Peter John Lee: „Alle sind froh, wenn die drei zurückkommen“
Es war nicht zuletzt die junge Garde, die den Eisbären zum Einzug ins Play-off-Halbfinale verhalf und mit starken Leistungen gegen die Hamburg Freezers das erneute Fehlen von Denis Pederson, den Ausfall von Sven Felski in Spiel 5 und vor allem den des Kapitäns und Topscorers Steve Walker von Beginn der Play-off an, zwischenzeitlich fast vergessen machte. Nun aber, vor dem ersten Spiel des Halbfinales sieht es ganz so aus, als könnten die Leistungsträger und Schlüsselfiguren im Spiel der Berliner ins Line up zurückkehren. Ohne die so genannten „Fass mich nicht an“-Leibchen, nahmen Steve Walker, Denis Pederson und Sven Felski am Montag am gesamten Eistraining ihrer Mannschaft teil. „Alles bestens!“, warf Sven Felski breit grinsend der versammelten Journalistenschar nach dem Training zu.
Signale, dass nun einer der Jungen um zuvor reichlich erhaltene Eiszeit bange, seien nicht festzustellen. „Im Gegenteil“, bekräftige Manager Peter John Lee, „alle sind froh, wenn die drei zurückkommen. Es geht um den Erfolg der Mannschaft. Unsere Jungs haben alle den Eisbären im Blut und ein gemeinsames Ziel, da ist kein Platz für solche Gedanken.“ Das habe man auch daran gesehen, wie sich Walker, Pederson und Felski um eine schnelle Rückkehr ins Team bemüht haben. „Sie sind zwei Mal täglich zur Therapie gegangen, um dem Team schnellst möglich helfen zu können. Druck von unserer Seite war dafür überhaupt nicht nötig. So sind Eishockeyspieler, es sind Play-off!“
Trainer Don Jackson gab sich noch etwas skeptischer als sein Chef. Er sagte: „Ich hoffe, alle 21 Mann, die heute beim Training auf dem Eis waren, auch morgen zur Verfügung zu haben. Wir haben viele erfahrene Spieler im Team. Vor allem aber auch viele Junge, die so spielen als wären sie erfahren. Gegen Hamburg war das der Unterschied.“ Der Coach der Berliner wirkte recht relaxt. „Es werden sicher interessante Spiele gegen die DEG, auch weil ich noch so viele Leute dort kenne. Aber wenn der Puck fällt, ist es jeweils nur ein weiteres Spiel von vielen.“
Die Philosophie der Vorbereitung auf die Halbfinalserie umreißt Jackson mit den Worten: „Wir denken eigentlich nicht so viel über den Gegner nach. Zu 80 Prozent kümmern wir uns um unser eigenes Spiel, nur 20 Prozent verwenden wir auf das des Gegners.“ Anders würden die Spiele gegen die DEG werden, mehr Schnelligkeit als in der Serie gegen Hamburg erwartet Jackson vor allem. „Beide Teams kennen sich sehr gut. Düsseldorf war gegen Nürnberg sehr bereit und hatte in Jamie Storr einen sehr guten Torwart. Wir haben Video geschaut. Jeder weiß, was er zu tun hat.“ Die Rückkehrer eröffnen dem Trainer neue Möglichkeiten: „Wir werden sehen, wie sie uns helfen können.“
Dass Platzierungen und Ergebnisse in der Vorrunde eher nicht dazu taugen, aussagekräftige Prognosen zu erstellen, dafür lieferten Eisbären und noch mehr die DEG Metro Stars im Viertelfinale eindrucksvolle Beweise. Die Rheinländer, als Neunter, schickten den Vorrundenersten Nürnberg ziemlich souverän in Urlaub. Dreißig Punkte trennten beide Kontrahenten nach 56 Vorrundenspielen. Die drei Niederlagen der Hauptstädter gegen die Hamburg Freezers in der Punkterunde? Unwichtig!
Ebenso wie nun die drei Siege der Eisbären im Saisonverlauf, da die Düsseldorfer sich zum Saisonhöhepunkt bisher in hervorragender Form präsentierten. Alles beginnt von vorn. Was gestern war, interessiert spätestens ab morgen 19.30 Uhr nicht mehr, wenn die Eisbären Berlin und DEG Metro Stars zum ersten Spiel der Halbfinalserie im wieder ausverkauften Wellblechpalast auflaufen werden!
(mac/ ovk)
Foto by City-Press: Bereit, das Ruder wieder zu übernehmen: Eisbären-Kapitän Steve Walker