Philip Gogulla absolviert 1.000 DEL-SpielDüsseldorf gewinnt Jubiläumsspiel nach Penaltyschießen

Was für eine Karriere, sie begann am 17. September 2004. Von der U18 des Krefelder EV folgte der Wechsel zur U18 der Kölner Haie und von da in den Profikader. Auch ihm wurde ein Ring übereicht, die Goldschmiedin Pia Lafloer zeichnete verantwortlich für das Design. Außer bei den Kölner Haien, dem EHC Red Bull München und aktuell wieder der Düsseldorfer EG, spielte er auch eine Saison in den USA im Farmteam der Buffalo Sabres, den Portland Pirates. Außerdem schrieb er noch am 22. März 2008 Geschichte, als er im Playoff-Viertelfinale für die Kölner Haie gegen die Adler Mannheim das zu diesem Zeitpunkt längste Eishockeyspiel nach 168:16 Spielminuten mit seinem Tor entscheiden konnte. 6.245 Fans waren ein würdiger Rahmen, wenn man bedenkt, dass in Düsseldorf Warnstreiks waren und die Rheinbahn deswegen keinen Betrieb gewährleisten konnte. Der Weg zum Dome war also erschwert.
Es gab im Line-Up der DEG eine Änderung, denn Mikka Kousa wurde geschont und durch Justus Böttner ersetzt. Die Gäste ohne Wechsel. Die Rheinländer triumphierten erst nach Penaltyschießen mit 3:2 (0:1, 2:1, 0:0, 0:0, 1:0).
Es ging für die zwei Kontrahenten drei Spieltage vor Ende der Hauptrunde um die Platzierung im Tableau, man merkte es den Protagonisten auch zunächst an. Kein Spieler wollte einen, vielleicht schon vorentscheidenden Fehler machen, dementsprechend zäh verlief das erste Drittel. Abschlüsse auf der einen wie auf der anderen Seite sollte es zwar geben, die zwei Torhüter, Hendrik Haukeland für die DEG und Joacim Eriksson für die Wild Wings, mussten nicht unbedingt spektakulär eingreifen in das Spielgeschehen. Dann zappelte die Hartgummischeibe im Tor der Gastgeber. Die zwei Spink Brüder (Tyson und Tylor) setzten John Ramage ein und er konnte das Spielgerät in den Maschen unterbringen zum 0:1. Nach 15:28 gespielten Minuten nicht unbedingt erwartbar, aber trotzdem auch nicht unverdient und Tyson Spink erreichte mit seinem Anspiel die 100 Punkte-Marke in der DEL. Brandon DeFazio hatte noch die Gelegenheit zum zweiten Treffer, scheiterte aber an Haukeland. Allerdings hatten die Gastgeber vor dem Gegentreffer die Chance zur eigenen Führung, denn in einem Zwei zu Eins Angriff legte Daniel Fischbuch die Scheibe quer zum mitgelaufenen Gogulla, der aber mit dem Schläger keine Berührung herstellen konnte. Aus dem direkt daraus entstandenen Gegenangriff fiel dann das Tor für die Wild Wings. Zur Pause kein schönes Jubiläum für Gogulla bis hierhin.
Die Feierlichkeiten nahmen aber dann auf an Fahrt und für die DEG-Fans auf der richtigen Seite. Will Weber von den Gästen zog eine Strafe, kam gerade von der Strafbank und sah, wie Stephen Harper den Puck zum 1:1-Ausgleich in das Netz donnerte. Natürlich ärgerlich für die Neckarstädter, aber gegen den Schlagschuss konnten die weiß-blau gekleideten Akteure nichts machen. In diesem zweiten Drittel sollten die zwei Goalies definitiv mehr Möglichkeiten haben, sich in das Rampenlicht zu stellen. Aber erst einmal hätte wahrscheinlich Schwenningen gerne auf das Rampenlicht verzichtet, als nämlich die DEG in Führung ging. Cedric Schiemenz verwertete den Rebound nach Schuß von Harper zur 2:1-Führung. Der Spielstand war gedreht. Es schien, als ob es mit diesem Resultat in die Kabinen gehen sollte. Düsseldorf verspielte allerdings noch das Ergebnis, denn Daniel Pfaffengut markierte das 2:2.
Im dritten Drittel wirkte die DEG teilweise überfordert, jedenfalls etwas unstrukturierter. Die Schwaben konnten sich jetzt öfters in der gegnerischen Zone festsetzen und zogen bei Fünf gegen Fünf ein verkapptes Powerplay auf. Haukeland war wieder der Garant für seine Mitspieler. Defensiv war Düsseldorf trotzdem schwer zu knacken und versuchte mit schnellem Passspiel die Mittelzone zu überbrücken. Es gelang zwischendurch und der Zugriff auf den Gegner war irgendwann wieder vorhanden. Eine Großchance vergab Alec McCrea mit einem Bauerntrick, der aber von Eriksson durchschaut und getilgt wurde. Haukeland entschärfte noch einige Geschosse der Gäste und weil sich sein Pendant auch keine Blöße mehr gab, mußten die Mannschaften noch eine Zusatzschicht einlegen.
Die Verlängerung blieb torlos und ohne negative Folgen für die DEG, denn ausgerechnet Jubilar Gogulla mußte eine Strafe absitzen. Das Penaltykilling der Rheinländer klappte hervorragend und somit musste die Entscheidung im Schusswettbewerb fallen. Victor Svensson als zweiter Schütze sicherte den Landeshauptstädtern den wichtigen Zusatzpunkt. Alle anderen Spieler brachten das Spielgerät nicht vorbei am jeweiligen Goalie.
Es war kein prickelndes Spiel, für die DEG kann dieser Sieg in der Endabrechnung trotzdem noch wichtig werden. Solche Spiele muss man auch erstmal gewinnen. Platz drei (aktuell Straubing Tigers) ist noch genauso möglich wie Platz sieben, den der rheinische Rivale, die Kölner Haie, belegt. Die Wild Wings sind jetzt auf Position elf, punktgleich mit den Eisbären Berlin und zwei Zähler hinter dem Zehntplatzierten, den Löwen Frankfurt.
Weiter geht es am Freitag: Die Düsseldorfer EG trifft auswärts auf die Grizzlys Wolfsburg und die Schwenninger Wild Wings sind heim gefordert gegen die Kölner Haie.