Pierre Pagé: „Wir müssen lernen, auch unter Druck Spaß zu haben“
Obwohl das Spiel gegen die Sinupret Ice Tigers im ersten
Drittel gut für sie begann, einiges sogar besser klappte als zuvor, fanden die
Berliner Eisbären im Schlussabschnitt dennoch wieder einen Weg zu verlieren.
Nun stehen schon acht Pleiten in Folge zu Buche und man entfernt sich immer
weiter vom Play-off-Strich.
Dabei rissen die Franken wahrlich keine Bäume aus, nahmen
lediglich die dargebotenen Geschenke dankend an. Das Team von Benoit Laporte
wartete geduldig auf diese Gelegenheiten, die sich auch prompt ergaben. Und was
die Defensive der Franken in der eigenen Zone nicht bereinigen konnte, das fing
ihr Goalie Jean-Francois Labbé weg als es am wichtigsten war. „Wir haben eine
gute Truppe beisammen“, schätzte Ice Tigers-Coach Laporte zufrieden ein, „die
Stimmung in der Kabine ist gut und auf dem Eis arbeitet jeder für jeden. Heute
war es außerdem auch die Leistung von Labbé, die den Unterschied machte“.
Pierre Pagé lobte ebenfalls die Leistung des Nürnberger
Keepers und befand sie ebenso als mit maßgeblich für den Sieg der Gäste. Doch
während in der Kabine und im Umfeld der Ice Tigers eitel Sonnenschein herrscht,
der Erfolg zusammen schweißt, sah sich der Eisbären-Coach veranlasst, mehr Teamgeist
nicht nur in seiner Mannschaft anzumahnen: „Alte und junge Spieler haben Fehler
gemacht, die zu Niederlagen führten. Meine Spieler müssen lernen, mit dem Druck
klar zu kommen. Vor allem lernen, auch unter Druck gemeinsam Spaß zu haben.
Ich, Peter John Lee und auch Hartmut Nickel, alle in unserer Organisation haben
einen Teil Schuld an der derzeitigen Situation. Aber ich habe Vertrauen und
weiß, dass wir bald besser sein werden, wenn alle an ihrem Platz die richigen
Entscheidungen treffen“.
Ab Montag hat Pagé nun endlich die so heiß ersehnte Zeit, an
den Fehlern, die seinen Spielern in unschöner Reihenfolge immer wieder
unterlaufen, im Trainig zu arbeiten. „Uns mangelt es vor allem an
Durchschlagskraft in der zweiten und dritten Angriffswelle, es wird zu selten
vor dem Tor des Gegners hart um die Nachschusschancen gearbeitet. Im Powerplay
sind wir zu leicht auszurechnen, zu statisch, wollen zu früh zu viel. Auch
daran müssen wir arbeiten.“
Noch immer keine guten Nachrichten gibt es von der „Transferfront“:
„Ich bin jeden Tag am telefonieren, aber jemanden gefunden, der uns jetzt
weiterhilft, haben wir noch nicht“, verkündet Manager Peter John Lee wenig
Hoffnung verbreitend. Allerdings weiß man auch aus der Vergangenheit, dass sich
die Berliner immer bis zum letzten Moment Zeit lassen, bevor mit
Personalentscheidungen an die Öffentlichkeit gegangen wird. Abschminken werden
sich die Fans der Berliner jedoch wohl die Rückkehr wenigstens eines ihrer
Meisterschaftshelden. Denn sowohl Micki DuPont, Derrick Walser, Denis Pederson
als auch Goalie Tomas Pöpperle wollen trotz ihrer Abschiebung in die AHL
versuchen, den Sprung von dort aus in ihr jeweiliges NHL-Team zu schaffen.
mac/ovk