skandierten die rund 250
frustrierten rot-gelb gewandeten Fans von der anderen Rheinseite. In der Tat:
Was der Gast aus der Landshauptstadt im Anfangsdrittel ablieferte, war so gut
wie nichts. Torchancen waren nicht einmal Mangelware, sondern gar nicht
vorhanden.
Wenn man den wie gedopt
aufspielenden Hausherren überhaupt etwas vorwerfen konnte, wäre allenfalls die
mangelnde Chancenverwertung zu nennen. Denn trotz dreier Gegentore blieb immer
wieder der junge Patrick Reimer Sieger gegen die schwerz-gelbe Flut. Brian
Maloney hatte sogar noch acht Sekuden vor Ertönen der ersten Sirene eine
Möglichkeit, prüfte aber lediglich die Beinschienen des bedauernswerten
Gästekeepers. Und wer da noch sagt, dass die Krefelder das Überzahlspiel nicht
beherrschen, hätte sich die beiden ersten Treffer ansehen müssen. Dusan Milo kam
zur rechten Sekunde aus dem Hinterhalt, und Herberts Vasiljevs (der
Unparteiische hatte ein Foul angezeigt, so dass sechs Krefelder gegen fünf
Düsseldorfer spielten) bewies erneut seine wiedergewonnene Torgefährlichkeit.
Typisch für die Untätigkeit der Gäste: Roland Verwey konnte sich beim 3:0 in
aller Seelenruhe die Ecke aussuchen, bevor zu einem platzierten Handgelenkschuss
ansetzte.
Was danach folgte, war weiß Gott
nicht alltäglich. Düsseldorf bewies endlich, dass eine ganze Reihe von guten
Akteuren in seinen Reihen stehen, und Krefeld stellte einfach angesichts des
klaren Vorsprungs das Spielen ein. Der Schreckschuss von Klaus Kathan in der 24.
Minute blieb ohne Wirkung auf die Hausherren, die kaum noch zu überlegten
Aktionen kamen. Cheftrainer Jiri Ehrenberger schwante nichts Gutes, als er nach
dem 3:1 eine Auszeit nahm. Es nutzte nichts, 46 Sekunden später war der
Anschluss fällitg. Und dann bewies Jochen Reimer, dass er kein schlechter Goalie
ist. In der 33. Spielminute machte er eine Chance von Brian Maloney zunichte,
obwohl dieser den Schlussmann auf dem vermeintlich falschen Fuß erwischte.
Wenige Sekunden später blieb er sogar bei einer 2:0-Situation gegen Roland
Verwey und Daniel Pietta Sieger. Das Kunststück gelang Reimers Kollegen Danijel
Kovacic nicht, der den Ausgleich kassieren musste.
Tore: 1:0 (4;47) Milo (Alinc,
Blank), 2:0 (6;24) Vasiljevs (Ramsay, Hager), 3:0 (13;25) Verwey (Pietta,
Hölscher), 3:1 (29;57) Werner (Reid, Panzer), 3:2 (30;43) Collins (Wright, P.
Reimer), 3:3 (33;20) Vikingstad (Werner, Kreutzer), 3:4 (45;25) Stephens (Reid,
Kreutzer), 4:4 (49:16) Pietta (Kunce, Vasiljevs), 5:4 (57;42) Pietta (Hölscher,
Milo). – Zuschauer: 7.812. – Strafminuten: Krefeld 14 + 10 Hager, Düsseldorf 16 + 10 Hedlund. -
Schiedsrichter: Piechaczek (Ottobrunn).
Foto by City-Press